Wunstorfer Auepost
[Anzeige]

Auf dem Weg zum Multifunktionsbad: Das Wunstorf Elements wird stark vergrößert und modernisiert

07.07.2022 • Redaktion • Aufrufe: 4334

Das „Wunstorf Elements“ wird einmal von oben nach unten gekrempelt: Am bisherigen Standort Barne-Sportzentrum wird das 40 Jahre alte Hallenbad für fast 40 Millionen Euro zu einem neuen Schwimmbadmagneten umgebaut. In den kommenden Jahren soll das Hallenbad deutlich wachsen und den Badegästen neue attraktive Angebote machen können. Große Wasserrutschen wird es aber nicht geben, und auch kein Außenbecken.

07.07.2022
Redaktion
Aufrufe: 4334
Das Wunstorf Elements
Das heutige Hallenbad wurde Ende der 1970er Jahre in der Barne errichtet | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (red). Das Wunstorf Elements, das städtische Hallenbad im Barne-Sportzentrum, wurde in den 1970er Jahren errichtet. Seitdem wurde es mehrmals modernisiert und zuletzt vor allem um eine Saunalandschaft ergänzt, doch die Grundstruktur des Hallenbades ist nach wie vor im Wesentlichen dieselbe: die Ausrichtung als Sportbad, mit Becken zum Schwimmen und Springen. Auch wenn in den zurückliegenden Jahren vor allem mit dem neuen Saunaangebot gepunktet werden konnte – in seiner Grundkonzeption steckt das Hallenbad bislang wahrnehmbar weiterhin in den 70er Jahren fest.

Badeanstalten aus den umliegenden Gemeinden sind in den vergangenen Jahren am Elements vorbeigezogen, bieten vor allem für Freizeitschwimmer oftmals mehr und lassen das Wunstorfer Hallenbad im direkten Vergleich alt aussehen. Diesen Rückstand soll das Schwimmbad nach dem Willen von Politik und Verwaltung nun aufholen: für rund 38 Millionen Euro soll das Bad deutlich erweitert und umgebaut werden.

Ein offenes Dach und Wasserspielpark

Bei den Plänen stechen unter anderem ein Wasserspielpark auf 2 Etagen, ein Attraktionsbereich und ein zu öffnendes Dach über dem neu zu bauenden Freizeitbereich hervor. Mit dem sogenannten „Splash- und Spraypark“ sollen Kinder ab 4 Jahren angesprochen werden. Dies wird als Alleinstellungsmerkmal gesehen – eine ähnliche Anlage für jüngere Kinder befände sich erst wieder in Hildesheim. Auf 200 Quadratmetern will man auf 2 Ebenen kleine Rutschbahnen, Röhrenrutschen und Wasserspiele bauen. In Anbauten sollen auch ein „Attraktionsbereich“, ein Variobecken und neue Verwaltungsräume geschaffen werden – die Verwaltung wird damit künftig direkt im Bad angesiedelt.

Ein offenes Dach über den neuen Freizeitbeckenanlagen | Bild: Stadt Wunstorf

Der Weiterbau zum Auch-Freibad, wie er ebenfalls Gegenstand der politischen Diskussion war, ist hingegen nicht Teil der Pläne; ein klassisches Außenbecken ist nicht vorgesehen. Eine städtische Alternative zum Freibad Bokeloh, über dem immer einmal wieder das Damoklesschwert der Schließung aus technischen Gründen schwebt und in das keine größeren Investitionen mehr fließen sollen, ist damit vom Tisch. Diese Rolle in der Stadt wird irgendwann dann das genossenschaftliche Luther Naturerlebnisbad allein ausfüllen.

Vergrößerung um rund ein Drittel

Die Gesamtfläche des Wunstorf Elements wird sich mit der Bauumsetzung um rund ein Drittel vergrößern. Ganz neu gestaltet werden soll auch der Eingangsbereich und der Außenzugang. Die bislang unpersönliche Eingangssitutation wird buchstäblich aufgebrochen: Der Eingangsbereich soll erweitert werden und künftig einen Empfangstresen enthalten, der auch mit Personal besetzt ist – ähnlich, wie man es vom Balneon in Neustadt kennt.

Die blauen Bereiche werden neu ans Elements angebaut | Bild: Stadt Wunstorf

Darüber hinaus soll sich auch der erste Eindruck von außen radikal verändern: Statt der bisherigen Treppenaufgänge wird dann auch eine Rampe zum Eingang führen, die zudem großzügig überdacht sein wird. Hintergrund ist, dass das Bad derzeit im engeren Sinne nicht barrierefrei ist – Rollstuhlfahrer müssen z. B. eine besondere Fahrstuhlanlage nutzen.

Kaum wiederzuerkennen: So könnte der neue Eingangsbereich des Wunstorf Elements aussehen | Bild: Stadt Wunstorf

Keine Riesenrutschen

Rutschanlagen, wie sie etwa in Neustadt gebaut wurden, soll das Elements hingegen nicht bekommen, man will die Konzepte der Umlandkommunen bewusst nicht kopieren. Stattdessen arbeitet man an eigenen Attraktionen: Das 50-Meter-Sportbecken bleibt erhalten, außerdem soll das Angebot für Familien und Kinder ein neuer Anziehungspunkt werden, mit den umfangreichen Wasserlandschaften.

Bereits 2013 erhielten die Bäderbetriebe vom Stadtrat den Auftrag, ein Konzept zu entwickeln, das einen ganzjährigen Badebetrieb am Standort des Wunstorf Elements sicherstellt. Als einer der ersten Schritte wurde 2014 ein Betriebskonzept entwickelt und vorgestellt, welches ab 2015 umgesetzt wurde. Seit 2007 wurde außerdem bereits schrittweise saniert: 2013 wurde ein Edelstahlbecken anstelle des gekachelten Schwimmerbeckens installiert, 2017/2018 waren die Duschen saniert worden. Sanierungen erfolgten aber nur punktuell - so sind Teile des Bades immer noch im Zustand von 1981 oder früher.

Den Plänen zur Erweiterung und zum Umbau liegen dabei drei verschiedene Grundannahmen zugrunde: So ergaben eine Machbarkeitsstudie sowie ein Gutachten, dass der bisherige Nichtschwimmerbeich mit Kursbecken und Kinderbereich nicht mehr zeitgemäß ist. Zweitens sei das Verhältnis von Schwimm- und Nichtschwimmerbereich nicht ausgewogen. Drittens fehle dem Elements ein Alleinstellungsmerkmal im Einzugsgebiet – dieses wird nun im Angebot für Familien mit Kindern gesehen, hierauf soll künftig ein Fokus liegen.

Am 6. Juli gab der Stadtrat seine Zustimmung für das Bauprojekt, so dass die Pläne nun Gestalt annehmen können. Die Planer rechnen mit einer Bauphase von 3 bis 5 Jahren, bis das neue Wunstorf Elements fertiggestellt sein könnte.

[Anzeigen]
Auepost wird unterstützt von:

Kommentare


  • Lydia Bertani sagt:

    Zum Glück ist das ja kein Freibad, so dass die Polizei dort nicht benötigt wird.
    https://rp-online.de/politik/deutschland/bundesinnenministerin-nancy-faeser-will-mehr-polizei-in-freibaedern_aid-72526229

    • Lydia Bertani sagt:

      ps: Das wird auch der Grund sein, weshalb man auf ein Außenbecken verzichten will.
      pps: Darf Politik so sexy sein?

  • Lydia Bertani sagt:

    …aber machen wir uns nichts vor; der erste Schritt ist, dass eine Baustelle draus wird; damit ist es erst einmal nicht mehr verfügbar, was Primärziel ist; dann wird eine Bauruine draus….(Der Russe war schuld etc…) Aber nicht weiter erzählen, denn das darf niemand wissen…..

  • Lydia Bertani sagt:

    …der „geheime Trick“, den Menschen etwas zu nehmen, lautet nämlich:
    „Wir tun so, dass wir es verbessern wollen, dass wir helfen wollen, die Welt retten,. dass wir Gleichheit wollen oder dass wir schützen…“

    Das geht dann regelmäßig und mit Ansage Dritter auf die Bretter.
    Die, die das vorher gesagt haben, werden vorher als Stänkerer, später als Verursacher verkauft.

    Ergebnis: Funktioniert mehr als zuverlässig!

    • Homberti sagt:

      Bitte sichern Sie Ihre Kommentare für später, dann kann keiner mehr sagen er hätte nichts gewusst, denn wahrscheinlich wird es genau so oder Ähnlich tatsächlich kommen.

  • Anonymous sagt:

    Vielleicht sollte man die Bürger fragen,was die wollen…
    Hauptsache für Kinder wird alles getan….ob ältere Menschen auch gern mal im Ruhe draußen schwimmen würden und sich danach eine kleine Pause mit netten Gesprächen ihresgleichen in der Sonne gönnen möchten(so,wie es früher im Freibad Wunstorf war)ist scheinbar in der heutigen Zeit undenkbar.

    • Lydia Bertani sagt:

      Der Witz ist doch: Weder ältere Menschen, noch Kinder bekommen hier etwas.

      Erst einmal wird das Bad für Jahre (3-5 Jahre) geschlossen…und dann auch nie wieder aufgemacht….weil zwischenzeitlich sonst was für Gründe „zufällig“ dazwischen kommen.
      Mein Tipp: Man entdeckt dann katastrophale bauliche Mängel, die eine Sanierung unmöglich machen, die man jetzt noch nicht erkennen konnte. Ganz alter Hut….wird aber auch immer geschluckt….ausreichend intelligent für die Mehrheit.

      Oder habe ich hier irgendwie das Konzept übersehen, wie das Bad gleichzeitig zur Bauphase verfügbar bleiben wird?

  • SA sagt:

    Meine Damen und Herren,
    Ich präsentiere: Die Staftverwaltung Wunstorf!

    Bitte stellt dort dann die alten grünen Bänke aus der Innenstadt hin.

    Und vergesst nicht dort Parkuhren aufzustellen. Aber nur 1std versteht sich.
    Man will ja nicht, dass die Menschen bleiben!

  • Anonym sagt:

    SA, die Zeilen könnten von mir sein… grins

  • Basti g. sagt:

    Marode Straßen verdreckter Bahnhof alte bänke in der Stadt und wunstorf baut ein freizeitbad ! Lächerlich

  • H .v.d.Lueden sagt:

    Seltsam; deutschlandweit werden Hallenbäder aufgrund des Gasmangels geschlosssen, doch hier will man sogar erweitern?

    Wer soll soll das ernsthaft glauben?

  • Birgit sagt:

    Wenn denn mal die Attraktionen die Menschenmassen von der Badeinsel in irgendeiner Form abhalten würde …!

  • Georg Braunroth C D U Butteramt sagt:

    Meine Kommentare zu Wunstorf Elements also Hallenbad und Freibad Bokeloh ,sollten inzwischen alle Interessenten erreicht haben.
    Nach jahrelangen Diskussionen und einer Verteuerung in 5 Jahren von 20 Mio. auf 38 Mio. Euro soll es nun umgebaut werden. Leider fehlen mir bei all den Diskussionen genaue Unterlagen ,die man aus anderen vergleichbaren Bädern hätte heranziehen müssen und können. Die genannten momentanen Besucherzahlen sind alt bzw. entsprechen schönen Träumen. Besucherzahlen ergeben sich aus dem Einzugsgebiet eines Bades und dem was es bietet. Und diese Zahlen ändern sich nur bei Vergrö0erung des Einzugsgebietes oder enormen Zuzügen neuer Bürger.
    Das Bokeloher Freibad wurde vor 5 Jahren also mit 45 Jahren als marode bezeichnet und sollte abgerissen werden. Das Hallenbad ist ja erst 40 Jahre alt und somit perfekt für einen Umbau.
    Als da Hallenbad vor 40 Jahren gebaut wurde ,habe ich dafür plädiert ,es nach Bokeloh zubauen . wegen der Warmwasser- und Wärmeversorgung. Diese Kosten waren damals noch kein Thema.
    Heute ist es aber ein Thema. Eine Beheizung und Warmwasserversorgung mit Erdwärme benötigt einen Maschinenpark von der Größe von 2 (Zwei) 40 Tonner LKW´s .zudem viel Strom, was eine Eindeckung mit Solarstromanlagen ,oder mindestens 2 eigene Windräder erforderlich macht. Sowas ist bei einem Umbau im alten Bad nicht unterzubringen..
    Um ein Hallenbad den heutigen Versorgungen anzupassen ,kann nur ein Neubau in Frage kommen.
    Nach Regierungsplänen sollen alle Häuser in Deutschland bis 2030 auf Erdwärme oder alternative Energien umgestellt werden, aber das Hallenbad heizt weiter mit Gas oder Heizöl ???
    Bei einem Neubau kann das jetzige Bad auch für die geplante Bauzeit von ca. 5 ?? Jahren weitergenutzt werden . ( Wenn ich an die Nordumgehung denke , kann es evtl,. auch länger dauern )
    Ein Neubau kann dann nach den heutigen energetischen Voraussetzungen für Heizungen ,Wärmedämmung usw. geplant und gebaut werden. Eventuelle Mehrkosten werden beim Gebrauch eventuell wieder eingespart.
    Auch der Standort sollte überlegt werden. Um viele Besucher zu erreichen muß es an gut frequentierten Schnellstraßen liegen. Wenn es am ,oder in der Nähe seines jetzigen Standortes bleiben soll , braucht Wunstorf endlich seine Südumgehung .

  • Schreibe einen Kommentar zu Anonym Antworten abbrechen

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Kontakt zur Redaktion

    Tel. +49 (0)5031 9779946
    info@auepost.de

    [Anzeigen]

    Artikelarchiv

    Auepost auf …