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Brennendes Fahrgastschiff – Großübung auf dem Steinhuder Meer

02.11.2022 • Redaktion • Aufrufe: 1339

Ein brennendes Schiff mit über 100 Passagieren an Bord treibt manövrierunfähig auf dem Steinhuder Meer – sollte so etwas einmal passieren, müssen Rettungskräfte vorbereitet sein. Damit sie es optimal sind, wurde genau dieses Szenario am Montag geübt.

02.11.2022
Redaktion
Aufrufe: 1339
Authentisches Einsatzszenario | Foto: Feuerwehr Wunstorf

Steinhude (red). Für die Touristen bot sich am Montagmittag ein ungewohntes Schauspiel, und auch für die Akteure kam die Alarmierung überraschend: „Feuer auf Fahrgastschiff, ca. 100 Personen an Bord“ lautete am 31. Oktober das Einsatzstichwort für die Feuerwehren Steinhude und Großenheidorn, die Wettfahrtvereinigung, die DLRG sowie die Einsatzleitkomponente der Stadtfeuerwehr. Auf dem Fahrgastschiff „Steinhude“ sollte demnach während einer Rundfahrt ein Feuer im Maschinenraum ausgebrochen sein, so das Szenario.

In dieser Konstellation wäre dann der Antrieb ausgefallen, und das brennende Schiff mit 110 Fahrgästen an Bord auf Niedersachsens größtem See manövrierunfähig liegengeblieben. Die Schwerpunkte, die sich dann für die Rettungskräfte stellen, sind: Brandbekämpfung, Rettung der Passagiere und Besatzungsmitglieder mittels diverser Boote, medizinische Versorgung und Betreuung.

Das Szenario war als Alarmübung seitens des DLRG-Bezirks Hannover, der Feuerwehr Steinhude und der Steinhuder Personenschifffahrt ausgearbeitet worden und fand im Rahmen des jährlich am Reformationstag stattfindenden Ausbildungstags des DLRG-Bezirks Hannover statt.

Rettungsorganisationen arbeiten Hand in Hand

Um einen Behandlungs- und Betreuungsplatz aufzubauen wurde die Schnelleinsatzgruppe der Wunstorfer Johanniter mit mehreren Fahrzeugen alarmiert. Die Feuerwehr Wunstorf wurde mit ihrem Mehrzweckboot alarmiert und ließ es in Steinhude zu Wasser.

Die gesamte „Blaulichtszene“ in Steinhude im Einsatz | Foto: Feuerwehr Wunstorf
Rettung vom Oberdeck über die Leiter | Foto: Feuerwehr Wunstorf

Während sich die Steinhuder Feuerwehrkräfte mit dem Rettungsboot auf die Brandbekämpfung und Rettung von Menschen aus verrauchten Bereichen kümmerte, waren die 7 Boote der DLRG, die 3 Boote der Wettfahrtvereinigung, das eine Boot der Wasserschutzpolizei sowie das Wunstorfer Feuerwehrboot mit dem Abtransport der Personen vom Fahrgastschiff beschäftigt. Hier mussten aufgrund des Brandes u. a. Personen mit tragbaren Leitern von den Rettungsbooten aus vom Oberdeck der Steinhude gerettet werden. Dazu musste das Schiff aufgrund der Manövrierunfähigkeit auf Kurs gehalten werden, so dass es nicht weiter abtreiben konnte. Aber auch die Absicherung der Einsatzstelle und des Straßenverkehrs war aufgrund des guten Oktoberwetters und der vielen Besucher in Steinhude aufwändig.

Auch der „Massenanfall von Verletzten“ wird geprobt

Von DLRG bis Wasserschutzpolizei waren die Helfer vor Ort | Foto: Feuerwehr Wunstorf

Sobald die Übungsdarsteller an Land transportiert waren, wurden sie von den Feuerwehrkräften aus den Booten zum Rettungsdienstpersonal geführt, gesichtet und in verschiedene Kategorien zur Betreuung oder Behandlung eingeteilt. Rund 25 Verletzte hätten in Krankenhäuser transportiert werden müssen, die übrigen Geretteten waren entweder unverletzt oder konnten nach Versorgung vor Ort entlassen werden. Die Einsatzleitung konnte sich währenddessen mithilfe der Drohne der Stadtfeuerwehr Livebilder des Einsatzes auf dem Boot ansehen und daraus Maßnahmen planen.

Insgesamt waren über 150 Einsatzkräfte von Feuerwehr, DLRG, Johanniter, Wettfahrtvereinigung und Polizei mit der Übung beschäftigt. Die Übungsleitung zog abschließend eine grundsätzlich positive Bilanz. Die Übung habe gezeigt, dass, obwohl viele verschiedene Hilfsorganisationen eingebunden waren, die Zusammenarbeit gut funktioniere. Nach der Übung wurden die Einsatzkräfte und die Übungsdarsteller mit Getränken und einer warmen Mahlzeit von der Steinhuder Personenschifffahrt verpflegt.

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Kommentare


  • SA sagt:

    Auf einem Feiertag die freiwilligen Helfer zu so einer Großübung zu alarmieren, finde ich nicht gut.
    Klar, Einsätze passieren 365T 24/7.
    Aber hätte man da nicht einen anderen Termin finden können?

  • Grit D. sagt:

    Einmal mehr konnte sich zeigen, dass im Ernstfall das Zusammenwirken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von unterschiedlichen Rettungsorganisationen verlässlich funktionieren wird.
    Ich hoffe sehr, dass dieser Ernstfall NICHT eintreten wird…

  • netzwerkertom@gmail.com sagt:

    War der Elektro- und Tretbooteverleih schon geschlossen? Die hätten doch bis zum Eintreffen der Rettungskräfte auch eingesetzt werden können. Schaulustige gab es offensichtlich genug.

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