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Eurofighter donnert über Wunstorf

27.04.2022 • Achim Süß • Aufrufe: 3413

Ein Eurofighter machte am Dienstag Zwischenstation auf dem Fliegerhorst Wunstorf. Beim Starten war die Maschine weit über das Stadtgebiet zu hören.

27.04.2022
Achim Süß
Aufrufe: 3413
Eurofighter (Symbolbild)

Wunstorf (as). Der Lärm war ohrenbetäubend: Am Dienstag gegen 14 Uhr haben die Schallwellen eines Flugzeugs Scheiben zittern und Gläser noch in der Wunstorfer Nordstadt klirren lassen. Laut Fliegerhorst-Pressestelle war es ein startendes Kampfflugzeug des Typs Eurofighter, das zu Traningszwecken in Wunstorf gelandet und gestartet sei. Es handele sich um eine reine Routineangelegenheit. Weitere Auskünfte seien nicht zulässig.

Schnelles Kampfflugzeug

Das einsitzige sogenannte Mehrzweckkampfflugzeug kann zur Luftverteidigung ebenso wie für Luftschläge genutzt werden. Die Bundeswehr verfügt über 138 der Maschinen, die den Kern der deutschen Kampfflugzeugsflotte bilden. Der Eurofighter erreicht im Maximum fast zweieinhalbfache Schallgeschwindigkeit. Im Gegensatz zum Tornado – auch dieser Typ Kampfjet war vor kurzem auf dem Fliegerhorst – startet der Eurofighter im normalen Flugbetrieb ohne Nachbrenner. Dies senkt die Lärmbelästigung an den Flugplätzen.

Grundsätzlich ist militärischer Flugbetrieb überall in Deutschland zulässig. Tiefflüge am Tag sind nicht an bestimmte Streckenführungen gebunden, damit Flugbewegungen möglichst gleichmäßig über den gesamten Luftraum der Bundesrepublik verteilt werden.
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Kommentare


  • Grit D. sagt:

    Ich kann’s natürlich nicht wissen- wie denn auch-, so dass ich nur mutmaßen kann, dass der Angriffskrieg Russlands nicht unerheblichen Grund für den Flug des Eurofighters gegeben hatte.

    Wohl niemand kann mit Sicherheit einschätzen, zu welchen höchst fragwürdigen Mitteln dieser unsägliche Mensch noch greifen wird.

    Durchaus angebracht, dass auch die Bundeswehr mit allen Eventualitäten rechnet und allein von daher ihre Einsatzfähigkeit laufend überprüft.

    Und dazu gehört eben nicht ausschließlich die der Soldatinnen und Soldaten, sondern auch die des Geräts.
    So meine unmaßgebliche Ansicht.

    By the way:
    vom Lärm habe ich Dank hervorragender Fensterverglasung nichts mitbekommen (müssen).

    • Basti g. sagt:

      Keine Ahnung aber Hauptsache schreiben

      • Grit D. sagt:

        @ Basti G.
        Dank der bis dato nicht funnktionierenden Benachrichtigungsfunktion komme ich erst jetzt in den „Genuss“ Ihres „Beitrags“ und dem darauf beruhenden gerne genommenen Heiterkeitsausbeuch.

        Doch im Enst:
        Meinen Sie nicht selbst, dass für Ihre einmal mehr demonstrierten Probleme nicht ich, sondern Ihr Therapeut*in geignete Ansprechpartner*innen sind?
        Die bringen im Gegensatz zu mir das notwendige Interesse mit.
        Nicht zuletzt deshalb, weil diese mit der sicherlich nicht beneidenswerten Tätigkeit ihren Lebensunterhalt mühselig verdienen.

        So wollen Sie mich doch bitte künftig mit Ihren Verbalattacken verschonen.
        Besten Dank für Selbstverständliches.

  • Birgit sagt:

    Habe das Starten des Eurofighters fast hautnah miterleben dürfen.
    Meine Hochtung vor dem Piloten, der -welche Fahrt auch immer und in welches Gebiet- die Verantwortung für eine solche Maschine trägt.
    In Zeiten wie diesen hat Verlass auf Sicherheit und Schutz hohe Priorität.
    Dank dem Fliegerhorst für die oft zu erlebenden Darbietungen einer „privaten Flugschau“, die man nicht überall zu sehen bekommt. Respekt!

  • G. Taro sagt:

    Was für ein Bild, und was für eine Symbolik: Ein silberner Kampfflieger zeigt im Steigflug seine todbringenden Testikel. Und das am 26. April!, welch eine Demonstration! Tag und Ort ein Zufall?, mitnichten. Auf den Tag genau vor 85 Jahren zerstörten Flugzeuge des Kampfgeschwaders Boelcke, Teil der Legion Condor, Heimatfliegerhorst Wunstorf, die baskische Stadt Guernica.

    Der Einsatz vor 85 Jahren war das Vorspiel, ein zynisches Trainingsprogramm für den Bombenterror des Zweiten Weltkrieges. Der „Traditionsverband Kampfgeschwader Boelcke“ war bis weit in die 70er Jahre (und darüber hinaus?) stolz darauf, dabei gewesen zu sein. Gleichwohl: keine Helden der Lüfte, keine Ehrenmänner – dafür stramme Nazis, Überzeugungstäter und tumbe Mitmacher an Kriegsverbrechen.

    Der hundertfache Tod in Guernica ist für immer mit der Stadt Wunstorf verknüpft. Und Wunstorf ehrt bis zum heutigen Tag die Täter: Mit der „Flugschau“ eines Eurofighters, mit der Widmung einer Straße, in Reminiszenz an das Kampfgeschwader Boelcke, in „Oswald-Boelcke-Straße“, oder, in Erinnerung an den verantwortlichen Stabschef der Legion Condor, mit der „Richthofenstraße“. Auch findet die Stadt Wunstorf nichts dabei, in ihrer Festschrift zur 1100-Jahrfeier anerkennend zu erwähnen, dass am Standort des Fliegerhorstes eine Straße nach einem zum Tode verurteilten Kriegsverbrecher des Zweiten Weltkrieges, „Kesselring“, benannt wurde (Generalfeldmarschall Albert Kesselring wurde später begnadigt, die Straße nach m.K. in den 80er Jahren umbenannt).

    Und 2022 „feiert“ der Fliegerhorst den 26. April, den Tag der verbrecherischen Zerstörung Guernicas, mit dem Start eines Eurofighters – obszön! Wenn die Fliegerhorst-Pressestelle dazu schweigt („Es handele sich um eine reine Routineangelegenheit. Weitere Auskünfte seien nicht zulässig.“), ist das peinlich! Wunstorf, ein Ort, der sich weder seiner Geschichte noch seiner Verantwortung stellt.

    • Dieter sagt:

      Das ist ein interessantes Post. Schön, wenn ich wüsste, in welchem Bundesland dies Guernika sich befand, und nun fehlt. Und interessant wäre auch die Vorgeschichte, wie es zu dieser Bombardierung kam. Entzieht sich alles meiner Kenntnis.

      Als nach dem großen Krieg geborener, habe ich mit dem ganzen Kram normalerweise nichts am Hut. Oder ist es normal, das ich in den Knast müsste, wenn mein verstorbener Uropa eine Bank überfallen hätte?

      Man könnte aber Wunstorf dorthin verlegen, wo sich früher Guernika befand und als Wiedergutmachung ebenfalls zerbomben lassen. Dann gäbe es Wunstorf auch nicht merhr, es wäre einfach weg, mitsamt der Verantwortung und deren Folgen.

      FREIHEIT STATT SOZIALISMUS !

      Für die 85%+ Dummbaxe: Das ist Satire!

    • Grit D. sagt:

      @ G. Taro,

      Auch wenn mir die Uhr sagt, dass es langsam Zeit für die „Bu-Bu-Kiste“ wird, möchte ich mich für Ihren ausgesprochen interessanten Kommentar bedanken: noch immer lerne ich gerne hinzu.

      Ein Einwand sei mir erlaubt:
      Ich bin mir nicht sicher, dass sich die Verantwortlichen bei der Planung für den Flugs des Eurofighters des Datums bewusst gewesen sind.

      Persönliche Meinung:
      geraden durch Putins unsäglichen Angriffkriegs MUSS die Bundeswehr ihre Einsatzfähigkeit trainieren- und dazu gehören eben auch Übungsflüge wie die des Eurofighters.

  • Birgit sagt:

    Man darf daran erinnern, dass vor nicht allzu langer Zeit gerade vom Fliegerhorst Wunstorf aus viele Silbervögel ausgeflogen sind, um Menschen zu retten Und nicht nur: Respekt vor denen, die ungeachtet der Gefahr alles taten, Schutz zu gewährleisten – auch weiterhin. Und es ist wohl mehr als unwahrscheinlich, dass der Eurofigheter ausgerechnet bewusst diesen Tag nahm, um in die Luft zu starten, der leider mit einer Kriegserinnerung verbunden sein mag.

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