Steinhude (ds/as). Keine Turnhallenunterbringung von geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern, das ist und bleibt das Ziel in Wunstorf – und es gelingt derzeit. Wunstorf bleibt bei der Flüchtlingsunterbringung „vor der Welle“, wie Bürgermeister Carsten Piellusch am Vormittag im alten Steinhuder Schulzentrum vor der Presse sagte. Für die nun einziehenden Flüchtlinge bedeutet dies somit auch einen „viel höheren Komfort“ als andernorts in Sporthallen. Gemeinsam u. a. mit Bernd Stühmann und Thomas Silbermann von den Johannitern, Ortsbürgermeisterin Christiane Schweer und Erster Stadträtin Wiebke Schaffert-Weiland wurden am Montagmorgen die neuen Räumlichkeiten besichtigt.
Das Schulzentrum war schon längst geschlossen und abrissreif, erste Vorbereitungsarbeiten für den Abriss waren angelaufen. Doch nun bekommt das Gebäude, das direkt an das historische Scheunenviertel im alten Ortskern grenzt, noch einmal eine neue Bestimmung: Als ergänzendes Flüchtlingswohnheim wird es nun für Wunstorf dienen, denn die vorhandenen Kapazitäten im eigentlichen Flüchtlingswohnheim sind erschöpft bzw. werden für Flüchtlinge aus anderen Ländern benötigt.
Entsprechend froh ist Piellusch, dass die provisorische Instandsetzung des Gebäudes kurzfristig gelungen ist – und man nun wieder vorbereitet ist auf weitere ankommende Flüchtlinge. Vorerst bis Ende 2022 soll das „Schul-Flüchtlingsheim“ nun genutzt werden. Betrieben wird es wie auch das Wohnheim am Luther Weg von der Johanniter Unfallhilfe. Aktuell stehen Plätze für 80 Personen zur Verfügung.
Trotz aller Bemühungen bleibt es auch in Steinhude spartanisch: graue Bettwäsche, Tisch, Schrank und Erstausstattung, das ist zunächst alles, was Flüchtlinge in Steinhude vorfinden. Pro Zimmer – ehemaligen Klassenräumen – können 8 Personen untergebracht werden. Raumtrenner sorgen für ein klein wenig Privatsphäre. Die Betten stammen aus dem Bestand der Johanniter, Einrichtungsgegenstände wie etwa Tische stammen größtenteils noch aus dem Fundus der Schule. Eine spätere Aufstockung der Gesamtplatzanzahl ist möglich.
Ein Pförtnerdienst ist eingerichtet, der für die Sicherheit im Gebäude sorgt, auch Sozialbetreuer sind vor Ort. Als Gemeinschaftsraum fungiert die Pausenhalle des ehemaligen Schulgebäudes. Duschen und Waschgelegenheiten befinden sich im Nebengebäude. Selbst gekocht werden kann in den Räumlichkeiten jedoch nicht – die Verpflegung wird vollständig über einen Caterer realisiert.
Die ersten Flüchtlingsfamilien werden in Kürze einziehen.
Falls Kleidung, individuelle Wäsche benötigt wird: Im kath. Gemeindehaus, Mesmeroder Str. 9 haben wir vom DRK OV Bokeloh ein Kleiderdepot eingerichtet, da hier ja viele Ukrainerinnen mit Kindern im Ceteno untergebracht wurden. Ausser Damenbekleidung inzwischen auch mit Haushaltswäsche und-gegenständen und ganz ganz viel Kleinkindkleidung, -schuhe. Für nähere Informationen bitte anrufen = Renate Goslar 01773957173.