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Immer mehr gemeldete Coronafälle auch in Wunstorf – Verwaltung will Impfangebote intensivieren

19.11.2021 • Redaktion • Aufrufe: 3708

Trotz sich verschärfender Coronalage scheint die Ausrichtung des Wunstorfer Weihnachtsmarktes nicht gefährdet. Unter Ratsmitgliedern gibt es einen Coronafall. Der Luther Weihnachtsmarkt ist abgesagt. Weitere Veranstaltungen fallen aus oder werden verschoben.

19.11.2021
Redaktion
Aufrufe: 3708
Weihnachtsmarktaufbau
Soll stattfinden: Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt in Wunstorf auf dem Platz vor der Stadtkirche | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (red). Die Coronaentwicklung bereitet nun auch in Wunstorf zunehmend Sorgen. Am Mittwoch war die 7-Tages-Inzidenz auf 130,4 hochgeschossen, regionsweit auf 160,6 – in der vierten Welle bis dato erreichte Höchstwerte. Inzwischen hat Wunstorf die Region sogar überholt und liegt damit nun fast auf identischem Niveau – bislang hatten die Inzidenzzahlen in der Auestadt üblicherweise deutlich unter dem Regionsdurchschnitt gelegen. Mit Stand des heutigen Freitags gelten nun 101 Personen in Wunstorf als mit SARS-CoV-2 infiziert. Das ist eine Zunahme von etwa 50 Prozent der Fälle innerhalb einer Woche.

Keinen Moment zu früh, so scheint es, hat die Region die 2G-Regelung in Kraft gesetzt. Ungeimpfte sind seitdem vom Betreten von öffentlichen Innenräumen oftmals ausgeschlossen. Ob die Maßnahme ausreichen wird, den Anstieg der Zahlen zu stoppen, ist derzeit jedoch noch offen und wird sich erst später herausstellen. Denn in Wunstorf kommt es nach Informationen der Auepost derzeit vor allem auch bei vollständig Geimpften zu festgestellten Infektionen und auch zu Erkrankungen – sogenannte Impfdurchbrüche sind dokumentiert.

Coronafälle in Stadtrat und Politik

Und die Einschätzung der Region bestätigt sich: Das Virus grassiert nicht mehr begrenzt auf bestimmte Bereiche – die Wahrscheinlichkeit steigt, an unterschiedlichen Orten mit Corona in Kontakt zu kommen. So informierte aktuell gerade erst die Verwaltung die Ratsmitglieder und Beteiligten des neuen Stadtrates, der am 11. November zum ersten Mal zusammengetreten war, dass ein dort anwesendes Ratsmitglied nun positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden war – und bat darum, achtsam zu sein bezüglich beginnender Symptome. Ob Infektionsgefahr bestand, ist jedoch unklar, zumal während der gesamten Sitzung Maskenpflicht galt, sowohl unter Ratsmitgliedern als auch Zuschauern. Von den Ratsmitgliedern waren alle bis auf eines geimpft.

Infektionszahlen
Anstieg der Infektionszahlen in Wunstorf in den vergangenen 4 Wochen | Graphik. Auepost

Die Coronasituation behindert nun auch wieder politische Zusammenkünfte: Aktuell hat die Wunstorfer SPD nach Informationen der Auepost ihre für das Wochenende geplante Fraktionsklausur verschoben, nachdem vier Coronafälle bekannt geworden waren. Hier seien die Infizierten ebenfalls vollständig geimpft gewesen, war zu erfahren. Auch wegen der allgemeinen Lage wurde der Termin auf Beginn des kommenden Jahres verlegt, bestätigte Fraktionsvorsitzender Martin Ehlerding der Auepost die Verschiebung, eine Fraktionssitzung werde nun zunächst online stattfinden. Die CDU hatte vorsorglich bereits ihre Mitgliederversammlung zur Wahl des Vorstandes verschoben. Ebenso wirkt die sich zuspitzende Lage auch auf die Kultur aus, erste Konzerte wurden abgesagt: Das Jazzkonzert Bernsteinmosaik, das vorgestern im Stadttheater hätte stattfinden sollen, soll 2022 nachgeholt werden.

Niedrigschwelliger impfen

Bei der Wunstorfer Verwaltung will man unterdessen alles daransetzen, weitere Impfangebote bereitzustellen, sagte Bürgermeister Carsten Piellusch im Gespräch mit der Auepost. Terminhindernisse oder weite Anfahrten zu einem Impfzentrum sollten kein Grund sein dürfen, sich nicht impfen zu lassen. Überlegt werde, ein stationäres Angebot zu schaffen, also dauerhaft Räumlichkeiten für ein Impfteam bereitzustellen. Das entspräche zugleich dem jüngst angehobenen Impfteamschlüssel, wonach in Niedersachsen ein Team auf 40.000 Einwohner kommen soll.

Sorge bereitet dem Verwaltungschef die Impfquote: Bei der Impfaktion in der Abtei am vergangenen Freitag seien nur sehr wenige Menschen gewesen, die sich eine Erstimpfung geholt hätten, sagte Piellusch. Das Angebot sei stark genutzt worden, aber es wurden dabei vor allem Zweit- bzw. Auffrischungsimpfungen verabreicht. Die Impfquote in Niedersachsen wird derzeit mit 72,7 Prozent angegeben; eine Aufschlüsselung für Wunstorf allein ist nicht bekannt.

Die Verwaltungsspitze wird auch die wöchentlichen Krisensitzungen wiederaufnehmen: Polizei, Rathaus und Feuerwehr werden jeden Montag zur Lage beraten. Die Kontrollen der Coronabestimmungen sollen wieder stärker in den Fokus rücken, berichtete der Bürgermeister: Auch städtische Mitarbeiter werden dann zum Beispiel in der Gastronomie oder bei Veranstaltungen die Einhaltung der geltenden Regeln überprüfen.

Weihnachtsmarkt soll stattfinden

Während in anderen Städten Weihnachts- und Adventsmärkte abgesagt werden, wird der Weihnachtsmarkt in Wunstorf, der derzeit vor der Stadtkirche aufgebaut wird, jedoch stattfinden können. Der Markt ist nach Angaben der Verwaltung derzeit nicht gefährdet und könne, eventuell unter Ausweitung des Hygienekonzeptes, nach aktuellem Stand wie geplant ausgerichtet werden. Anders die Situation in Luthe: Der dortige traditionelle Weihnachtsmarkt um die Dorfkirche wird aufgrund der erhöhten Anforderungen an Veranstaltungen unter Coronabedingungen abgesagt.

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Kommentare


  • bingobine sagt:

    Schön wäre es, wenn man denn auch erfahren würde, wo spontan geimpft wird.Ich wußte davon nix!

  • Tom Netzwerker sagt:

    „Wunstorf“ reagiert wie alle wirtschaftlich zu stark dominierten Verwaltungen zu spät auf die Infektionszahlen.
    Wirklich wichtige Meldungen erscheinen in den Printmedien nicht oder nur in kleinen Randmeldungen.
    Wo bleibt ein stationäres Impfangebot ohne Anmeldung in Wunstorf? Weihnachtsmarkt geht, aber eine Impfstation nicht. Ist ja kurzfristig nicht wirtschaftlich.

    • Grit D. sagt:

      Ich kann, muss und will #Tom Netzwerker nur zustimmen:
      auch mir stossen die lediglich als Randnotiz erwähnten wichtigen (!) Meldungen in allzu vielen Printmedien mächtig auf:
      da ist Nachbesserung dringenst geboten!

      Schließlich hat auch heute noch nicht jeder die Möglichkeit sich über das Internet auf den aktuellen Stand zu bringen.
      Und das sind mehr als man denkt!

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