Wunstorf (ds). „Hat da wieder jemand zu lange gekocht?“, sagte eine Passantin leicht schnoddrig zu sich selbst, als sie am Einsatzort entlangging und die Menge an Feuerwehrleuten samt Rettungsdienst erblickte, die sich gerade bereitmachten, in den 5. Stock eines Hochhauses vorzudringen – und hatte gewissermaßen recht.
Am Nachmittag war die Feuerwehr Wunstorf zur Matthias-Grünewald-Straße 2 in der Kernstadt gerufen worden. In einer Wohnung in dem dortigen Hochhauskomplex hatte ein Rauchwarnmelder ausgelöst, zudem roch es komisch auf dem Etagenflur im 5. Stock. Nachbarn der betroffenen Wohnung wählten den Notruf 112 und verständigten die Feuerwehr. Die Leitstelle löste aufgrund der unklaren Lage im Hochhaus daraufhin Großalarm aus – die Sirenen auf den Dächern der Kernstadt heulten um 13.45 Uhr.
Zuvor hatte es um 11 Uhr den bundesweiten Probelarm gegeben – allerdings ohne die Beteiligung von Sirenensignalen. Nun wurden in einem Ernstfall zusätzliche Feuerwehrleute über die Sirene alarmiert.
Die Feuerwehr rückte mit zahlreichen Kräften unter der Einsatzleitung von Benjamin Heidorn an, der Johanniter-Rettungsdienst ging mit einem Rettungswagen zur Absicherung der Feuerwehrkräfte in Stellung. Zu Beginn des Einsatzes war nicht sicher, ob Menschenleben in der betroffenen Wohnung in Gefahr war – es öffnete niemand die Tür.
Ein Nachbar hatte jedoch den Schlüssel zur Wohnung, und so konnten die Atemschutzgeräteträger zur Quelle des Brandgeruchs vordringen: Es war Essen in der Küche, das angebrannt war. Der Wohnungsinhaber hatte die Wohnung verlassen, während noch Essen köchelte. Als er wieder zur Wohnung zurückkam, stand dann schon die Feuerwehr auf dem Flur.
Die Einsatzkräfte mussten nicht weiter tätig werden, belüfteten jedoch noch den Etagenflur, um den Brandgeruch zu vertreiben.
Nochmal gut gegangen.
DAS hätte auch ganz anders- ausgesprochen unangenehm- enden können!
Sicher mehr als duselig, sein Essen köchelnd auf dem Herd zu vergessen.
Obwohl: wer bitte will sich völlig von Dödeligkeit freisprechen? Eben.