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Stadt mit Storch: Wunstorf ist Ziel Nr. 1 für Weißstörche in der Region

26.07.2024 • Redaktion • 3 Min.Kommentare: 1

Muss es für Wunstorf statt „Stadt mit Meer“ bald Stadt mit Storch heißen? Seit über 100 Jahren hat es in der Region noch nie so viele Störche gegeben wie jetzt – und Wunstorf scheint für sie die beliebteste Stadt zu sein. Auch für die nächsten Jahre wird weiter großer Nachwuchs erwartet. Eine kleine Fotodokumentation, wie das in Wunstorf dann so aussieht …

26.07.2024
Redaktion
3 Min.

Der Storch gilt als Fruchtbarkeitssymbol – und soll nach einer verbreiteten Ansicht auch den Menschen angeblich den Nachwuchs bringen. Doch in unserer Region ist es vor allem der Storch selbst, der sich in jüngster Zeit rasant vermehrt – und Wunstorf ist dabei offenbar die „storchenfreundlichste“ Kommune unter allen.

Wie die Region Hannover mitteilt, hält der „Weißstorch-Boom“ auch in diesem Jahr an: Seit Beginn der Erfassung des Weißstorch-Bestands im Jahre 1934 habe es in der Region noch nie so viele Brutpaare gegeben wie 2024.

In seinem vorläufigen Storchenreport für das Jahr 2024 hat Dr. Reinhard Löhmer, ehrenamtlicher Beauftragter für die Weißstorchbetreuung in der Region Hannover, insgesamt 167 besetzte Nester gezählt. Dies entspricht noch einmal einem deutlichen Plus im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2023 – im vergangenen Jahr waren 147 Nester gezählt worden.

Vor allem wenn man diese Zahlen im Vergleich zu den brütenden Störchen vor 10 Jahren betrachtet, wird die Veränderung sichtbar: 2014 waren es nur rund 40 Storchenpaare gewesen, die in der Region Hannover ihr Nest gefunden hatten. 1988, dem Jahr des bisherigen Tiefststandes, gab es sogar nur 9 Storchenpaare. Begonnen hatte die Zählung in den 1930er Jahren mit 55 Paaren.

Störche, Störche, Störche

Zu den beliebtesten Städten für Störche in der Region zählt nach wie vor Wunstorf – 44 der entdeckten 167 Storchenpaare brüten hier. Aber auch Neustadt – das den Storch sogar im Stadtlogo trägt – und Garbsen haben sich viele Storchenpaare als Brutort auserwählt. Neustadt hat 33, Garbsen 14 Paare. Fast die Hälfte der Nester befindet sich dabei auf Mastnisthilfen. In oder auf Bäumen brütet rund ein Viertel der Paare. Jeweils rund 13 Prozent der Störche brüten auf Dächern und Schornsteinen.

Löhmer geht davon aus, dass am Ende der Brutsaison 139 von 167 Paaren erfolgreich gebrütet und 347 Jungtiere aufgezogen haben werden. 28 Paare hatten keinen Bruterfolg. 46 Paare haben jeweils ein Junges, zehn Paare 4 und zwei Paare sogar 5 Junge großgezogen – im Schnitt sind es 2,06 Nachwuchsstörche pro Paar.

Vergleich: Brütende Storchenpaare in der Region Hannover | Graphik: Auepost

Die Bestandserfassung sei nochmals schwieriger geworden, erklärt der Experte: „Störche siedeln heute an Orten, wo sie in historischer Zeit nicht vorgekommen sind. Ich bin deshalb auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Außerdem bauen immer mehr Brutpaare ihre Nester in oder auf Bäumen. Durch die Belaubung wird es allerdings zum Teil schwerer, vor allem die Anzahl der Jungen zu ermitteln.“

Noch mehr Störche erwartet

Die ersten Jungstörche der laufenden Brutsaison sind bereits seit vier Wochen flügge, haben den Familienverband verlassen und sich Artgenossen angeschlossen. Mit wenigen Ausnahmen werden bis Ende Juli alle Jungstörche ausgeflogen sein.

Die Ursache für den Boom sieht Löhmer vor allem in Entwicklungen bei den sogenannten Westziehern, also denjenigen Vögeln, die über Spanien Richtung Afrika fliegen und inzwischen rund 70 Prozent aller Brutvögel ausmachen:

Vögel überwintern häufiger in Europa

„Die Tiere überwintern mittlerweile überwiegend nicht mehr in Westafrika sondern im spanischen Raum und zum Teil auch schon in Mitteleuropa. Unter anderem weil die Tiere nicht mehr die Sahara queren müssen, haben sich die Verluste auf den Zugwegen und im Winterquartier verringert. Folglich kommen mehr westziehende Störche in ihr Geburtsgebiet zurück. Mit Blick auf die aktuelle Reproduktion der Population wird dieser Trend wohl weiter anhalten.“

Auswirkungen auf die menschliche Zivilisation hatte die vergrößerte Storchenpopulation in Wunstorf bislang nicht – mit kleinen Ausnahmen.

Fotos: Deppe/Dombrowski

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Kommentare


  • nanouk sagt:

    Ja gut

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