Steinhude (red). Der Parksuchverkehr rund um die Badeinsel sowie den damit verbundenen Lärmbelastungen für die Anwohner ist seit langem ein Thema in Steinhude. In der Vergangenheit sind diverse Lösungen wie Schiffsshuttle, Busshuttle, die kleine Touristenbahn und die Möglichkeit von „Park & Sail“ diskutiert worden, um die Anfahrten mit dem Auto zur Badeinsel zu minimieren. Diese und weitere Ideen wie Leihfahrräder wurden aufgegriffen und sollen im Sommer 2022 ausprobiert werden, um Erfahrungen zu sammeln.
Ursprünglich war das Experiment für diesen Sommer geplant, doch wegen der Unsicherheiten durch Corona musste das Mobilitätsexperiment auf das kommende Jahr verschoben werden. Doch auch jetzt werden Teile der Maßnahme umgesetzt.
Der Sommer 2021 soll genutzt werden, um mehr Informationen über die Gäste der Badeinsel zu sammeln. Mit Unterstützung des Mobilnetzwerkes hat die Stadt eine Onlinebefragung erstellt, die auch im ortsspezifischen Arbeitskreis vorgestellt und abgestimmt wurde und die Besucher der Badeinsel nach dem Grund des Besuchs, der Verkehrsmittelwahl, ihrem Einzugsgebiet und möglichen Mobilitätsalternativen fragt. Mit den Ergebnissen der Befragung kann das Mobilitätsangebot im Rahmen des Stadtexperiments im kommenden Jahr besser vorbereitet werden.
Mitarbeiter der Stadt und der Tourismus GmbH werden an diesem und auch an den kommenden Wochenenden im Zugangsbereich der Badeinsel Postkarten mit der Einladung zur Online-Befragung verteilen. Baureferatsleiter Alexander Wollny: „Wir hoffen auf eine rege Beteiligung an der Umfrage, die uns noch mehr Erkenntnisse zum Mobilitätsverhalten der Badeinselbesucher bringt. Dann lassen sich die Mobilitätsalternativen im kommenden Sommer besser vorbereiten und auch bewerben. Um mir selbst ein besseres Bild vor Ort zu machen, werde ich ebenfalls Postkarten verteilen und die Besucherströme an einem der Wochenenden beobachten.“
Die Befragungsdaten werden vollkommen anonym erfasst und von der Stadt Wunstorf ausgewertet. Als Dankeschön für die Teilnahme wird im Zuge einer Tombola ein 50-Euro-Gutschein für das Porto Lago auf dem Wilhelmstein inklusive Schifffahrt verlost. Die Auslosung findet am 6. September statt, der Gewinner wird über die Presse und auf der Seite der Stadt bekanntgegeben. Da die Daten anonym erfasst werden, ist die Postkarte als Gewinnnachweis aufzuheben.
Um die Anreisen mit dem Auto zu reduzieren, müssen jedoch Alternativen her, und die sollen aktuell vor allem beim Radverkehr liegen. Die Stadtverwaltung versucht nun, die Wege per Rad und Bus zur Badeinsel bekannter zu machen, und wünscht sich, dass die Tagestouristen und auch die Wunstorfer selbst diese einmal ausprobieren.
Der Fahrradbus fährt in diesen Wochen fast stündlich von diversen Haltestellen auf der Linie vom ZOB bis nach Steinhude und bietet eine – gerade für Kinder – erlebnisreiche Reise nach Steinhude an. Die Handhabung ist einfach, das Rad wird auf den Anhänger geladen, und man selbst nimmt im Bus Platz. Auch mit der Buslinie 711 kann die Badeinsel gut erreicht werden, die Bushaltestelle Badeinsel liegt etwa 500 Meter von der Badeinsel entfernt. Der Bus fährt direkt vom ZOB und bietet so auch den Anschluss für Anreisende aus Hannover.
Auch das Parken in der Wunstorfer Kernstadt für Autofahrer, die ihre Räder dabei haben, wird wieder ins Spiel gebracht: Landschaftlich sei es lohnend, kostenlos am Wunstorfer Schützenplatz zu parken und dann durch Hohe Holz am Wassererlebnispark vorbei nach Steinhude zu radeln. Der Weg bis zur Badeinsel ist ab der Steinhuder Meerbahntrasse mit Markierungen und Beschilderungen bis zur Badeinsel gekennzeichnet.
Der Fußweg von den „1.000 Parkplätzen zum Meer“ am Bruchdamm hingegen ist etwa 1,2 Kilometer lang und verläuft über das Scheunenviertel – parallel zur Rätseltour der Region Hannover im Rahmen ihrer Grüne Schätze-Reihe
Im Sommer 2022 soll dann in einem größeren Bereich um die Badeinsel die PKW-Zugänglichkeit beschränkt werden. Dafür sollen von einer Alternativfläche attraktive Mobilitätsangebote wie Busshuttle, Fahrradverleih etc. getestet werden. Das Stadtexperiment geht der konkreten Frage nach: wie könnte die letzte Meile zur Badeinsel gestaltet werden und dabei zu einer Entlastung der Anwohner führen?
Im Rahmen des Mobilnetzwerks der Region Hannover werden Kommunen ermuntert, Stadtexperimente durchzuführen – neue Mobilitätsformen auszuprobieren, um daraus Erkenntnisse für langfristige Lösungen zu entwickeln. Ein Stadtexperiment liefert der Verwaltung Erkenntnisse, mit denen sie weitere Schritte planen kann. In Reallaboren besteht die Möglichkeit, Geplantes auszuprobieren.
Als „Intensivtäterin“ in der Nutzung des ÖPNV sehe ich immer wieder, dass das Angebot des Fahrradbusses ausgesprochen wenig angenommen wird.
Vielleicht sollte auch dieses Angebot mehr beworben werden.
Alles, was die durch u.a. der Sucherei nach einem Parkplatz zentral zur Badeinsel arg belasteten Anwohner und Anwohnerinnen zur Erleichterung der Situation dient, ist es wert beachtet und seitens der Stadt Wunstorf in jeglicher Form unterstützt zu werden.
Wer solch Quatsch braucht, sein Problem, dieser sogenannte Fahrradbus ist eh nur leer & überflüssig!!!