Wunstorf (as). Der 61-Jährige führt den Bundesverband der Tafeln seit Juli. Zuvor war der gebürtige Münsteraner Vorsitzender des Landesverbands Sachsen-Anhalt, Gewerkschafter, Landtags- und Bundestagsabgeordneter für die SPD. Steppuhn zeigte bei seiner mehrstündigen Stippvisite schnell, dass er mit dem Tafel-Alltag vertraut ist. Seine gezielten Fragen beim Rundgang durch das Gebäude und über das Grundstück belegten, dass der neue Frontmann ein profunder Kenner der Praxis ist und weiß, was in den Stützpunkten zwischen Flensburg und Fürstenfeldbruck abläuft.
Dennoch war er überrascht – von dem, was das Wunstorfer Tafel-Team um die Vorsitzenden Frank Löffler, Ulla Jungbluth und Wolfgang Klein ihm an Informationen über die Arbeit im Tafel-Haus und dessen Geschichte berichteten. Das System zur Registrierung der Kunden, zu deren Lenkung während der Ausgaben oder zum Warenangebot beeindruckten ihn ebenso wie die intensive Nutzung der Sonnenenergie, der Einsatz des E-Mobils oder die Mitgliedschaft der prominenten Schauspielerin Maria Furtwängler.
Steppuhn sparte nicht mit Lob: Was in Wunstorf auf die Beine gestellt worden und noch in der Planung sei – vom eigenen Gebäude mit mustergültiger Ausstattung über die diversen Aktionen für Bedürftige bis zum Sozialkaufhaus – sei beispielgebend und außergewöhnlich.
Hier antwortet der Vorsitzende direkt. Tafeln retten Lebensmittel und helfen Menschen. Dafür ist eine funktionierende Infrastruktur notwendig. Genau dieses macht die Tafel Wunstorf. Immer mit dem Ziel noch mehr Lebensmittel zu retten um Menschen zu helfen.
Demnach liegt der Fokus der Tafel gemäß Ihrer Worte primär auf der Rettung von Lebensmitteln und der Investition in die der dafür benötigten Infrastruktur wie PV-Anlage und E-Mobil, was den Spendern von Geld & Sachspenden sicherlich klar ist?
Sekundäre benötigt man dann Menschen, die als Abnehmer dieser geretteten Lebensmittel dienen.
Wozu werden dann Sammelboxen für gespendete Lebensmittel in Supermärkten aufgestellt?
Diese taufrischen Lebensmittel, meist Konserven oder Trockenwaren benötigen doch keine Rettung?
Auch gespendete Pfandbons sind keine zu rettenden Lebensmittel. Sind die zur Finanzierung der Infrastruktur gedacht?
Ich hatte das bisher anders verstanden und bedanke mich für die aufschlussreiche Info!
Die Spender können natürlich auch Zweckbindungen festlegen. Und dieses geschieht auch oft.
Mit den Sammelboxen werden in der Tat zusätzliche Lebensmittel gespendet und auch an von Armut betroffene Menschen weiter verteilt.
Die Pfandspenden dienen oft dazu z.B. Kühlautos oder Hygienemassnahmen zu finanzieren. Dieses fördert z.B. Lidl gewollt.
Gerne erhalten sie auch vor Ort bei der Tafel weitere Infos.
Ich weiß schon, warum ich nicht für Tafel spende. Da gibt es sinnvollere Alternativen.
Warum helfen die Kunden der Tafel eigentlich nicht mit? Da sind doch sicherlich ganz viele im arbeitsfähigen Alter.
Es gibt sehr viele Kundinnen und Kunden der Tafeln die auch mit helfen.
Ich bin auch überrascht, dass Gelder offensichtlich in nicht unwesentlicher Höhe in diverses Anlagevermögen investiert werden, anstatt dass diese dem vermuteten Kernzweck dienen.
Wird das den Sach-& Geld-Spendern gegenüber auch so transparent gemacht, die möglicherweise glauben, dass ihre Spenden direkt Bedürftigen zu Gute kommen?