Wunstorf/Hannover (red). In den vergangenen Jahren haben alle vor allem auf Corona geschaut – nun gerät die klassische Influenza wieder stärker in den Fokus. Die Hausarzt- und Kinderarztpraxen auch in Wunstorf haben derzeit viele Fälle von Atemwegserkrankungen zu verzeichnen: Darunter sind nach wie vor Coronafälle, aber offenbar zunehmend nun auch die klassische Grippe.
Den Trend bestätigt jetzt das niedersächsische Gesundheitsministerium: Die Nachweise von Influenzaviren stiegen an, die Grippewelle habe begonnen, heißt es von dort. In der vergangenen Woche konnten demnach in 30 % aller beim Landesgesundheitsamt eingesandten Rachenabstrichsproben Grippeviren nachgewiesen werden. Bei einer Rate von über 20 % wird normalerweise vom Beginn einer Grippewelle ausgegangen.
„Die Grippewelle findet jetzt wieder zu einem Zeitpunkt statt, wie wir es aus der Zeit vor der Corona-Pandemie kennen, insofern sind wir wieder im alten Rhythmus angekommen“, sagt Landesgesundheitsamtpräsident Dr. Fabian Feil. Wie auch in den Vorwochen entfielen fast alle Influenza-A-Nachweise auf den Subtyp A/H1N1pdm09, daneben war jeweils ein Influenza B- und ein Influenza-A/H3N2-Nachweis zu verzeichnen.
Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi empfiehlt auch jetzt noch die Impfung für gefährdete Gruppen, denn Influenzaerkrankungen führen häufig nicht unmittelbar, sondern in Verbindung mit bestehenden Grunderkrankungen zum Tod: „Für Personen, die ein Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben und für medizinisches Personal ist eine Impfung gegen Influenza auch jetzt noch sinnvoll. Allerdings sollte man sich dann möglichst in den nächsten Tagen impfen lassen, da die volle Schutzwirkung erst etwa zwei Wochen nach der Impfung einsetzt.“
Der von der Weltgesundheitsorganisation in diesem Jahr empfohlene Influenzaimpfstoff beinhaltet Varianten von vier Virus-(Sub-)Typen, die in den letzten Jahren hauptsächlich nachgewiesen wurden. Das sind Influenza A/H1N1pdm09, Influenza A/H3N2 und die Influenza-B-Linien Yamagata und Victoria.
Insbesondere über 60-Jährigen, Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel und allen mit chronischen Erkrankungen und einem geschwächten Immunsystem wird zur Impfung geraten, ebenfalls Menschen mit vielen Personenkontakten – so kann das Risiko minimiert werden, selbst zu erkranken und das Virus auf andere gefährdete Personen zu übertragen.
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