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Wunstorfer bei spontaner Impfstoffvergabe ausgeschlossen

22.06.2021 • Redaktion • Aufrufe: 1781

Der Impfstoff bleibt knapp, die Wartelisten sind voll, viele warten immer noch auf ihre Erstimpfung. Nun kann man sich in der Region Hannover auch für eine spontane Impfung mit Restdosen registrieren – doch Wunstorfer bleiben buchstäblich außen vor.

22.06.2021
Redaktion
Aufrufe: 1781
Impfzentrum Hannover
Hinweisschild zum Impfzentrum der Region Hannover

Wunstorf (red). Vergangene Woche kam die Mitteilung aus dem niedersächsischen Gesundheitsministerium, dass nun mehr als die Hälfte der Niedersachsen zumindest gegen COVID-19 erstgeimpft ist – bald schon sei sogar jeder Dritte vollständig geimpft. Allein Im hannoverschen Impfzentrum seien bislang knapp eine halbe Million Impfungen verabreicht worden. Tatsächlich verläuft die Impfkampagne jedoch weiterhin schleppend: Alle, die nicht zu den priorisierten Gruppen gehörten, können sich im Impfportal erst seit diesem Monat registrieren – dabei sind noch nicht einmal alle geimpft, die zuvor schon aufgrund ihrer Priorisierung auf den Wartelisten standen. Der verfügbare Impfstoff ist weiterhin knapp, und zuletzt wurden vor allem Zweitimpfungen durchgeführt. Nun sind die Wartelisten des landesweiten Impfportals noch voller, und auch bei den Haus- und Fachärzten kommt nicht so viel Impfstoff an, dass jeder Impfwunsch zeitnah erfüllt werden könnte.

Die Impfbrücke

Dabei wird effizient mit den Impfdosen umgegangen: Schon bisher wurden etwa im Impfzentrum am Tage übrig gebliebene Restdosen kurzfristig an berechtigte Gruppen vergeben. Nach dem Wegfall der Impfpriorisierung am 7. Juni steht diese sogenannte „Impfbrücke“ nun allen Regionshannoveranern zur Verfügung: Wer sich dort mit Geburtsdatum, Postleitzahl und Handynummer registriert, wird nach einem Zufallsprinzip benachrichtigt, wenn Impfstoff tagesaktuell übrig geblieben ist, etwa weil Impfungen von anderen nicht wahrgenommen wurden. Über eine SMS erfährt der Registrierte dann, dass er für eine Spontanimpfung zum Impfzentrum ausgewählt wurde. Eine kurze Antwort per SMS reicht als Bestätigung, um den entsprechenden Termin zu buchen. Damit die Liste der Personen, die für ein spontanes Impfangebot offen sind, möglichst aktuell bleibt, erlischt die Registrierung nach einer Woche. Eine Neuregistrierung ist dann wieder für jeden Interessenten möglich. Bei diesem Losverfahren gibt es keine Garantie, aber immerhin eine Chance, auf diesem Weg zu einem schnelleren Impftermin zu kommen. „Mit der Öffnung der Impfbrücke können nun alle Impfwilligen, die flexibel sind, sich registrieren lassen und darauf hoffen, nach dem Zufallsprinzip einen Impfstoffrest spontan zu erhalten“, sagt dazu Cordula Drautz, Finanz- und Gebäudedezernentin der Region Hannover.

Keine Chance für Wunstorfer

Wunstorfer sind faktisch von der Teilnahme jedoch ausgeschlossen. Denn man hat nur rund eine halbe Stunde Zeit, den Termin im Impfzentrum auf dem Messegelände wahrzunehmen. Doch schon die reine Anfahrt mit dem Auto auch von Luthe oder Kolenfeld Richtung Laatzen dauert unter Idealbedingungen bereits über eine halbe Stunde – stockenden Verkehr auf der A 2 und Feierabendverkehr in der Landeshauptstadt noch gar nicht berücksichtigt. Mit Bus und Bahn benötigt man im besten Fall etwa eine Stunde zum Messegelände. Wer keinen Hubschrauber im Carport hat oder zufällig gerade vor dem Messegelände campiert, hat demzufolge keine Chance, die Zeitvorgabe einzuhalten.

Mehr reguläre Impfungen im Juli

Gesundheitsministerin Daniela Behrens vertröstet die weiterhin Wartenden unterdessen auf die nächsten Monate: „Alle, die heute noch auf der Warteliste für einen Termin stehen, bitte ich weiterhin herzlich um Geduld. Ab der kommenden Woche werden in den Impfzentren wieder mehr Erstimpfungen durchgeführt, sodass auch die Warteliste der Impfzentren schneller abgearbeitet werden kann. Auch wenn die Lieferankündigungen des Bundes für den Juli weniger Impfstoff vorsehen als wir uns alle erhofft haben, bin ich weiterhin zuversichtlich, dass wir im Laufe des Sommers allen, die geimpft werden möchten, ein Angebot machen können. Voraussetzung dafür ist, dass die Hersteller ihre Zusagen einhalten und verlässlich liefern. Mein Ziel ist, im Herbst eine hohe Durchimpfungsquote in Niedersachsen zu erreichen.“

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Kommentare


  • Alexander sagt:

    So ganz stimmt das nicht. Die Termine sind zwar kurzfristig, aber mit etwas Glück und Spontanität auch für Wunstorfer wahrnehmbar, sofern man im Besitz eines Autos ist. Ich habe über die Impfbrücke um 17:41 ein Impfangebot für den Zeitslot zwischen 18:30 und 19:00 Uhr bekommen.

  • Grit D. sagt:

    Bei idealen Bedingungen- sprich keine Verzögerungen durch z.B. Stau oder Unfall- mag die Fahrtstrecke von Wunstorf aus mit dem Auto vielleicht gerade so zu schaffen sein.

    Wer von denjenigen, die sehr gerne in eine Lücke springen möchten, in einem Ortsteil wohnt, hat praktisch keine Chance im vorgegebenen sehr engen Zeitfenster das #Impfzentrum am Messergebnisse zu erreichen und muss einmal mehr „Nase machen“.

    • SA sagt:

      Ja, Frau D. Genau das steht oben in dem Artikel.

      • Grit D. sagt:

        Guten Morgen @SA

        Stimmt!

        Mein Kommentar bezog sich mehr auf den von #Alexander und sollte lediglich verdeutlichen, dass er zu der recht verschwindet geringen Anzahl derjenigen gehört, die das große Glück haben durften, bei den „suboptimalen“ Verkehrsverhältnissen „in Windeseile“ das #Impfzentrum zu erreichen.

        Ihnen einen angenehmen Tag.

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