Wunstorf (red). Auch in den vergangenen Tagen riss die Serie von Brandstiftungen in Wunstorf nicht ab. Nach den Taten im August, bei denen reihenweise Wertstoffinseln abgebrannt waren, hatte es nach einer Pause neue Fälle gegeben: In der vergangenen Woche waren wieder Papiertonnen in Brand gesteckt worden.
Auch am zurückliegenden Wochenende brannte es erneut an mehreren Stellen in der Kernstadt: In der Nacht von Samstag auf Sonntag brachen drei Feuer aus: Zunächst brannte ein Busch in der Hindenburgstraße, später dann ein Baum in der Oststadt. In den frühen Morgenstunden des Sonntags wurde dann ein Holzunterstand auf dem Gelände einer Kindertagesstätte angezündet.
Im Rahmen von intensiven Fahndungsmaßnahmen der Wunstorfer Polizei wurden in der betreffenden Nacht mehrere Jugendliche kontrolliert. Dabei ergab sich ein Tatverdacht, der sich gegen zwei 15-jährige Mädchen richtet. Die beiden Jugendlichen wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen.
Die Ermittlungen dauerten an, teilte das Kommissariat heute mit. Es werde dabei auch geprüft, ob es Tatzusammenhänge zu den Bränden in den vorigen Wochen gebe.
Was im alltäglichen Sprachgebrauch offensichtlich zu sein scheint, ist rechtlich betrachtet tatsächlich keine Brandstiftung: Brandstiftungen nach dem Gesetz sind nur solche Taten, die in Folge eines gelegten Feuers zum Beispiel Gebäude, Wälder oder Fahrzeuge beschädigen oder zerstören. Im Falle von angezündeten Müllcontainern wird im Alltag dennoch von Brandstiftung gesprochen, die Polizei ermittelt jedoch aus juristischer Sicht wegen Sachbeschädigung.
Auch wenn meine Jugendzeit sehr lange zurück liegt, so weiß ich um den Dünnsinn der in diesen Jahren verzapft wird und habe demzufolge durchaus Verständnis, wenn gelegentlich (!) über das Ziel hinaus geschossen wird.
Ich unterscheide jedoch zwischen entschuldbarem Dünnsinn und dem Begehen von Straftaten.
Kinder im Alter der beiden Brandstifterinnen sehen sich selbst oft als erwachsen und wollen von uns ‚Alten‘ auch so behandelt werden.
Kindern wie diesen beiden Mädchen bleibt nur zu sagen:
Als erwachsen behandelt werden zu wollen, setzt das entsprechende Verhalten voraus. Finde den Fehler!
Wenigstens strafmündig…