Wunstorf (red). Seit dem 1. Juli hat Wunstorf ein allgemeines Carsharing-Angebot in der Stadt: Ein Wagen parkt seitdem im Barneviertel direkt neben dem Barneplatz und steht allen Interessierten zur Benutzung zur Verfügung. Anbieter ist Stadtmobil Hannover, das in den Regionen Hannover und Hildesheim aktiv ist. Gefahren werden kann mit dem Fahrzeug nicht nur in Wunstorf, sondern europaweit.
Das Carsharing-Angebot ist eine Kooperation von Stadtmobil mit dem Wunstorfer Bauverein auf Anregung der Wunstorfer Grünen: Infolge einer Initiative der Stadtratsfraktion für ein entsprechendes Angebot in Wunstorf war der Kontakt zwischen Bauverein und Carsharingfirma zustande gekommen.
Bauverein-Vorstand Jost Kemmerich hofft, dass die Initiative dazu beiträgt, die Anzahl privater Fahrzeuge zu reduzieren und Verkehrsstaus zu verringern. Seit dem Aufkommen der städtischen Pläne für einen verkehrswendegerechten Umbau der Barnestraße ist die Reduzierung privater Fahrzeuge im Viertel besonders in den Fokus geraten.
Die Kooperation ermöglicht den Bewohnern des Barneviertels, in welchem der Bauverein viele Wohnungen besitzt, nun einen direkten Zugang zum Carsharing. Das Fahrzeug steht jedoch nicht nur den Mitgliedern der Wohnungsbaugenossenschaft zur Verfügung, sondern kann auch von allen anderen genutzt werden.
Nötig ist dafür nur eine Registrierung beim Anbieter Stadtmobil – und ein passender Führerschein. Mitglieder des Wunstorfer Bauvereins profitieren jedoch von einem Rabatt in Höhe von 25 Prozent auf die jeweiligen Buchungen.
Der Standort des Fahrzeuges befindet sich auf Privatgrund des Bauvereins, ist aber öffentlich und jederzeit zugänglich, ebenso wie die dort bereits aufgestellte E-Auto-Ladesäule. Diese wird für das Fahren mit dem Stadtmobil jedoch nicht benötigt. Ein fester Stellplatz wurde für das Carsharing-Auto vom Bauverein reserviert.
Die Kosten für die private Nutzung des Fahrzeuges setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen, Stadtmobil bietet dazu verschiedene Tarifmodelle an. Die Aufnahmegebühr beträgt 29 Euro, die Fixkosten im Standardtarif sind für ein Jahr 169 Euro.
Die Buchung des Fahrzeuges für einen Tag kostet rund 30 Euro, dazu kommen pro Kilometer etwa 25 Cent. Auch stunden- oder wochenweise Belegung ist möglich. Gebucht wird per App, Webseite oder telefonisch. Entriegelt wird das Fahrzeug über eine Zugangskarte an einem Sensor hinter der Windschutzscheibe – oder über die App.
Eine Stunde Fahrt über 50 Kilometer mit dem Wunstorfer Carsharing-Auto würde im Standardtarif 15,40 Euro betragen (ohne Bauverein-Rabatt). Für Wenignutzer entfällt im Mikro-Tarif die monatliche Grundgebühr, dafür sind die jeweiligen Fahrtkosten etwas höher. Die gleiche Fahrt würde damit 16,40 Euro kosten.
Beim in Wunstorf stationierten Fahrzeug der Stadtmobil-Flotte handelt es sich um einen Opel Corsa F, einem klassischen Kleinwagen. Es rangiert im Stadtmobil-System in der Kategorie B, als Kompaktwagen. Der Benziner ist viertürig und bietet 5 Sitzplätze. Getankt wird das Fahrzeug von den Nutzern selbst über eine Tankkarte.
Das grundlegende Konzept gibt es schon sehr lange.
Auszug aus einem Protokoll vom 1999-10-11 des Zukunftforums Wunstorf e.V.:
„Hr. Stutzbach stellt das Projekt „Stadtauto“ / Car-sharing vor und macht den Vorschlag, als Thema für unseren Arbeitskreis „Fahrzeuge mit Erdgas / Erdgastankstelle“ mit aufzunehmen. Dies könnte auch deswegen interessant sein, weil umfangreiche Fördermittel zur Verfügung stehen.“
Leider ist das Vorhaben damals versandet; funktioniert hat es nur z.T. in Hannover.
Immerhin haben wir es geschafft, dass eine Erdgas-Tankstelle in Wunstorf installiert wurde (die es allerdings nicht mehr gibt).
Das Zukunftsforum war der Zeit voraus ;-)
Carsharing kommt für mich nicht in Frage.
Grundsätzlich ist allerdings hinsichtlich Carsharing als zusätzliches Mobilitätsangebot nichts einzuwenden.
Carsharing dürfte sich nur für Wenignutzer rechnen.Vorwiegend Mitbürger des Barneviertels und naher Umgebung angesichts des Standortes.
Trotzdem bleiben noch mehr oder weniger anfallende nicht monetäre Unannehmlichkeiten. Auch angesichts der Wahnsinnsflotte von einem Klein-Pkw (vermutlich allerdings wohl je nach Ansturm auf das Angebot ausweitungsfähig).
Eine Entscheidung mit Verstand: Es ist ein BENZINER!
Schön, dass es wieder ein car Sharing Angebot gibt.
Das erste ist es jedoch nicht.
Mitte der 1990 er Jahre gab es bereits eine Kooperation zwischen Stadt und dem Verein Öko Stadt ,stadtmobil.
Das Projekt lief ca 5 Jahre.
Es wurde dann beendet, weil nicht genügend Nutzer mitgemacht haben.
Wünschen wir diesem Neustart eine bessere Zukunft.
Andreas Varnholt
Das klingt erst mal lackgesoffen teuer. Finanziell und mit der Unannehmlichkeit des Sharings absolut uninteressant.