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Zahlreiche Überschwemmungen im Stadtgebiet nach Starkregen

22.08.2021 • Daniel Schneider • Aufrufe: 7078

Die Feuerwehren waren ab Sonntagabend zu zahlreichen Einsätzen wegen Starkregens unterwegs. Die Hochstraßenkreuzung war voll gesperrt. Dutzende Keller liefen voll. Die gesamte Stadtfeuerwehr mit 200 Einsatzkräften leistete bis spät in die Nacht Hilfe.

22.08.2021
Daniel Schneider
Aufrufe: 7078
Starkregen Hochstraße
Feuerwehr sperrt die Kolenfelder Straße | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (ds). Letztens wurde noch darüber gescherzt – heute dann waren die Einsatzkräfte tatsächlich schon wieder gefordert – und das nicht nur im Bereich der Hochstraße.

Gegen 19.45 Uhr wurde der Niederschlag infolge eines Gewitters so intensiv, dass sich zahlreiche Straßen im Stadtgebiet in Wasserflächen verwandelten. Die Kanalisation konnte die Wassermengen nicht mehr ableiten, so dass auch auf eigentlich höhergelegenen Fahrbahnen große Pfützen entstanden. Keller liefen voll. Viele Autofahrer reagierten überrascht, als sie plötzlich in eine tiefere Wasserstelle fuhren, wo man es nicht erwartet hätte.

Hochstraße stadteinwärts für PKW nicht mehr befahrbar

Am stärksten traf es dann tatsächlich jedoch wieder die Hochstraße. Hier blieben mehrere Autos liegen, die in tiefes Wasser hineingefahren waren. Am Ende der Hochstraße blieben mindestens zwei Fahrzeuge stecken, am Beginn der Kolenfelder Straße schaffte es ein Fahrzeug nicht mehr weiter. Auch für Fußgänger und Radfahrer war die Unterführung nicht mehr trockenen Fußes zu passieren.

Starkregen Hochstraße
Ein liegengebliebenes Fahrzeug | Foto: Daniel Schneider

Die Feuerwehr war nach kurzer Zeit zur Stelle und hielt weitere Fahrzeuge davon ab, über die überflutete Kreuzung zu fahren. Wenig später wurde Vollalarm in der Stadt ausgelöst, parallel dazu trafen weitere Einsatzkräfte an der Hochstraße ein, sperrten den Bereich komplett und öffneten die Gullydeckel, um die Abläufe freizulegen.

Die havarierten Fahrzeuge wurden aus dem Gefahrenbereich geschoben. Fahrzeuge, die über die Hochstraße stadteinwärts wollten, stauten sich auf der Hochstraße zurück. Ein LKW, der verderbliche Ware geladen hatte, wurde von der Feuerwehr langsam durch die abgesperrte Kreuzung geleitet. Ab 21 Uhr floss das Wasser wieder schneller ab als neues dazukam. Die Einsatzkräfte hofften unterdessen, dass sich keine weiteren starken Niederschläge einstellen würden.

Starkregen Hochstraße
Überschwemmte Hochstraße | Foto: Daniel Schneider
Starkregen Hochstraße
Erste Einsatzkräfte treffen an der Einsatzstelle ein | Foto: Daniel Schneider

Feuerwehr erhält zu viele Anrufe wegen volllaufender Keller

Nicht nur der Straßenverkehr forderte die Feuerwehr, auch zahlreiche Keller liefen voll Wasser. Es gingen zwischenzeitlich so viele Notrufe ein, dass die Feuerwehr über ihre Social-Media-Kanäle dazu aufrief, nur den Notruf zu wählen, wenn tatsächlich Hilfe der Feuerwehr benötigt würde. Wenige Zentimeter Wasser im Keller seien normalerweise kein Einsatzgrund für die Feuerwehr, wurde mitgeteilt. Für Zweifelsfälle wurde eine Extra-Telefonnummer genannt, über die man sich bei der Feuerwehr Rat holen konnte.

Die Einsätze zogen sich bis in die Nacht hinein. Insgesamt wurden 55 Einsatzstellen abgearbeitet, wie Feuerwehr-Pressesprecher Marcel Nellesen mitteilte. Vor allem die Kernstadt war betroffen, aber auch in Bokeloh, Idensen, Blumenau, Großenheidorn und Klein Heidorn leistete die Feuerwehr Hilfe. In manchen Kellern stand das Wasser bis zu 1,5 Meter hoch.

Da die schiere Zahl der Einsätze die Kapazitäten der Kernstadt-Feuerwehr überstieg, war nach dem Vollalarm zunächst für die Kernstadt schließlich die gesamte Stadtfeuerwehr alarmiert worden. Rund 200 Feuerwehrkräfte waren damit im Einsatz.

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Kommentare


  • Grit D. sagt:

    Auch jetzt- ca. 22.50 Uhr- sind die Sirenen der Einsatzfahrzeuge im Dauerbetrieb.
    Mein neues ‚Domizil‘ liegt direkt an der Hagenburger/Neustädter Straße, so dass ich den akustischen Genuss (naja) live erlebe.

    Wenn in und um unserer eher kleinen Stadt bereits durch kräftige doch kurzzeitige Regengüsse derart viele Einsätze notwendig werden, dann haben wir allenfalls den Hauch (!) einer Ahnung wie es den schwerst getroffenen Mitmenschen in den Krisenregionen in MRW und Rheinland-Pfalz erst vor wenigen Wochen ergangen sein musste.

    Ohne grundlegende Baumaßnahmen wird sich das Dauerproblem „Hochstraße“ mit Sicherheit nicht lösen lassen.
    Die nicht endende Flickschusterei ist nichts anderes als eine „Verschlimmbesserung“!

  • Carsten sagt:

    Wenn sich hier Leute ansatzweise mit einem „naja“ zum akustischen Genuss beklagen, während zig ehrenamtliche Feuerwehrleute die Nacht hindurch arbeiten, scheinen wir hier ganz andere Probleme zu haben. Die Rettungsorganisationen dürfen nicht einmal ohne Martinshorn fahren, da es ansonsten bei einem Unfall zu massiven Schwierigkeiten für den betroffenen Fahrer führt. Allein darüber eine Zeile zu verlieren, ohne die Arbeit der Feuerwehr zu schätzen, verdeutlicht die sozialen und gesellschaftlichen Missstände in diesem Land.

    • Grit D. sagt:

      Weil ich gerade ein paar Minuten Zeit zur Verfügung haben darf:

      Mein „naja“ über das Sie sich meinen echauffieren zu wollen, bezog sich auf „akustischen Genuss“.
      Nicht mehr und nicht weniger.

    • Basti g. sagt:

      In Deutschland gibt es zuviel Gesetze man muss ja nachts nicht mutwillig alle mit martinshorn wecken oder

  • Grit D. sagt:

    Beim Lesen des aktualisierten Artikels wurde mir einmal mehr deutlich, dass wir allesamt ohne die zumeist ehrenamtliche(!) Arbeit der „Mädels und Jungs“ unserer Feuerwehr und der anderen Hilfsorganisationen wie beispielsweise die Johannitern arg gekniffen wären.

    Dieser Einsatz, bei dem einigen der Bürgerinnen und Bürgern dem Artikel nach- etwas überspitzt von mir ausgedrückt- „das Wasser bis zum Halse stand“ DER Anlass für ein mehr als ngebrachtes Dankeschön!

  • Grit D. sagt:

    @ Marion

    Leider kriegt es die #Auepost bis heute nicht hin- Monate nach deren erneuerten „verschlimmbesserten“ Internetauftritt!- die Benachrichtigungsfunktion bei neuen Kommentaren zu einem Artikel funktionsfähig zu machen.

    Somit sehe ich erst jetzt- Tage später-, dass Sie ausser Ihrem Namen hier nichts zum Artikel geschrieben haben.

    Absicht? Ein Irrtum?

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