Wunstorfer Auepost

Magazin / Dokumentation /

Krach in Idensen muss nichts Schlimmes sein. So etwa, wenn der junge Präsident der Region Hannover in der alten romanischen Eigenkirche des Bischofs Sigward von Minden über seine Sorgen um die deutsche Demokratie spricht. Steffen Krach widmet sich in der Reihe „Die Kirche bleibt im Dorf“ auch der Windkraft und der Klinikreform. 

Am vergangenen Freitag, zum internationalen Frauentag, wurde die Wunstorfer Innenstadt mit Sprüchen übersät: Überall machten mit Kreide aufgemalte Texte auf das Thema Sexismus und Gewalt gegen Frauen aufmerksam.

Am Samstag wurde gemeinsam gegen eine neue ICE-Trasse Hannover–Bielefeld bei Kolenfeld demonstriert: Gleich drei Bürgerinitiativen hatten zur Demo in Groß Munzel aufgerufen, zu einer „Welle des Widerstands“. Auch die generelle aktuelle Bahnpolitik bekommt keine gute Note.

Am Donnerstag wurde für die Verkehrswende in Wunstorf getrommelt: Das Mobilnetzwerk war in der Stadt und hatte mit Autorin Katja Diehl eine Verkehrswendeexpertin zur Podiumsdiskussion eingeladen. Über viele kluge Ideen für die Zukunft des Straßenverkehrs wurde gesprochen. Interessant war auch, was nicht gesagt wurde: Dem Podium gelang es, das Thema Innenstadt-Parkdeck auszulassen.

Gänsehautmoment auf dem Fliegerhorst, als Oberst Christian John zum letzten Mal als Kommodore das Wort an sein Geschwader richtete. Für seinen Nachfolger hatte er beim Kommandoübergang im Januar einen klaren Rat – und hielt auch sonst noch einige Überraschungen bereit. Lob, aber auch Kritik gab es Richtung Luftfahrtindustrie. Und den Wunstorfer Bürgern dankte er ganz besonders.

So geht Demonstration in Wunstorf: Etwa 2.500 Teilnehmer – die wohl größte politische Zusammenkunft, die die heutige Stadt je gesehen hat, sendete am Montagabend ein über die Stadtgrenzen wirkendes Zeichen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus.

In Kolenfeld wurde es am Mittwochmorgen hektischer: Es war die letzte verbliebene freie Autobahnauffahrt zur A2 für die Fahrzeuge aus dem Bereich Schaumburg. In Bad Nenndorf spielten sich in diesem Moment teils gefährliche Szenen ab, als frustrierte Autofahrer mit Vollgas an den Bauern vorbeipflügten. Aber mancher bewies auch Humor.

Parken ist zu stressig und teuer in Wunstorf und könnte Kunden vergraulen oder gar nicht erst anlocken – so lautet eine große Hypothese beim von der Werbegemeinschaft initiierten „Townhall Meeting“. Der Haken: Ein Beweis dafür ist nicht erbracht, alles basiert auf Interpretationen. Doch der Stadt wurde ein fachlicher Rat mitgegeben: Das Erheben von Parkgebühren muss man sich leisten können.

Die Landwirte aus Stadt und Region haben sich am heutigen Montag den bundesweiten Bauernprotesten angeschlossen und sind wortwörtlich auf die Straße gegangen: Mit Sternfahrten am Vormittag wurde der Verkehr in Wunstorf blockiert. Es war der Auftakt zu vielfältigen Protestaktionen und legte den Berufsverkehr teilweise lahm.

Was hat die Wunstorferinnen und Wunstorfer 2023 besonders bewegt? Die Aufrufzahlen der Auepost-Artikel lassen es erahnen. Wir zeigen im Jahresrückblick dieses Mal nicht, was der Redaktion rückblickend besonders wichtig erscheint, sondern lassen die Leserinnen und Leser entscheiden. Dies waren die meistbeachteten Themen im vergangenen Jahr in Wunstorf …

Große Teile von Wunstorf-Luthe haben sich mit dem Hochwasser der Leine in eine riesige Wasserlandschaft verwandelt. Eine Foto-Dokumentation der Lage.

Man darf derzeit zu Recht von einem Jahrhundertereignis sprechen: Was vor 60 Jahren eine Hochwasserkatastrophe gewesen wäre, wird aktuell von den Deichen der Westaue zurückgehalten. So breit wie jetzt hat man den Fluss durch die Wunstorfer Innenstadt noch nie gesehen. Wir zeigen das Ausmaß, das die Westaue über Weihnachten angenommen hat.

Grundstücke werden zu Inseln, Straßen zu Dämmen durch endlos wirkende Wassermassen. Am Steinhuder Meer scheinen die Stege plötzlich auf der falschen Seite zu liegen, in Luthe entsteht ein zweites „Steinhuder Meer“. Die Auepost dokumentiert die Überschwemmungen des Weihnachtshochwassers im Wunstorfer Stadtgebiet, sammelt Bilder und hat dazu auch die Redaktionsdrohne für Luftaufnahmen in den Einsatz gebracht.