Wunstorfer Auepost

Hintergrund /

30 Anlieger des Jahnplatzes und der ehemaligen Badeanstalt haben sich zusammengefunden und machen Front gegen die mögliche Bebauung der Flächen an der Ecke Barne- und Amtsstraße. Sie verlangen, den Platz als Spiel-, Freizeit- und Erholungsmöglichkeit und als Teil eines innerstädtischen Grünzuges, der „grünen Lunge“, zu erhalten. Das soll auch für das Freibadgrundstück gelten. Ob aus der losen Gruppe eine Bürgerinitiative wird, entscheidet sich in Kürze. Motto der Anwohner: „Wehret den Anfängen!“

Normalerweise würde er jetzt die ersten frischen Triebe tragen. Doch der alte Baum am Schnittpunkt von Kranichstraße, Am Hasenpfahl und Lukas-Cranach-Straße wird nie wieder Blätter haben. Für einen anstehenden Straßenumbau war er gefällt worden. Anwohner sind überrascht und beklagen die Informationspolitik der Stadt.

Ein Mann, ein Plan: Manfred Becker will den Steinhuder Wochenmarkt neu aufstellen. Der Steinhuder Ergotherapeut hat einen Plan und große Zuversicht. Am 23. März soll das Projekt in einer Ecke des Scheunenviertels starten. Sechs Marktbeschicker sind zum Auftakt dabei.

Die Wunstorfer Innenstadt wurde in der Vergangenheit als „schönste Innenstadt der Region“ beworben – und bisweilen dafür belächelt. Doch nun legt ein Gutachter nahe: Diese Selbsteinschätzung ist gar nicht so falsch. Kunden von außerhalb kommen tatsächlich wegen der schönen Innenstadt – und den vorhandenen Fachgeschäften. Aber die Fußgängerzone hat 3 große Schwachstellen, die zusammen als Gefahr über ihr schweben.

Wenn die Barnestraße zum Blumenbeet wird: Ein Hamburger Künstler zeichnet vor, was den Anwohnern „blühen“ könnte, wenn man die Verkehrswende in Wunstorf konsequent umsetzt.

Kurios: Auf dem Barneplatz kann derzeit offenbar legal geparkt werden, weil versehentlich ein Teil des Gehwegs als Parkbucht gestaltet wurde und die Parkverbotsschilder für diesen Bereich nicht gelten. Nun muss sich die Stadt schnell etwas anderes einfallen lassen. Denn mit der ursprünglichen Idee, einfach verstärkt Strafzettel zu verteilen, handelt man sich nur noch mehr Probleme ein.

Am Montag fehlte der geplante Schlussredner bei der großen Demonstration in Wunstorf: Der Bürgermeister kam nicht, als Tausende neben dem Rathaus für Demokratie einstanden. Entrüstung und Buh-Rufe waren die Folge, das Signal wirkte verheerend. Dabei war Piellusch nur wenige Meter entfernt. Warum ließ er sich diesen besonderen Moment entgehen, zu den Wunstorfern zu sprechen?

Autofahrer, die in den vergangenen Tagen auf dem Barneplatz eine Verwarnung erhielten, könnten jetzt auf die Idee kommen, ihre Anwälte einzuschalten. Denn die Stadt verteilte „Knöllchen“, obwohl fehlende Klarheit bei der Parksituation eingeräumt wird. Dass in der wahrgenommenen „Parkbucht“ wirklich ein Parkverbot gilt, ist nämlich alles andere als sicher.

Der edle Filz-Hut im Schaufenster, Kinderschuhe in Reih und Glied, Mützen, Schals und Bikini – freundliche, motivierte Frauen, die bei der Suche helfen oder Spenden annehmen: Der neue Kleiderladen der Diakonie an der Nordstraße präsentiert sich in einem restaurierten Haus, in bester Lage und mit professioneller Ausstattung fast wie eine Boutique. Dass das alles eine sozial orientierte Einrichtung mit Ware aus zweiter Hand ist, merkt niemand. Nicht überraschend, dass Bürgermeister Carsten Piellusch von einer „ganz tollen Sache“ spricht.

Wie soll die Barnestraße künftig aussehen? Das Jahrzehnt der Baustellen hat in der Barne bereits begonnen – aber nun soll auch noch die Barnestraße selbst völlig umgebaut werden – und fit gemacht für die Verkehrswende. Aus einer langweiligen, zugeparkten Straße soll die Zukunft urbaner Mobilität werden. Als erster Schritt wird sich eine Agentur um die Bürgerbeteiligung kümmern – und die wird spannend bis ungewöhlich. Ein grober Zeitplan ist nun bekannt.

Erstmals übernimmt mit Oliver Pohl aus Haste ein „Kulturmanager“ wesentliche Aufgaben beim Wunstorfer Kulturring. Die Arbeit des Vereins soll professionalisiert, das Angebot ausgeweitet werden – ohne auf Bewährtes zu verzichten. Der 61-jährige Pohl ist ein Multitalent: Bildhauer, Manager, Umwelt-, Klima- und Transformationsexperte, Werbe- und Internetfachmann.

Nach 30 Minuten stand die Werbegemeinschaft auf neuen Beinen: Bernd Heidorn (70) hatte die Führung übernommen – die Auflösung der 50 Jahre alten Interessenvertretung war abgewendet. Mit Heidorn schert der frühere Bürgermeister Axel Eberhardt (71) in den Vorstand ein. Auch Jörn Knop ist neu. Für Kontinuität stehen die bisherigen Vorstandsmitglieder Rüther, Schaer, Ludowig und Weber. Mit Heidorn und Eberhardt engagieren sich zwei prominente CDU-Kommunalpolitiker. Ihr gemeinsames Ziel: die Versöhnung mit der Stadt.

Worum geht’s eigentlich genau beim Streit um Wunstorfs „Neue Mitte“? Viele in der Stadt haben längst den Überblick verloren. Das vermutet der nun gehinderte Projektentwickler Björn Hiss auch bei Entscheidern aus Politik und Verwaltung, kann sich das fehlende weitere Entgegenkommen anders kaum erklären. Sicher scheint nur: Ein neues modernes Stadtquartier in Bahnhofsnähe wie ursprünglich erhofft wird es so nicht geben. Wir fassen zusammen, wie es dazu kam, und wagen eine Prognose.