Wunstorfer Auepost

Hintergrund /

Weil möglicherweise krebserregender Asbeststaub im Hölty-Gymnasium verteilt wurde, bleibt ein Großteil der Schüler nach den Sommerferien vorerst weiter zu Hause. Bis jetzt handelt es sich jedoch nur um eine theoretische Gefahr.

Die Verkehrslenkung im Steinhuder Zentrum bleibt ein heißes Eisen: Mit dem plötzlichen Einbau versenkbarer Poller an der Graf-Wilhelm-Straße und nahe der Krananlage hat die Stadtverwaltung die Anlieger gegen sich aufgebracht. Die Arbeiten waren nur mit einer Pressemitteilung angekündigt worden – eine knappe Woche, bevor die Bagger kamen. „Völlig sinnfrei“ nennt Gerrit Schweer vom „Fischerhus“ die Installation während der Hauptsaison. Eine Woche lang sollte die Aktion dauern. Das hat nicht geklappt. Auch an Deichstraße und Neuer Winkel gibt es Ärger.

Wer auf Zahlung mit Münzen und Scheinen besteht, zählt nun nicht mehr zur Zielgruppe des „Cantera by Wiegand“: In dem Wunstorfer Hotel samt Restaurant wurde das Bargeld komplett abgeschafft. Warum er diesen Weg geht und damit zu einem Vorreiter der rein bargeldlosen Zahlung in der Stadt wird, hat Hotelchef Dennis Wiegand der Auepost erzählt.

Kommt nun eine „Innenstadtsanierung light“? Die erhofften hohen Fördergelder für die Weiterentwicklung des Wunstorfer Stadtkerns bleiben aus. Für den Umbau der Fußgängerzone und die Erhaltung des Stadtbildes steht nun nur ein Bruchteil der eingeplanten Fördersumme bereit. In anderen Städten sollen mit dem Geld Geschäfte zu Wohnraum umgewandelt werden.

Warum werden Bauprojekte in der Stadt nie pünktlich fertig? Die Liste der Gründe ist lang: Baufirmen mit Mondpreisen, nicht lieferbare Bauteile, unflexible Fördervorgaben – und manchmal erklärt die Umweltaufsicht das Bauland wegen 10 Bäumen zum Wald. Ein herber Rückschlag droht unterdessen bei der Innenstadtsanierung: Für die Weiterentwicklung der Fußgängerzone gibt es bislang kein Fördergeld.

Was hat es mit den hohen Stangen auf sich, die plötzlich an vielen Stellen neben Wunstorfer Straßen stehen und einen kleinen Lautsprecher zu tragen scheinen? Der Handyempfang wird damit jedenfalls nicht verbessert, und es wird dort auch keine Durchsagen geben.

Würde man das mobile große Tanklager, das sich aktuell auf dem Fliegerhorst Wunstorf befindet, im Ernstfall anders bauen? „Nein“, sagt der Chef der Spezialpioniere im Gespräch mit der Auepost – und liefert gleich die Erklärung dazu.

Die Planungen und Ideen zur Fahrradstadt Wunstorf schreiten voran. Die Noch-B441 am Bürgerbüro dürfte in Zukunft deshalb deutlich schmaler werden. Auch Parkplätze stehen zur Disposition, damit Radfahrer freie Fahrt haben. Die heutige Bundesstraße könnte damit alleeartiger werden: mit viel Grün und mehr Platz für Zweiräder und Fußgänger.

Was zählt mehr? Die Sicherheit von spielenden Kindern oder freie Fahrt für Radfahrer? Die Stadt hat am gerade neugestalteten Rodelberg-Spielplatz eine schwierige Abwägung zu treffen. Zwei Mütter aus der Nachbarschaft gehen nun auf die Barrikaden, weil ihnen die Radfahrer zu schnell fahren am Barnewäldchenweg – und die Stadt untätig bleibe. Man wünscht sich Hindernisse für Fahrräder. Doch damit hat die Stadt zuletzt katastrophale Erfahrungen gemacht.

Die Nato steht kurz vor der größten Übung ihrer 74-jährigen Geschichte. Buchstäblich mittendrin: der Fliegerhorst Wunstorf. Das Mammut-Manöver kostet Millionen und wird den Luftraum über Deutschland und Europa im Juni in Beschlag nehmen.

Leih-Lastenräder statt eigenes Auto: Bewohner des Barneviertels sollen ihre Fahrzeuge in Zukunft nicht mehr wie heute vor der Haustür abstellen können. Die Barne soll zu einem Vorzeigeprojekt der Verkehrswende werden – und Wunstorf damit zur „Leuchtturmkommune“. Ein Teil der Stadt wird damit wieder einmal zum Experimentierfeld.

Jetzt reicht es der Politik: Der Stadtsparkassen-Vorstand wird zum Rapport gebeten. Die Neubaupläne werden offiziell Thema der Kommunalpolitik. Erst im Verwaltungsrat, anschließend auch im Verwaltungsausschuss sollen die Sparkassenchefs Rede und Antwort stehen. Jüngste Beratungen zeigen: Das Vertrauensverhältnis zwischen der Stadt und ihrer Hausbank ist nachhaltig gestört.

Skizzen in der Schule: Die Tötung eines Wunstorfer Schülers war im Detail geplant. Und schon vor der Tat war der gleichaltrige mutmaßliche Täter polizeibekannt. Nun bestätigte sich: zuvor aufgetauchte Epresserbriefe sind echt, der Jugendliche soll es selbst gewesen sein, der darin Tötungen und Entführungen von Kindern androhte. Die Drohungen wurden nicht ernst genommen – bis Jan N. verschwand. Der Inhalt der Dokumente schockiert.