Wunstorfer Auepost

Hintergrund /

Mit dem 66-jährigen Hermann Kasten steht nun erstmals ein früherer Manager an der Spitze des Kulturrings Wunstorf. Kasten hat acht Jahre lang die VGH-Versicherungen geführt und löst jetzt Ludger Wiese ab, der nach vier Jahren Amtszeit nicht erneut für den Vorsitz kandidiert hat. Neuer stellvertretender Vorsitzender ist der Gymnasiallehrer Sebastian Horstmann.

Ein Unternehmer aus der Stadt ist gerade dabei, die Handschuh-Branche umzukrempeln: Ein hauteng anliegender Handschuh mit den Eigenschaften eines Arbeitshandschuhs plus Atmungsaktivität plus hohes Tastgefühl – und dabei auch noch waschbar und medizinisch zugelassen. Diese Entwicklung dürfte die Arbeitswelt im wahrsten Wortsinne verändern: nachhaltig.

Ein Teil der ukrainischen Kunden gefährdet mit Anspruchshaltung und Aggressionen den Tafel-Betrieb. Vorsitzender Frank Löffler berichtete am Montag dem Sozialausschuss genauer über die Situation.

Die Zahl der Menschen wächst, die der Ukraine den Rücken kehren. Den Geflüchteten angemessen zu helfen, stellt staatliche und private Stellen vor wachsende Probleme. In vorderster Reihe bekommen das die deutschen Tafeln zu spüren. Auch in Wunstorf: Wortgefechte, Drängeleien, Beschimpfungen und Bedrohungen sind keine Seltenheit mehr, Betrugsversuche nehmen zu. Die Tafelleitung sieht sich zu rigorosen Schritten gezwungen, und die Polizei schickt regelmäßig Streifenwagen.

180-Grad-Wende beim Thema Online-Kaufhaus: Im Fokus soll in Wunstorf künftig ganz der stationäre Handel stehen, die gemeinschaftliche digitale Transformation findet nicht statt. Neue Online-Themenpakete sollen stattdessen dabei helfen, die Innenstadt als Marke zu stärken. Man beginnt mit einer digitalen „Wunstorfer Weihnacht“.

Rathaus Wunstorf

Formularstau: Die Wohngeldstelle im Wunstorfer Rathaus kommt mit der Bearbeitung der Anträge nicht hinterher. Erste Betroffene haben Anwälte eingeschaltet. Nun ist verschärfend auch noch mit einer Flut von weiteren Neuanträgen in den kommenden Wochen zu rechnen.

Der Neubau einer Turnhalle im Barne-Schulzentrum soll deutlich größer werden als ursprünglich geplant. Lokalpolitiker sehen sich von der Verwaltung übergangen und Eltern beklagen den Wegfall von Schulhoffläche.

Die Baustelle auf dem Gelände der Wunstorfer Stadtschule ist ungenügend gesichert – obwohl ständig Kinder in der Nähe spielen. Ein Anlieger, der das nicht länger mitansehen will, hat nun die übergeordneten Behörden eingeschaltet.

„Als ich von geplanten Sperrungen gehört habe, konnte ich mein Glück kaum fassen“, sagt Badeinsel-Anwohnerin Britta Bruns. Inzwischen ist das Glück der Ernüchterung gewichen.

Stoppschilder, 10 km/h Höchstgeschwindigkeit – doch es hält sich kaum jemand daran. Und die neuen Markierungen schaffen wieder neue Probleme, statt die alten zu lösen. Die Auepost beobachtete für eine Stichprobe den Verkehr am Bahnübergang Hohes Holz. Das Ergebnis ist erschreckend.

An der Stiftsstraße sollten für mehr als 2,6 Millionen Euro sechs Appartements und zwei Penthäuser auf 700 Quadratmetern Fläche entstehen. Geschehen ist so gut wie nichts – allerdings nur am Bau. Im Hintergrund passiert dagegen viel: Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln. Fünf Personen sind in Verdacht geraten, gewerbsmäßige Betrüger zu sein. Die Immobilie ist inzwischen weiterverkauft worden und dem Zugriff der Justiz damit entzogen.

Ob die Straßenlaternen in Wunstorf abgeschaltet werden, steht noch nicht fest. Doch es wird in der kommenden Zeit definitiv dunkler in der Stadt: Schaufenster und Reklame sollen nach 22 Uhr nicht mehr beleuchtet sein. Das Warmwasser in Turnhallen wird dagegen nicht abgestellt werden.

Kerstin Obladen (FDP) tritt als stellvertretende Ortsbürgermeisterin von Steinhude zurück. Die Entscheidung ist auch Ausdruck der grundsätzlichen Unzufriedenheit mit der politischen Arbeitsebene in der Stadt.