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Friedlies trifft … Reinhard Seegers

25.12.2017 • Friedlies Reschke • Aufrufe: 1048

Ab sofort frage ich Menschen in Wunstorf, was sie bewegt und was sie machen. Es sind nicht nur die Menschen, über die man öfter in der Zeitung liest, es sind auch viele Menschen „hinter den Kulissen“ die unser Wunstorf zu dem machen, was es ist. Mein erster Gast ist Reinhard Seegers.

25.12.2017
Friedlies Reschke
Aufrufe: 1048

Ab sofort frage ich Menschen in Wunstorf, was sie bewegt und was sie machen. Es sind nicht nur die Menschen, über die man öfter in der Zeitung liest, es sind auch viele Menschen „hinter den Kulissen“ die unser Wunstorf zu dem machen, was es ist. Mein erster Gast ist Reinhard Seegers.

Reinhard Seegers, Administrator der Facebook-Gruppe „Mein Wunstorf“. | Foto: Friedlies Reschke

Gefühlt ist Wunstorf und Umgebung ja eine Hochburg der „Seegers“ – Weberei, Hotel, Elektrik, Maurer und wahrscheinlich noch viele weitere Unternehmen tragen den Namen „Seegers“. Nach Aussage von Reinhard Seegers sind die Familien aber nicht unbedingt miteinander verwandt oder verschwägert.

Der Reinhard Seegers, den ich heute frage, ist 63 Jahre alt sowie Gründer und Administrator der Facebook Gruppe „Mein Wunstorf„. 3.624 Mitglieder hat die Gruppe und jede Woche kommen 20-30 neue Mitglieder dazu. Die Gruppe gibt es seit 5 Jahren, genau solange wie Seegers im Vorruhestand ist. Nach 40 Jahren als Kundendienst-Elektriker in Wunstorf suchte er sich ein neues Aufgabengebiet. Da er gesundheitlich etwas angeschlagen ist, musste es etwas sein, was er von daheim aus machen konnte. So ist die Idee zu der „Wunstorfer Gruppe“ entstanden. In den Anfängen posteten die Mitglieder noch Bilder vom Mittagessen. Das passiert heute nur noch selten. Heute wird in der Gruppe alles rund um Wunstorf „besprochen“. Aktivitäten in der Stadt, Neues von Vereinen und Verbänden. Neue Restaurants und Unternehmen, Witziges und Kurioses. Aber auch Fragen einzelner Mitglieder werden innerhalb der Gruppe beantwortet. Wer seinen Schlüssel verloren hat, sollte auch immer mal nachschauen, ob dieser gefunden wurde. Aber die Mitglieder helfen sich auch untereinander. In der Beschreibung der Seite steht: „Die Seite soll Spaß machen“.

Mitglieder

Da es eine geschlossene Gruppe ist, muss man sich den Administratoren kurz vorstellen und begründen, warum man der Gruppe beitreten möchte. „Wichtig ist, einen Bezug zu Wunstorf zu haben. Wer der Gruppe beitreten will, muss in Wunstorf wohnen oder arbeiten. Es reicht auch, hier mal gewohnt zu haben oder auch ein familiärer Bezug. Ein Mitglied wohnt zum Beispiel in Costa Rica, ist aber in Wunstorf aufgewachsen“, erläutert Seegers die Aufnahmekriterien. Er oder einer seiner Mitstreiter, Ingo Thimm und Christian Schöneich, entscheiden sehr schnell über die Aufnahme in der Gruppe.

Im Grunde genommen ist die Gruppe wie eine große Familie. Und Reinhard Seegers kennt sie alle – Wenn auch nicht immer persönlich, aber über ihre Kommentare. Er spricht auch immer liebevoll von „meiner Seite“.

Was genau macht ein Administrator?

Mehrfach täglich, eigentlich stündlich, schaut Seegers in „seine“ Gruppe. Schließlich gibt es ja ein paar Regeln, die beachtet werden müssen. Es dürfen weder Menschen noch Unternehmen beleidigt werden. Sollte es doch mal vorkommen, dann werden diese Kommentare gelöscht. Sollte jemand öfter verletzende Posts absetzen, dann wird dieser aus der Gruppe ausgeschlossen. Das passiert aber sehr selten.

Digital trifft analog

Da sich nicht alle Mitglieder untereinander kennen können, hatte Seegers vor 3 Jahren die Idee, gemeinsam etwas Analoges zu machen. So entstand die Idee der Wichtelpäckchen für ältere Menschen, die in einem der Wunstorfer Seniorenheime wohnen. Mitglieder aus der Gruppe packen Päckchen im Wert von 10 €. Die Admins sammeln diese ein, oder man kann sie bei verschiedenen Mitgliedern der Gruppe abgeben. In diesem Jahr kamen so 90 Wichtelpakete zusammen, diese wurden am 16. Dezember von Wichtelkindern (die Eltern sind Mitglieder der Facebook-Gruppe) den Bewohnern des Hauses am Bürgerpark überreicht. Alle haben Spaß dabei, die Kinder, die Eltern und natürlich die Senioren. Seegers hat schon viele Ideen für weitere Projekte. Solche Aktionen schweißen auch die Gruppe zusammen. Natürlich steckt dahinter auch sehr viel Arbeit! Aber Seegers ist mit ganzem Herzen der Leiter der Gruppe „Mein Wunstorf“.

Kinder übergaben Wichtelgeschenke an die Senioren aus dem „Haus am Bürgerpark“. | Foto: privat

Nicht nur Daumen hoch

Nicht alle Mitglieder beteiligen sich an den Diskussionen, es gibt auch viele „stumme“ Leser. So weiß der Admin, dass auch im Rathaus und in den Medien immer wieder in die Gruppe geschaut wird. Einmal wurde zum Beispiel über Müllberge „geredet“. Nach ein paar Tagen waren diese vom städtischen Bauhof entfernt. Manchmal wünscht er sich aber mehr Diskussionen und Beiträge, oft heben die Mitglieder „nur den Daumen“, ohne weiter zu kommentieren. Aber das ist ja besser als nichts.

Was ist Wunstorf für Reinhard Seegers?

W – wunderschöne kleine Stadt
U – Urlauber sollten unbedingt nach Steinhude
N – Neues in der Facebook-Gruppe „Mein Wunstorf“
S – Schönste Stelle: Der Kirchturm mit der Weihnachtsbeleuchtung
T – Tagsüber – nie das Schützenfest verpassen
O – Ortsteile: jeder ist einzigartig. Und das Oktoberfest in Großenheidorn sollte jeder einmal mitgemacht haben
R – Restaurant – unbedingt in den Ratskeller gehen
F – Freitag der Markt

Vielen Dank Herr Seegers, dass Sie die Wunstorfer Online-Gemeinschaft so zusammenhalten! Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihr Engagement.

Zahlen und Statistik zur Facebook Gruppe „Mein Wunstorf“

  • Sonntag, Samstag und Montag werden die meisten Beiträge und Kommentare geschrieben
  • Zwischen 17 und 21 Uhr sind die meisten Mitglieder aktiv
  • Von den 3.624 Mitgliedern sind 1.928 Frauen und 1.696 Männer. Am stärksten vertreten ist die Altersgruppe von 25-54 Jahren, 2.141 kommen aus Wunstorf, gefolgt von 661 Hannoveranern. 6 kommen aus „Bielefeldverschwörung“ – noch nie gehört.
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