Wunstorfer Auepost
[Anzeige]

Friedlies trifft … Friedhelm Haake

15.08.2019 • Friedlies Reschke • Aufrufe: 1165

Unsere Autorin Friedlies Reschke trifft Friedhelm Haake, langjähriger Vorsitzender der Altstadtkompanie

15.08.2019
Friedlies Reschke
Aufrufe: 1165

Gebürtige Wunstorfer und Schützenfestbegeisterte kennen Friedhelm Haake als einen der Urväter der Altstadtkompanie. Für mich als Neu-Wunstorferin sind die Bürgerkompanien jedoch (noch) ein Buch mit sieben Siegeln.

Friedhelm Haake

Friedhelm Haake in Uniform. | Foto: privat

Ich schaue mir gern den Schützenumzug am Samstag an – aber warum gibt es Männer und Frauen in grüner Schützenkleidung und dann die Damen und Herren in schwarzen Anzügen mit Zylinder? So richtig befriedigende Antworten habe ich auf die Schnelle in der Vergangenheit nicht bekommen. Nun aber hat mich Friedhelm Haake aufgeklärt.

Die Bürgerkompanien

Die Mitmarschierenden in der klassisch-festlichen schwarzen Kleidung, das sind die Bürgerkompanien. Vier davon gibt es (Südstadt, Altstadt, Nordstadt und Oststadt), und in einer davon, der Altstadtkompanie, ist Friedhelm Haake eine Institution. Die Altstadtkompanie hat sich 1966 gegründet. Einziges Ziel dieses Zusammenschlusses der Bewohner der Altstadt war und ist es, das Schützenfest und den Umzug zu beleben. Zur selben Zeit gründeten sich auch die Nord- und Südstadtkompanie, die Oststadtkompanie kam später dazu. Mitglied einer Bürgerkompanie kann jeder Wunstorfer werden. Es gibt weder einen Mitgliedsantrag noch eine Satzung noch einen Mitgliedsbeitrag. Einzige Voraussetzung ist der Spaß am Schützenfestfeiern (und dazu gehört auch das Mitmarschieren bei den Umzügen). Haake selbst ist schon seit 1970 dabei. Und hat kein einziges Jahr davon bereut.

Ursprünglich waren die Kompanien ein reiner Männer-Zusammenschluss. Seit 1979 sind auch Frauen dabei. Also immerhin schon seit 40 Jahren. Aber warum tragen Kompanie-Mitglieder stets schwarze Anzüge? Die Antwort ist eigentlich ganz einfach. Früher war das Schützenfest das einzige große Fest in Wunstorf. Und zu diesem Fest holte man auch den besten Anzug aus dem Schrank.

Das Städtische Schützenfest

Eine Kompanie trifft sich außerhalb des Schützenfestes meist nur zu wenigen Terminen. Der wichtigste davon ist die Jahreshauptversammlung. Auf dieser werden auch das Kompaniekomitee sowie Offiziere, Fahnenträger und Britzmeister gewählt. Diese Teams (in der Altstadt setzt es sich aus 13 Personen zusammen) bereiten das Schützenfest vor und entsenden einen Vertreter in den Arbeitskreis Schützenfest der Stadt Wunstorf. Eine Besonderheit beim Wunstorfer Schützenfest ist, dass die Stadt dazu einlädt – und nicht (wie in den meisten Städten und Gemeinden) der Schützenverein. Der Stadtrat ist Gastgeber, Verwaltung und Bauhof sind tragende Säulen bei Organisation und Durchführung.

Der Höhepunkt des Jahres ist dann natürlich das Schützenfest Anfang Juni. Am Donnerstag davor wird das sogenannte Standquartier hergerichtet. Hier trifft sich die Kompanie, um dann gemeinsam am Samstag und am Sonntag mit Musikbegleitung, dem dazugehörigen Schützenverein und weiteren eingeladenen Vereinen zur Stadtkirche zu marschieren.

Wer schießt wann wie worauf?

Aber was unterscheidet denn nun eigentlich einen Schützenverein von einer Bürgerkompanie, will ich wissen. Auch das ist schnell erklärt: Die Schützenvereine treffen sich ganzjährig und nehmen auch an regionalen und überregionalen Schießsportveranstaltungen teil. Eine Bürgerkompanie kommt ursprünglich nur zur Vorbereitung und zum Feiern des Schützenfestes zusammen. Ein paar gesellige Veranstaltungen haben sich im Laufe der Jahre jedoch eingeschlichen.

Vor dem Schützenfest gibt es verschiedene Schießtermine. Auf die Scheibe des Bürgerkönigs kann jeder Wunstorfer Bürger schießen (jeder kann drei Schüsse abgeben) – eine Mitgliedschaft in einer Bürgerkompanie oder einem Schützenverein ist dabei keine Pflicht. Ausgewertet werden die Schießscheiben erst am Sonntagmorgen des Schützenfestes. Der oder die Schützenkönigin wird dann am Sonntag nach dem Bürgerfrühstück im Festzelt bekannt gegeben. Doch gut zu schießen reicht nicht: Neben dem besten Schießergebnis muss der neue König auch an beiden Tagen beim Ausmarsch dabei gewesen sein. „Es ist schon passiert, dass der beste Schütze nicht König wurde, weil er nicht mitmarschiert ist“, weiß Haake aus seiner langen Zeit bei der Altstadtkompanie zu berichten.

Einst Heu, heute Getränkemarken

In den Anfängen des Schützenfestes im Jahre 1708 hatte der Schützenkönig das Recht, für ein Jahr die sogenannte Schützenwiese (der heutige Standort der Feuerwehr) zu mähen. Heute erhält der König neben der Schützenkette Geld und Getränkemarken. Der Jugendkönig wird nach dem Kinderumzug am Freitag vom Jugendparlament geehrt. Neben dem Schützenkönig gibt es auch noch verschiedene andere Schießwettbewerbe. Dazu aber bald an anderer Stelle mehr …

Auch wenn das Wunstorfer Schützenfest für Friedhelm Haake nicht wegzudenken ist, so ist er damit natürlich nicht ausgelastet. Denn das Schützenfest findet schließlich nur einmal im Jahr statt. Haake arbeitet auch aktiv in der Fechtabteilung des TuS Wunstorf und im Fechtverband Niedersachsen und segelt gern auf dem Steinhuder Meer.

Was ist Wunstorf für Friedhel Haake?

W – unstorfer Schützenfest, „schönstes Fest der Region“
U – mland, für Radtouren ideal
N – ähe zu Hannover
S – egeln auf dem Steinhuder Meer
T – ägliches Verkehrschaos
O – rtsumgehung (wann?)
R – entnertreff beim Freitagsmarkt
F – echten beim TuS Wunstorf

 

Sie kennen auch jemanden, den ich mal vorstellen sollte? Der oder die in Wunstorf aktiv ist? Dann bitte eine E-Mail an mich: reschke@auepost.de

[Anzeigen]
Auepost wird unterstützt von:

Kommentare


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kontakt zur Redaktion

Tel. +49 (0)5031 9779946
info@auepost.de

[Anzeigen]

Artikelarchiv

Auepost auf …