Wunstorfer Auepost

Nachtkonzert bei Kerzenschein: Frühe Orgelmusik aus dem 14. und 15. Jhdt. (4.8.)

Termin veröffentlicht am: 26.07.2023
Claudia Wortmann | Foto: privat

In der Stiftskirche zu Wunstorf finden von Mai bis September jeweils am ersten Freitag im Monat die Nachtkonzerte bei Kerzenschein um 21 Uhr statt. Das nächste Nachtkonzert bei Kerzenschein steht am 4. August an: In diesem Konzert wird besonders selten gespielte Orgelmusik aus den allerersten Anfängen ab dem 14. Jahrhundert zu hören sein – also ein seltenes und ganz besonderes Klangerlebnis, kündigt Stiftskantorin Claudia Wortmann an.

Die frühe Orgelmusik klingt für unsere Ohren heutzuge sehr ungewöhnlich, manchmal dissonant. Man muss sich erst einhören und die Klänge auf sich wirken lassen. Das Programm beginnt mit einer Estampie, aus dem Robertsbridge-Codex von 1320/1359, einem Tanz, bei dem es verschiedene Variationen gibt und eine Art „Refrain“, der zunächst mit einem offenen Ende und nach der letzten Variation mit einem Schluss aufhört.

Die erste uns überlieferte Orgelmusik ist Musik, die auf Übertragungen von Vokalmusik basiert. Bekannte und beliebte Motetten , Chansons, Balltas wurden für Tasteninstrumente oder Zupfinstrumente dem Instrument spezifisch übertragen und neu arrangiert und mit Verzierungen versehen. Man nannte diese Art der Übertragung „Intavolierung“ oder „Intabulierung“. Die Mensuralnotation, eine Notation, die es möglich machte, dass man unterschiedliche Notenwerte auf dem Papier sichtbar machen konnte, war entstanden. Oft war es noch so, dass die linke Hand in Buchstaben notiert wurde und die stark verszierte rechte Hand in Mensuralnotation. Gesammelt oder zusammengetragen wurden dies Kompositionen in diversen Codices oder Tabulaturen.

Im 15. Jahrhundert entstanden dann auch die ersten Praeambula oder Redeuntes. Praeambula sind Kopmpositionen , die etwas einleiten sollen oder vorbereiten sollen. Redeuntes sind Kompositionen, die auf einem immer wiederkehrenden Ton basieren und darüber eine virtuos verzierte Oberstimme sich bewegt. Oft wurde bei den Redeuntes- Kompositionen die Glocke der Kirche mit einbezogen, die dann auf dem Grundton im Tactus des Musikstückes mitschwang.

Je weiter man sich dem 16. Jahrhundert nähert, werden die Klänge uns vertrauter von der Harmonik. Das Konzert endet mit dem bekannten Satz von Heinrich Isaak mit der Melodie „Innsbruck, ich muss dich lassen“.

Der Eintritt zu diesem Konzert beträgt 16 Euro, ermäßigt 12 Euro. Für alle unter 18 Jahren ist der Eintritt frei.

Freitag, 4. August 2023, 21 Uhr, Stiftskirche Wunstorf
veröffentlicht am: 26.07.2023
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