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Parteien streiten über freies WLAN in der Innenstadt

09.06.2016 • Daniel Schneider • Aufrufe: 573
09.06.2016
Daniel Schneider
Aufrufe: 573

Nachdem Bemühungen der Bundesregierung erkennbar sind, die Störerhaftung für offenes WLAN zu beseitigen, was bislang die Haupthürde für das Zurverfügungstellen von Internetzugängen für die Allgemeinheit war, ist das Thema auch in Wunstorf auf der Agenda.

Symbolbild WLAN | Foto: Auepost

Symbolbild WLAN | Foto: Auepost

Permanent im Internet zu sein ist nicht nur für die jüngsten Generationen inzwischen Normalität. E-Mails abrufen, Whats-App-Meldungen empfangen, den Wetterbericht prüfen oder Wunstorfer Auepost lesen – all das will man nicht nur zu Hause, sondern gerne auch unterwegs, im Nahverkehr, im Café oder an der Bushaltestelle – und das möglichst kostenneutral. Für die Wirtschaft ist das nichts Neues, WLAN gilt als zusätzliches Marketinginstrument: Wer seinen Gästen und Kunden Internet zur Verfügung stellt, bietet zusätzlichen Service, der gerne genutzt wird. Das spart das eigene, meist beschränkte Internetvolumen auf dem Handy – und die Verbindungsqualität ist auch meist die bessere.

Nun wird aber auch die Politik auf das Thema aufmerksam. Denn freies WLAN kann nicht nur ein Instrument zur Kundenbindung, sondern auch ein Standortvorteil sein. In Barsinghausen soll freies Innenstadt-Internet bald Realität sein und in Neustadt forderte die Junge Union jüngst WLAN für alle Regiobusse. So soll nun auch Wunstorf sein freies Innenstadt-WLAN erhalten. Die Meinungen der Parteien gehen dabei jedoch auseinander.

CDU

Martin Pavel, Vorsitzender der Wunstorfer CDU, nennt die Debatte um mögliches WLAN eine „Phantomdiskussion“. Da viele Gewerbetreibende bereits freien Netzzugang anböten und die meisten Nutzer mit Flatrates surften, sei eine kommunale Internetversorgung unnötig.

Fensterscheibe der CDU-Parteizentrale in Wunstorf | Bild: Daniel Schneider

Fensterscheibe der CDU-Parteizentrale in Wunstorf | Bild: Daniel Schneider

Mehr noch, der CDU-Chef sieht sogar negative Auswirkungen: die Menschen könnten statt in der Innenstadt einzukaufen bei Online-Händlern bestellen und statt echte Gespräche zu führen im Internet chatten. Die CDU jedenfalls will kein Steuergeld für freies WLAN ausgeben und die Verwaltung nicht mit derartigen Vorhaben belasten.

SPD/Grüne

Die Mehrheitsfraktion im Wunstorfer Stadtrat hat den Vorschlag für freies WLAN aufgebracht: Die Verwaltung soll prüfen, wie freies WLAN im Zentrum der Kernstadt umgesetzt werden kann. Nach Willen von SPD und Grünen ist es höchste Eisenbahn für Internet für alle in der Innenstadt.

Facebooknachricht der SPD Wunstorf | Screenshot: Auepost

Facebooknachricht der SPD Wunstorf | Screenshot: Auepost

„Wunstorf darf keine WLAN-Wüste bleiben“, schreibt die SPD Wunstorf etwa auf ihrer Facebookseite. Freies WLAN sei gut für den Tourismus und die Bürger.

Juso-Sprecherrat (v.l): Gage Alexander Kuckuck, Majid Atris. Ronja Sempf | Foto: Jusos Wunstorf

Juso-Sprecherrat (v.l): Gage Alexander Kuckuck, Majid Atris. Ronja Sempf | Foto: Jusos Wunstorf

Ebenso sehen es die Jusos in Wunstorf, Die SPD-Nachwuchsorganisation geht dabei noch weiter als die örtliche Mutterpartei.

Ein gemeinsames Foto in der Innenstadt schnell per WLAN an deine Freunde zu verschicken, das stelle ich mir super vor.
Majid Atris (Jusos)

WLAN soll nicht nur in Wunstorfs Innenstadt realisiert werden, sondern auch in allen öffentlichen Verkehrsmitteln der Region kostenfrei nutzbar sein.

FDP

Die FDP Wunstorf schließt sich der Forderung von SPD/Grünen an und reagiert bestürzt auf die Aussagen des CDU-Vorsitzenden, nutzt die Debatte jedoch im gleichen Zuge für einen Seitenhieb auf die grünen WLAN-Befürworter:

Die Ansichten der Wunstorfer CDU klingen aktuell ein wenig sehr nach grüner Politik mit Veggie-Day und Co.
Thorben Rump (FDP)

Wer wo und wann surft, auf Facebook unterwegs ist oder online shoppen geht, habe die CDU nicht zu interessieren. Die meisten Bürger würden nicht über so tolle Mobilfunktarife verfügen, dass freies WLAN komplett unnötig wäre.

Kurt Rehkopf und Thorben Rump| Foto: Ralf Orlowski/FDP Wunstorf

Kurt Rehkopf und Thorben Rump| Foto: Ralf Orlowski/FDP Wunstorf

Ebenso äußert sich FDP-Fraktionsvorsitzender Kurt Rehkopf, der den Vorstoß von SPD und Grünen richtig findet: „Fortschritt ist nicht immer bequem, aber nicht aufzuhalten“. Touristen in Steinhude würden freies WLAN zu Recht erwarten.

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