Wunstorf (red). Die Situation in Steinhude wiederholt sich. Mancher fühlt sich an die Zeit erinnert, als Steinhuder Eltern für den Erhalt der Haupt- und Realschule im Ort kämpften. Die Graf-Wilhelm-Schule befindet sich inzwischen in Abwicklung. Doch nun soll Steinhude auch als gymnasialer Standort bald Geschichte sein.
Das Steinhuder Gymnasium, erst 2007 wegen Überlastung des Wunstorfer Hölty-Gymnasiums in Steinhude gegründet, wurde 2016 wieder aufgegeben – und zur Außenstelle des Hölty-Gymnasiums umgewandelt. Die Außenstelle war zunächst bis 2019 geplant – mit der Option der Verlängerung für weitere 3 Jahre, bis 2021.
Für diese Verlängerungsoption setzen sich nun Eltern und Schüler ein: die „Bildungsinitiative Hölty Gymnasium 2021“ fordert Verwaltung und Rat auf, die Filiale des Hölty-Gymasiums aufrechtzuerhalten. Kurze Wege für die Schüler, eine gute Ausstattung und die Verhinderung von Kapazitätsproblemen in Wunstorf sprächen für den Standort in Steinhude. Aktuell läuft eine Petition zum Erhalt der Steinhuder Außenstelle, die schon über 300 Personen unterzeichnet haben.
„Wir werden uns mit allen Argumenten auseinandersetzen. Dafür brauchen wir noch mehr Informationen.“Kirsten Riedel
Vor allem im Kollegium des Hölty-Gymnasiums wird dies jedoch anders gesehen: Das Pendeln der Lehrkräfte zwischen beiden Standorten ist suboptimal, daher favorisiert die Schulleitung eine andere Lösung: Statt den Betrieb der Außenstelle in Steinhude zu verlängern, möchte man lieber ins ehemalige Vion-Verwaltungsgebäude an den Luther Weg ausweichen, das derzeit noch als Außenstelle der integrierten Gesamtschule dient. Wenn diese im kommenden Jahr in das vollständig fertigsanierte eigene Gebäude zurückzieht, würden dort die Räumlichkeiten frei – und lägen praktisch um die Ecke.
Entschieden ist jedoch noch nichts, wie Kirsten Riedel, Sprecherin der Mehrheitsgruppe im Stadtrat, der Auepost mitteilte. Derzeit würden SPD, Grüne und FDP Gespräche mit allen Beteiligten führen, um zu einer Lösung in diesem Konflikt zu kommen. Man sei noch dabei, sich eine Meinung zu bilden.
Eltern, Schülern, Schulleitung, Verwaltung und Politik gleichermaßen ginge es darum, eine zukunftsfähige Entwicklung des Hölty-Gymnasiums sicherzustellen. Dafür seien verschiedene Wege denkbar. Eine von allen getragene Lösung könne nur im gemeinsamen Austausch und auf der Basis von Fakten entstehen.
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