Wunstorf (red). Überwiegend zeigen die nun veröffentlichten Zahlen der polizeilichen Kriminalstatistik für Wunstorf keine großen Unterschiede zu den Vorjahren. Es gibt jedoch in einigen Bereichen negative Tendenzen. 8 Raubüberfälle, 49 Sexualstraftaten und 272 Körperverletzungen wurden aktenkundig.
Die Aufklärungsquote entspricht allgemein fast 65 Prozent. Noch deutlich höher fällt sie bei den Körperverletzungen aus: Hier können die Täter zu 93,75 % ermittelt werden. Dies hängt auch damit zusammen, dass sich Täter und Opfer meist kennen. Die Wunstorfer Polizei beobachtet dabei, dass die Bereitschaft, Auseinandersetzungen mit körperlicher Gewalt auszutragen, in bestimmten Personengruppen zunimmt. Eine allgemein zunehmende Gefährdung der Bevölkerung bestünde deswegen aber nicht. Allerdings sind die Beamten selbst gefährdeter, die Gewalttätigkeit gegenüber Polizisten in Wunstorf ist weiter gestiegen.
Auch die angezeigten Sexualstraftaten steigen seit 2017 stetig. Waren es vor 3 Jahren noch 19 Fälle, so hat sich die Zahl mit 49 Fällen nun mehr als verdoppelt.
Ladendiebstähle nehmen in der Statistik ab. 92 entsprechende Anzeigen wurden letztes Jahr aufgenommen – nur halb so viele wie 2016. Das muss jedoch nicht unbedingt auf einen Rückgang der Ladendiebstähle hindeuten, es ist auch möglich, dass Diebstähle von den Geschäften weniger häufig angezeigt werden. Hoch bleibt jedoch die Zahl der Fahrraddiebstähle, sie hat im Vergleich zum Vorjahr wieder stärker zugenommen: Vergangenes Jahr wurden 204 Fahrräder in Wunstorf gestohlen, 2018 waren es 170. Die Zahl der Autodiebstähle hat sich dagegen halbiert: 16 Autos verschwanden, 2018 waren es 28 gewesen. Der Brennpunkt bleibt jedoch wie auch bei den Fahrrädern der Bahnhof: Oft waren die Parkplätze am Bahnhof der Tatort. Autoradios werden bei Aufbrüchen jedoch kaum noch gestohlen, inzwischen haben es die Diebe auf hochwertige Ersatzteile abgesehen. Auch zurückgelassene Wertgegenstände im Innern verleiten weiter zum Aufbruch.
Bei den Wohnungseinbrüchen zeigt sich ein positiver Trend: Die Polizei geht davon aus, dass die diversen Ermittlungs- und Präventionskonzepte der Vergangenheit ihre Wirkung entfaltet haben.
Auch die Zahl der Drogendelikte bleibt mit 450 Fällen unterhalb des Mittelwerts der letzten Jahre. Oft wird Geld an Betrüger und ihre gefälschten Internetshops überwiesen, die Seriosität des vermeintlichen Vertragspartners werde hingegen erst dann geprüft, wenn „Lieferverzögerungen“ einsetzten. Eine genauere Prüfung vor der Bestellung hätte manchen Geschädigten vor dem Betrug bewahrt, sagt man beim Wunstorfer Kommissariat.
Ich bin enttäuscht was ist bloß aus unserer Stadt geworden ein Nest voller krimineller ? Die Strafen sind meines Erachtens auch zu milde
Letztlich eine „normale“ Kriminalitätsstatistik, die in ihrer Gesamtheit den bundesweiten Trend hin zu mehr Körperletzungs- und Sexualdelikten widerspiegelt.
Gerade Letzteres schockiert mich als Frau besonders.
Dieses Erschrecken in Worte zu fassen, verbieten mir lediglich die Regeln des gemäßigten Ausdrucks: ansonsten käme hier mehr als ein deutlicher Kommentar.