Sachsenhagen (red). Ein Unfall in Bergkirchen stellte am Donnerstagmorgen die Feuerwehr vor Herausforderungen: aus dem Verkehrsunfall wurde eine stundenlange komplizierte Tierrettung.
Der mit zwei Pferden beladene Pferdeanhänger war Donnerstagfrüh in der Hagenburger Straße in Bergkirchen in einen tiefen Graben gestürzt und umgekippt. Beide Tiere wurden dabei in dem Anhänger eingeschlossen. Drei freiwillige Feuerwehren – Bergkirchen, Hagenburg/Altenhagen und Wölpinghausen – wurden zur Unfallstelle alarmiert.
Der Anhänger wurde zunächst gesichert, an die Pferde kam man aber nicht unmittelbar heran, denn der Panikverschluss des Führstricks löste sich nicht. Ein einfaches Durchtrennen war jedoch auch nicht möglich, da die Pferde mit den Hufen immer wieder austraten und die Einsatzkräfte gefährdeten. Die Feuerwehren improvisierten daraufhin eine eigene Trenneinrichtung, mit der die Verbindung gelöst werden konnte.
Noch während die Tiere von den Stricken befreit wurden, wurden Lastenzuggeräte aufgebaut, um den umgestürzten Anhänger zumindest so weit aufrichten zu können, damit die Einstiegsklappe geöffnet werden konnte.
Mit tierärztlicher Rückversicherung wurde dann das erste Pferd mithilfe von Leinen aus dem Anhänger gezogen. Nachdem das Pferd wieder festen Boden unter den Füßen hatte, kam es auf die Beine und konnte aus dem Graben geführt werden. Auf der Straße angekommen, riss sich das Tier jedoch los, konnte aber schnell wieder eingefangen und auf eine Weide gebracht werden.
Um das zweite Pferd zu befreien, wurde der Anhänger für eine bessere Zugriffsmöglichkeit weiter aufgerichtet und die Trennwand entfernt. Dies musste sehr präzise und vorsichtig erfolgen, um das zweite Tier nicht zu verletzen. Als der Transporter angehoben war, wurde jedoch festgestellt, dass ein Huf des Tieres in der vorderen Klappe eingeklemmt war. Nun musste auch noch der Aufbau vorsichtig mit einem Hebekissen bewegt werden. Dann endlich konnte auch das zweite Pferd mithilfe eines Seils befreit werden.
Das Tier blieb jedoch im Graben liegen und machte keine Anstalten, sich zu erheben. Mit Feuerwehrschläuchen, die so hingelegt wurden, dass sie als Aufstehhilfe dienten, wurde versucht, ob das Pferd aus eigener Kraft auf die Beine käme. Zuvor musste jedoch der havarierte Pferdetransporter komplett zurück auf die Straße gezogen werden.
Das Tier blieb jedoch im Graben, so dass nun Spezialisten der Feuerwehr aus Meerbeck-Niedernwöhren und Rodenberg angefordert wurden, die z. B. über besonderes Rettungsgeschirr für Großtiere verfügen. Dann kam jedoch der Zufall zu Hilfe, denn an der Einsatzstelle befand sich ein Lastwagen mit Hebekran einer Baufirma. Das Pferd konnte so doch noch zügig aus dem Graben befreit werden.
Aber auch auf der Straße kam das Tier trotz Unterstützung nicht wieder auf die Beine. Die anwesenden Tierärzte schläferten das verletzte Pferd daraufhin ein. Mit einem Traktor wurde das Pferd dann von der Straße geborgen.
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