Wunstorf (ds). Vielleicht wäre der Kaliberg der richtige Ort für einen großen Wunstorf-Schriftzug gewesen – doch da hätten die Mesmeroder und Bokeloher sicherlich widersprochen. Doch einen großen Wunstorf-Schriftzug gibt es nun trotzdem, und zwar am Eingang zur Fußgängerzone.
Bürgermeister Carsten Piellusch (SPD), Citymanagerin Tanja Berg und Lars Lockemann vom Baubetriebshof weihten den Schriftzug am Mittwochmorgen im Beisein von Wirtschaftsförderer Uwe Schwamm und der Presse ein.
Die Idee für eine Verschriftlichung der Stadt an dieser Stelle hatte die Citymanagerin, gemeinsam im Wirtschaftsförderungsteam wurde dann die jetzt gefundene Umsetzung herausgearbeitet. Bezahlt wird die Installation aus dem Budget des Citymanagements, gefertigt wurden die aus Kunststoff bestehenden Buchstaben, die auf eine Stahlgerüstkonstruktion montiert sind, für insgesamt 1.200 Euro von der örtlichen Firma KDH Werbetechnik. Die Montage übernahm der städtische Baubetriebshof.
Potentielle Betrachter gibt es reichlich: Allein bis zu 30.000 Fahrzeuge würden täglich an dieser Stelle vorbeifahren, sagte Piellusch. Die Frequenz der Vorbeifahrenden auf der B441 ist der eine Grund, weshalb dieser Platz für die Buchstaben gewählt wurde. Der andere ist, weil damit die Aufmerksamkeit auch stärker auf den Beginn der Fußgängerzone im Bereich Südstraße gelenkt wird.
Die Buchstaben seien ein weiterer „Baustein, um die Innenstadt sichtbarer zu machen“, so Piellusch. Der Schriftzug ist damit letztlich auch eine Maßnahme zur Attraktivitätssteigerung der Südstraße, die noch vor wenigen Jahren als das Sorgenkind der Fußgängerzone galt. Inzwischen gehört die Ecke dank Ansiedlung neuer Gastronomie und Geschäfte sowie der gerade erst gefeierten Eröffnung der Heilpädagogischen Praxis Block zu den Stellen der Innenstadt, die äußerst lebendig wirken.
Der Schriftzug sei „natürlich“ in den Stadtfarben gehalten, die durch Farbwechsel hervortretenden Buchstaben UNS knüpfen dabei an das Logo des Citymanagements an und sollen ein „Wir-Gefühl“ unterstreichen, sagte Piellusch weiter. Auf die Frage der Auepost, ob schon Beschwerden dazu vorlägen, dass die Buchstaben falsch eingefärbt wären, weil U, N und S gelb geworden sind und nicht W, T, F, muss Citymanagerin Berg lachen – und verneint selbstverständlich.
Ob der Schriftzug auch an den anderen Eingängen zur Fußgängerzone angebracht wird, steht noch nicht fest – es ist aber nicht ausgeschlossen. Wenn das gewünscht werde, sei es vorstellbar, so Berg. Der jetzige Schriftzug solle aber auch durchaus etwas Besonderes sein, ergänzte Piellusch. Der Bürgermeister nahm anderen möglichen Kritikern gleich den Wind aus den Segeln, die den Schriftzug vielleicht lieber an den Ortseingängen gesehen hätten: Bei der Vielzahl von Ortseinfahrten hätte das die Kosten zu sehr in die Höhe getrieben.
In der Dunkelheit angestrahlt wird der Schriftzug nicht – abgesehen von einer nahen Straßenlaterne ist keine direkte Beleuchtung vorhanden. In der Weihnachtszeit werde es am Schriftzug jedoch eine Lichter-Dekoration geben, kündigte Berg an. Zur Gestaltung der Umgebung könnten auch noch Blumen hinzukommen, sagte Lockemann.
Auch zum Selfiemachen eigne sich das neue Wunstorf-Wahrzeichen, empfahl Piellusch. Davon machte während der Einweihung zwar noch niemand Gebrauch – aber die Einweihung selbst wurde von manchen Passanten bereits interessiert dokumentiert.
Mit dem neuen Stadtschriftzug reiht sich Wunstorf in die Liste der Städte ein, die Ortsnamen auf diese Weise im Stadtbild präsentieren. Es muss nicht gleich Los Angeles sein – auch in Bremen findet man den Stadtnamen beispielsweise in Form von großen Buchstaben. Oder eben jetzt in Wunstorf.
Endlich erfahren die 30.000 Fahrzeuge die täglich an dieser Stelle vorbeifahren den Namen der Stadt mit dem schönsten Stau der Region!
Inwiefern nun 8 bunte Plastikbuchstaben die Südstraße attraktiver machen erschließt sich mir zwar nicht, aber immerhin sind die 1.200 € dafür im Ort geblieben. Mit dem Geld hätte man auch die Steine der Beetumrandung mittels Hochdruckreiniger säubern können – dass hätte das Erscheinungsbild der Südstraße an dieser Stelle zumindest buchstäblich aufgehellt…
Auf jeden Fall schnell los und wie empfohlen auf dem Radfahrstreifen ein Selfi damit machen, bevors beklebt oder anderweitig „verschönert“ wird.
Vieles müsste mal gereinigt werden ! Und das kostet nicht mal viel geld
Ganz annehmbar
Na ja , wenn man im Stau steht dann sollte man doch schon nach der Hälfte der Strecke daran erinnert werden in welcher Stadt man sich eigentlich befindet! …. äh ,wo stehe ich? Ach ja , in Wunstorf…
Hätte man den Wunstorf-Schriftzug nicht auf den gegenüberligenden Parkstreifen (Am Stadtgraben) stellen können ? Dann hätte man gleich mindestens drei lästige Parkplätze im Wunstorfer Innenstadtbereich loswerden können und wäre der schönen neuen Welt der Wunstorfer Verkehrswende ein Stück näher gekommen…
Liebe Frau Neumüller, darauf bin ich noch gar nicht gekommen. Klasse Idee. Bloß weg mit den Autos! Verkehrswende – You are welcome!
Schön das das Geld in der Stadt bleibt ! Weiter so bitte
Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler, könnten böse Zungen meinen.
Da stehen drei Personen der Stadtverwaltung und feiern sich und bunte Plastikbuchstaben.
Dass diese bereits mit Graffiti verschmiert sind, dafür können die natürlich nichts, aber ist die Sache wirklich so bedeutend, dass Bürgermeister, Citymanagement und Baubetriebshof zusammen ein Band durchschneiden müssen?
Es gibt sicherlich sinnvollere Möglichkeiten die 1.200,00 € auszugeben, z.B. Kinder- und Jugendeinrichtungen, Sportvereine etc. Dass ich durch Wunstorf fahre, weiß ich ja.