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Stadt Wunstorf übernimmt Verantwortung im Citymanagement

04.02.2022 • Daniel Schneider • Aufrufe: 1424

Für Wunstorfs Innenstadt soll es wieder einen Citymanager geben, der sich statt der Werbegemeinschaft um Veranstaltungen, Social Media und Innenstadterscheinungsbild kümmert. Die Stadt will zunächst aus Fördermitteln eine entsprechende Stelle schaffen.

04.02.2022
Daniel Schneider
Aufrufe: 1424
Umbauten Innenstadt
Umbauten in der Innenstadt-Organisation: Ein eigener Citymanager soll sich künftig um die Attraktivität der Innenstadt kümmern (Symbolbild) | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (ds). Nach schlechten Erfahrungen mit dem Citymanagement in der Vergangenheit herrschte in Wunstorf bislang eine Art Gentlemen-Agreement zwischen Stadt und Innenstadtwirtschaft: Die Privatwirtschaft kümmert sich selbst um Attraktivität, Auftritt und Gestaltung des Geschäftsumfeldes – und die Stadt unterstützte vor allem mittelbar, etwa durch Einsatz des Baubetriebshofes. Dieses Konstrukt funktionierte in der Vergangenheit recht gut.

Damit soll es nun vorbei sein, die Stadtverwaltung will aktiver eingreifen in der Innenstadt, um vor allem dem drohenden Leerstand-Effekt entgegenzuwirken. Das soll nicht nur über die Schaffung eines kommunalen Online-Marktplatzes geschehen, sondern auch mit dem klassischen Instrument des Citymanagements, das Wunstorfs Nachbarkommunen bereits seit längerer Zeit erfolgreich vorleben.

Sinneswandel

Der Grund für den Sinneswandel liegt offenbar auch darin begründet, dass es den örtlichen Händlern immer schwerer fällt, diese Aufgaben ehrenamtlich zu stemmen. Das früher breit aufgestellte Engagement zur Attraktivitätssteigerung der Fußgängerzone sei weniger geworden, heißt es aus der Verwaltung. Die Werbegemeinschaft leide seit längerem darunter, dass nicht alle Innenstadthändler Vereinsmitglieder seien und es etwa immer schwieriger werde, Vorstandsposten zu besetzen.

Das Citymanagement in Wunstorf soll in Zukunft also nicht mehr ehrenamtlich von der Werbegemeinschaft quasi nebenbei erledigt, sondern durch eine Fachkraft übernommen werden. Die Stadt möchte dazu einen hauptamtlichen Citymanager beschäftigen, der sich um die Belange der Wunstorfer Innenstadt kümmert und koordinierend tätig wird.

Veranstaltungen, Facebook, Leerstandskonzepte

Auf den Citymanager kommen dabei vielfältige Aufgaben zu. Nicht nur Projekte zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt sind zu realisieren, auch Konzepte zur Vermeidung von Leerständen, die Präsentation der Innenstadt über Social-Media-Aktivitäten und die Organisation von Veranstaltungen sind gefragt.

Die Stelle des Citymanagers soll als Vollzeitstelle mit mindestens 30 Stunden in der Woche geschaffen werden, zunächst bei der Verwaltung angesiedelt sein und auch organisatorisch ins Rathaus integriert werden. Später, wenn ab dem Frühjahr 2023 dazu keine Fördergelder aus dem Förderprogramm Innenstadt mehr zur Verfügung stehen, soll sich auch die Werbegemeinschaft an der Finanzierung beteiligen. Die Stadt rechnet mit jährlichen Personal- und Sachkosten in Höhe von 90.000 Euro für den Citymanager.

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Kommentare


  • Michael Lange sagt:

    Die „Wunstorfer Werbegemeinschaft“ ist ein Zusammenschluss von wunstorfer Geschäftsleuten mit gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen. Ziel ist die Koordinierung von Werbemaßnahmen und die Schaffung eines umsatzfördernden Umfelds in Wunstorf. Außerdem hat sich die Werbegemeinschaft als eine starke Lobby gegenüber der Stadt Wunstorf etabliert. Die Werbegemeinschaft folgt ihren privatwirtschaftlichen Interessen; eine gemeinwohlorientierte Ausrichtung ist nicht ihr primäres Ziel.

    Es ist daher irreführend von einer „ehrenamtlichen“ Tätigkeit der Mitglieder der Werbegemeinschaft zu sprechen. Werbung ist Teil der unternehmerischen Tätigkeit und sollte auch von den Geschäftsleuten bezahlt werden. Hier die Kosten auf die Allgemeinheit, sprich auf alle wunstorfer Bürger abzuwälzen, halte ich für unredlich.

    Aber genau darauf scheint es bei der Schaffung der Stelle eines Citymanagers bzw. einer Citymanagerin hinauszulaufen: Mit Fördergeldern wird eine Stelle geschaffen, deren Kosten, nach Ablauf des Förderzeitraums, bei der Stadt „hängen“ bleibt (also bei uns Bürgern). Das die Hauptnutznießerin, die Werbegemeinschaft, diese Kosten ab 2023 in Gänze übernimmt, mag der Bürgermeister glauben – ich tue das nicht. Also, eine erfolgreiche Lobbyarbeit der Werbegemeinschaft.

    • Martinn sagt:

      Ihnen fehlt offenbar jegliches Wissen über die Zusammenhänge.
      Ihrem ersten Satz kann man noch eingeschränkt zustimmen.
      Dann hört es aber auch schon auf.
      Ich hoffe, dass das nicht einer Ihrer besseren Kommentare ist.

  • Rudolf sagt:

    Bitte benennen Sie konkret die Fehler im Kommentar von H. Lange!

  • Bernd-Michael Rosenbusch sagt:

    Ein Posten der mehr als flüssig ist: nämlich übeflüssig und zu teuer.

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