Wunstorf (as). Er hat Stadtdirektoren und Bürgermeister kommen und gehen sehen, den Strukturwandel in Wirtschaft und Industrie miterlebt, war Ratgeber, Motor, Vermittler und manchmal Tröster: Der 62-jährige Uwe Schwamm verkörpert Kontinuität im Rathaus wie wenige sonst.
Viele Gewerbe- und Industrieansiedlungen tragen seine Handschrift, und sein Netzwerk mit Kollegen, Firmen, Experten und Investoren sucht seinesgleichen. Im Dezember verlässt er nach 31 Jahren seinen Schreibtisch für immer. Auf das Erreichte und viele Veränderungen blickt er mit Zufriedenheit und Stolz, die Verhältnisse in seiner direkten Umgebung machen ihm aber schwer zu schaffen: Dass er am Ende seiner Dienstzeit im Unfrieden mit den Granden der Werbegemeinschaft Wunstorf geht und keinen Beitrag zur Lösung der Krise leisten konnte, von der sich die Gemeinschaft der Geschäftsleute der Innenstadt gerade erst erholt, bedrückt und ärgert ihn.
Aber Schwamm, Vespa- und Oldtimer-Fahrer und Freizeitmusiker mit Leidenschaft, will nach vorn blicken. Mit seiner Frau will er sein Leben neu sortieren und erst einmal reisen. Bis zum Jahresende, so Schwamm im Gespräch mit der Auepost, sei genug Zeit, sich vorzubereiten. Erst einmal ist ihm wichtig, seinem Nachfolger den Start in Wunstorf zu erleichtern. Der 46-jährige Jan Cord Ziegenhagen werde mit ihm in einem Zimmer sitzen und von Anfang an Teil des Geschehens sein.
Schwamm beschreibt seinen Nachfolger als Praktiker mit langer Erfahrung als Wirtschaftsförderer. Bei der Entwicklung des Innoparks am Schacht Sigmundshall in Bokeloh habe er eng mit ihm zusammengearbeitet. Ziegenhagen ist ein Spezialist für die Unternehmensberatung in Technologiefragen, hat aber nach Schwamms Worten auch eine „Affinität zur Landwirtschaft“. Das sei in Wunstorf wichtig und nützlich.
Schreibe einen Kommentar