Wunstorf (red). Nachdem bekannt wurde, dass die Stadt im Vergleich zu anderen Städten in diesem Jahr nur einen überschaubaren Betrag aus dem Städtebauförderungsprogramm erhalten wird, schien es, als würden die geplanten Veränderungen in und um die Fußgängerzone in Gefahr geraten. Das sieht man im Wunstorfer Rathaus nicht so – im Gegenteil: Man rechnet fest mit weiteren Fördergeldern in den kommenden Jahren – der jetzige im Raum stehende Betrag von 221.000 Euro sei nur der erste Schritt gewesen.
„Damit ist noch nicht automatisch der Rückschluss gegeben, dass es in den Folgejahren keine Förderung für die Stadt Wunstorf geben wird“, weist Stadtsprecher Alexander Stockum den Tenor des jüngsten Berichts der Auepost zurück. Vielmehr sei das Förderprogramm so konzipiert, dass jedes Jahr ein Antrag gestellt werden müsse. Im kommenden Jahr werde das Land Niedersachsen dann wieder eine Entscheidung treffen – und so weiter. Als Stadt freue man sich zumindest, dass man für 2023 mit der vollen beantragten Fördersumme berücksichtigt worden sei, heißt es aus dem Rathaus.
Mit Millionen hatte man 2023 in Wunstorf also noch gar nicht gerechnet. Für dieses Jahr waren im städtischen Haushalt tatsächlich insgesamt 221.000 Euro eingepreist. Diese Summe scheine man nun in voller Höhe zugesprochen bekommen zu haben, sagt Stockum und zerstreut weitere Bedenken: „Mit der Grundaufnahme in das Städtebauförderungsprogramm gehen wir davon aus, dass wir als Stadt auch in den nächsten Jahren bei einer entsprechenden Antragsstellung eine Förderung erhalten werden. Schließlich ist das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) insgesamt auf Langfristigkeit angelegt, sodass sukzessive die Projekte umgesetzt werden können.“
Das städtische ISEK ist bis zum Jahr 2037 vorgesehen. In der Finanzplanung 2024 sind 302.000 €, für 2025 873.000 € und für 2026 1,6 Mio. € an Förderungen im Haushalt der Stadt eingeplant.
Voraussetzung für die Pläne in vollem Umfang ist jedoch, dass die Förderbeträge in den kommenden Jahren entsprechend ansteigen – bei gleichbleibender oder geringerer städtebaulicher Förderung stünden manche Projekte durchaus auf der Kippe. Das weiß man natürlich im Rathaus: „Uns als Stadt ist jedoch auch bewusst, dass die Höhe der Förderung zukünftig immer auch von der jeweiligen Haushaltslage des Landes Niedersachsen abhängen wird“, formuliert es der Stadtsprecher.
Gewisse Unwägbarkeiten bleiben also, aber man ist optimistisch. Im Moment liegt die Innenstadtförderung jedenfalls im Plan – und muss nun konkreter geplant werden. Die Bewilligung der Fördersumme markiert somit den eigentlichen Auftakt der Innenstadtweiterentwicklung. Das diesjährig zugeteilte Fördergeld soll deshalb unter anderem dafür genutzt werden, einen Sanierungsträger – eine Art Projektleiter – zu finden, der den konkreten Rahmenplan für das weitere Vorgehen ausarbeitet.
Vorausgesetzt, das Fördergeld kommt zeitnah auch wirklich an in Wunstorf – einen offiziellen Bescheid hat die Stadt bislang noch nicht erhalten. Auch im Rathaus kennt man die Summe bislang nur aus den Pressemitteilungen der Landtagsabgeordneten.
Bezüglich „Zweckoptimistischer Denke“ ging ich immer davon aus, es zur Meisterin gebracht zu haben.
Augenscheinlich aber sind mir die Damen und Herren in Wunstorfer Rathaus hier einiges voraus…