Wunstorf (red). Feierlicher Rahmen in der Abtei zur diesjährigen Ortspreisverleihung des Ortsrates Wunstorf: Im Mittelpunkt diesmal: Die Tafel Wunstorf. Rund 130 Gäste verfolgen in der damit gut gefüllten Abtei – „hoffentlich ohne Superspreader“, wie Thomas Silbermann fallen lässt – die Ehrung. Der Ortsbürgermeister eröffnet den Abend.
Silbermann spricht begeistert davon, dass gesellschaftliche Veränderung Anpassung verlange, dass man Großes vorhabe, bezieht sich auf die neuen Sitzbänke in der Innenstadt und den Umbau des Stadttheaters, auf die Stadtschule, das Hölty-Gmynasium. Es folgt die Überleitung zum Ehrenamt mit einem Appell an Gemeinsamkeit und Gemeinschaft: Ohne die vielen Ehrenamtlichen ginge es nicht.
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Auch Bürgermeister Carsten Piellusch geht auf die Innenstadt ein, beschreibt die Herausforderungen, vor denen Handel und Geschäfte derzeit stehen. Der Schwerlastverkehr solle aus der Stadt heraus, was mit der Nordumgehung gelingen soll, und der Radverkehr werde gestärkt. Die Barne erhalte derzeit ein neues Zentrum. Viele politische Weichen würden 2023 gestellt, es werde spannend, verheißt der Bürgermeister.
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Niedersachsens neue Europaministerin Wiebke Osigus ist unter den Gästen und spricht ebenfalls ein Grußwort. Sie berichtet, wie es war, als der Ministerpräsident anrief …
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Hölty-Schulleiter Jobst Heizmann und zwei Abiturienten – Simon Frisch und Robin Grewohl – halten einen Vortrag mit vielen Details zum Gymnasium und ernten mit ihren launigen, witzigen und unterhaltsamen Worten viele Lacher im Publikum. Darunter: Heizmann fand im Zuge des 100-jährigen Bestehens des Hölty-Gymnasiums auf dem Dachboden der Schule eine Klausur von Carsten Piellusch und wollte sie nun gern überreichen … Und es wird tief eingetaucht in die wechselvolle Geschichte von Schule und Schulgebäude. Spontane Korrekturen aus dem Publikum zu Jahreszahlen und Fakten kommen von Norbert Tornow und Rolf-Axel Eberhardt.
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Den musikalischen Rahmen setzen die Moody Saxes.
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Schon gut neunzig Minuten Preisverleihung, und der Preisträger ist immer noch nicht genannt worden. Wie zum Trotz gelang es, den zu Ehrenden des Abends nicht zur Sprache zu bringen – erst jetzt, um 20.25 Uhr, sollte das Geheimnis gelüftet werden. Aber die Überraschung war schon keine mehr, weil sich ein Medium nicht an die gewünschte Sperrfrist gehalten hatte – der Bericht war deshalb vorab schon von vielen gelesen worden – der Ortsrat „not amused“. Trotzdem macht es Thomas Silbermann noch einmal spannend – ein Tusch, und … Preisträger 2022: Das Team der Tafel Wunstorf.
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Ulrike Hansing hält die Laudatio. Im Jahre 2006 hätten sich fünf mutige Wunstorfer zusammengetan und die Tafel Wunstorf ins Leben gerufen. Auch gegen Zweifel und Widerstände – in der Stadt hatte damals die Akzeptanz zur Einrichtung einer Tafel gefehlt – habe man sich durchgesetzt. Besonders anerkennend: Hansing spart auch ihre eigene damalige Skepsis nicht aus. Der Bogen wird geschlagen bis zur heutigen Zeit, in der trotz Corona und Flüchtlingssituation der Betrieb aufrechterhalten werden kann.
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Löffler beruhigt angesichts des dicken Papierstapels in der Hand die Zuhörer („große Schrift!“) und dankt zunächst dem Gründungsteam der Tafel – Achim Süß, Ursula Jungbluth, Frauke Harland Ahlborn, Dorothee Nürnberger und Heike Söffker –, dankt dem „tollen Team“, in dem viele Mitarbeiter schon lange dabei sind, und dankt den „großartigen Spendern“, die die Tafelarbeit ermöglichen. Löffer ist sichtlich bewegt: „Ganz tolles Gefühl, hier zu stehen“. Für die vielen weiteren Tafel-Angehörigen, die an diesem Abend nicht dabei sein können, soll es am Nikolaustag einen Extra-Termin als Dankeschön geben.
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Dürfen stolz sein auf das Geleistete, was sich an diesem Tag nun auch als Anerkennung in Form des Ortspreis ausgedrückt hat: Frank Löffler, seit 7 Jahren erster Vorsitzender (Mitte) mit den beiden anwesenden Gründungsmitgliedern Ursula Jungbluth, 2. Vorsitzende, und Achim Süß.
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Seit 1983 verleiht der Ortsrat Wunstorf jedes Jahr den Ortspreis. Mit dieser Auszeichnung ehrt der Ortsrat Bürgerinnen und Bürger, Vereine oder Institutionen, die den Namen bzw. das Ansehen der Stadt Wunstorf nach außen getragen haben.
Das war eine gute Wahl, aber schon längst fällig.