Luthe (nd/dd). Erst kürzlich hat Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg in einem offenen Brief auf die wachsenden Herausforderungen für Lehrkräfte und Fachpersonal aufmerksam gemacht, denn im ersten Schulhalbjahr sei ein Anstieg des Konfliktpotenzials und heftig ausgetragener Konflikte ebenso zu beobachten wie herausforderndes Verhalten von Schülern.
Um diesem entgegenzuwirken, startet an der Grundschule Luthe nun nach den Osterferien das Projekt „!Respect“ zum ersten Mal. Als Vater eines Kindes der Grundschule hat sich Oliver Stichweh, der selbst als Diplom-Sozialpädagoge in der Frühförderung tätig ist, gemeinsam mit der Klassenlehrerin Kreske van Wezel in Folge eines Elternabends im Jahr 2022 für die Umsetzung des Projektes eingesetzt und dieses in Zusammenarbeit mit dem Förderverein und der Schulleitung nun letztendlich initiiert.
Die Freude seitens der Schulleitung sei bei einem solch wichtigen Thema besonders groß und das gesamte Kollegium stehe hinter der Umsetzung des Projektes, betont Schulleiterin Heike Pätzold. Nach ausgiebiger Vorbereitung und Recherche sei die Wahl auf „!Respect“ gefallen. Hierbei handelt es sich um ein nachhaltiges Programm, bei dem nicht nur flächendeckend die Schülerschaft durch intensives Training geschult wird, sondern ebenso das Kollegium durch gezielte Fortbildung in einem Zeitraum von zwei Wochen an dem Projekt aktiv teilnimmt.
Auch eine Online-Plattform zum Austausch für Fachkräfte sowie Netzwerktreffen und ein Informationsabend für Eltern gehören zum Konzept von „!Respect“. Die insgesamt 8 Schulklassen durchlaufen drei Trainingseinheiten im Klassenverband für je zwei Stunden an drei Tagen in der Woche und erarbeiten sich dabei spielerisch Themen wie Achtsamkeit, Soziale Kompetenz, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, aber auch den Umgang mit Gewalt, Ausgrenzungen und Beleidigungen. Bewegung und das sogenannte „play-based learning“ gehören zum Ansatz von „!Respect“, da Kinder spielerisch nachhaltiger und leichter lernen als im Frontalunterricht.
Für die Realisierung eines so großen Projektes sind vor allem auch die Sponsoren verantwortlich, die mit einer Fördersumme von bislang insgesamt knapp 8.000 Euro hinter dem Projekt stehen. Sowohl der Lions Club Steinhuder Meer als auch Amazon, die Stadtsparkasse Wunstorf, die Stadtwerke Wunstorf und die Sparda Bank sowie auch die Toto Lotto Stiftung unterstützen das Projekt finanziell.
Dass mit dem Griechischen Restaurant Alexandros, dem Ortsrat Luthe, der CDU Luthe und perspektivisch der Volksbank Hannover sich auch ortsansässige Unternehmen und die Lokalpolitik beteiligen, sei ebenfalls besonders erfreulich, sagt die Schulleiterin. Vor allem auch die aktuelle mediale Bedeutsamkeit des Themas Gewalt an Schulen und die Wichtigkeit des proaktiven Umgangs mit den wachsenden Herausforderungen sind für die Sponsoren besondere Argumente für die Förderung.
„!Respect“ sei als erstes Projekt seiner Art an einer Wunstorfer Grundschule ein Leuchtturmprojekt und eine echte Herzensangelegenheit, so Jens Zotzmann, der Präsident des Lions Club Steinhuder Meer. Und auch Oliver Stichweh und Heike Pätzold hoffen, dass sie mit der Umsetzung von „!Respect“ für andere (Grund-)Schulen in Wunstorf ebenso einen Anstoß schaffen, um gemeinsam dem Thema Gewalt und den damit verbundenen Herausforderungen begegnen zu können. Um „!Respect“ auch perspektivisch als festen Bestandteil des Schulalltags etablieren zu können, sind jedoch noch weitere Sponsoren und Spender nötig, berichtet Oliver Stichweh, der für Rückfragen zum Projekt jederzeit gern zur Verfügung steht.
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