Wunstorf (ds). Am 13. Juni 2019 war es endlich so weit: Der neue Sanitärpavillon zwischen Barnestadion und Barne-Arena wurde offiziell eingeweiht. Dem Wörtchen „endlich“ fällt dabei eine ganz besondere Beachtung zu, denn ganze 12 Jahre dauerte es, bis der Wunsch nach zeitgemäßen Umkleiden und Duschen erfüllt werden konnte. Entsprechend freundschaftlich-frotzelnd wies Wilhelm Behne vom TuS, der die Eröffnungsansprache hielt, an die Verwaltungsspitze gewandt auf die lange währenden Bemühungen hin, die mit der Einweihung nun einen vorläufigen Abschluss gefunden haben.
Bürgermeister Eberhardt (CDU), der zur feierlichen Eröffnung gekommen war, nahm die Spitzen auf und parierte ebenso süffisant, indem er auf die Parteimitgliedschaft des SPD-Mannes Behne anspielte – die Konservativen würden das Geld zusammenhalten, die SPD es lieber ausgeben. In Wirklichkeit hatte der Stadtrat das Vorhaben einst sprichwörtlich auf die lange Bank geschoben, als 2006 erstmals der Wunsch nach neuen Umkleidemöglichkeiten an die Gremien herangetragen worden war – denn zunächst sollte der Haushalt konsolidiert werden.
Doch im vergangenen Jahr konnte, auch dank entsprechender finanzieller Förderung, mit dem Neubau begonnen werden. Die zwölf Monate Bauzeit, die für die Errichtung des Pavillons ins Land gingen, erscheinen da angesichts der Vorlaufzeit geradezu wie ein Klacks. Dass der Bau nun realisiert werden konnte, ist jedoch vor allem auch der Spenden- und Einsatzbereitschaft örtlicher Unternehmen zu verdanken, die an einer Tafel am Gebäude gewürdigt werden. Bürgermeister Eberhardt verwies in diesem Zusammenhang auf die Vorteile der lokalen Auftragsvergabe im Gegensatz zu europaweiten Ausschreibungen.
Die Kosten für den Bau des neuen Sanitärpavillons betrugen letztendlich insgesamt 680.000 €. Mit Zuschüssen des Regionssportbundes in Höhe von 99.298 €, der Stadt mit 400.000 €, einem von TuS und 1. FC aufgenommenen Darlehen in Höhe von 100.000 € und vielen weiteren Spenden und Eigenleistungen konnte das Vorhaben gemeinsam gestemmt und zum Abschluss gebracht werden.
Vertretern aus Stadtrat, Ortsrat und Verwaltung, des Regionssportbundes, die Architektin, Baubeteiligte, Sponsoren und Vereinsmitglieder folgten der Einladung zur Einweihung und nahmen bei dieser Gelegenheit die neuen Räumlichkeiten gleich in Augenschein. Dabei hatten sie Glück, dass sie bei der Besichtigung der Duschen nicht im falschen Moment unter die Brausen traten – denn die springen alle paar Stunden automatisch für einen kurzen Zeitraum an, um der Legionellenbildung vorzubeugen. Die anwesenden Pressevertreter warteten somit vergeblich auf Fotos von durchnässten Stadtoberen.
Vier neue Umkleidekabinen samt Duschen gibt es nun, dazu einen Schiedsrichterraum und Abstellflächen. Grautöne und die Akzentfarbe Rot – praktischerweise für den 1. FC und TuS gleichermaßen zutreffend – sind vorherrschend. Der Clou für den 1. FC ist, dass das Gebäude auf der Rückseite gleichzeitig als Dach für die Zuschauerplätze dient. Somit ergibt sich nun der Eindruck einer vollwertigen Tribüne für die Barne-Arena. Auch wenn TuS und 1. FC Wunstorf erkennbar die Hausherren sind … genutzt werden können die neuen Umkleiden von allen Sportlern, die im Barnestadion trainieren.
Dieser Artikel erschien zuerst in Auepost 10/2019.
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