Entenrennen kamen vor etwa 15 Jahren auch hierzulande in Mode. Dachte damals im ersten Moment noch jeder an einen echten Geflügelwettbewerb, ist inzwischen klar, dass bei dieser Form des Wettbewerbs gelber Kunststoff an den Start geht. Ein Heer von Quietscheentchen wird gleichzeitig in ein Gewässer gekippt oder in einem künstlichen Parcours ausgesetzt: Die Enten, die dabei die Strecke am schnellsten bewältigen und zuerst ins Ziel gelangen, gewinnen.
Das „Training“ der Enten wird dabei von den Teilnehmern mitunter exzessiv betrieben. Individuell gestaltete Enten gehören zum guten Ton – und die am ausgefallensten dekorierte Ente wird oft mit einem Sonderpreis bedacht. Das hat auch praktischen Nutzen, denn auffällig verzierte Entchen lassen sich später am Ziel leichter wiederfinden und einsammeln.
Meist wird die Veranstaltung mit einem gemeinnützigen Zweck verbunden, Entenrennen sind eine typische Charity-Aktion, doch in Wunstorf hat das Spektakel reinen Lotteriecharakter. Es wird im Rahmen des Altstadtfestes der Wunstorfer Werbegemeinschaft unter Federführung eines örtlichen Lebensmittelmarktes organisiert.
In Wunstorf gibt es Entenrennen seit 2009. Die Enten werden nicht auf der Aue ausgesetzt und auch nicht im Marktplatz- oder Kuhbrunnen auf die Reise geschickt. Das Technische Hilfswerk baut extra in der Südstraße (Fußgängerzone) vor dem Rathaus einen künstlichen Wasserlauf auf, über den die Enten ins Ziel schwimmen. Auch dieses Jahr legte sich das Wunstorfer THW ins Zeug und kreierte eine Rennstrecke mit allen Schikanen. Die Siegerenten wurden sicher ins Ziel geführt. Die Zuschauer konnten die Wasserbahn über eine eigens aufgebaute Brücke queren.
Wer seine Tage zuvor im Einzelhandel für 2 Euro das Stück erworbene Ente noch nicht zu Hause „getunt“ hatte, konnte das auch vor Ort noch nachholen: Schminke, Glitter und weitere Bastelmaterialien standen zur freien Verfügung. Kurzentschlossene hatten auch vor Ort noch die Möglichkeit, eine Ente zu erstehen. Mit jeder Ente konnte man bei allen drei Durchgängen teilnehmen, was jedoch nicht alle Teilnehmer wussten.
Als Preise gab es unter anderem Präsentkörbe, einen 50-Euro-Gutschein für den Zoo Hannover – und als Hauptpreis ein Cabrio – allerdings nur leihweise zum Fahren für ein Wochenende.
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