Wunstorf (red). Zu Halloween 2024 war er zum ersten Mal recht überraschend aufgetaucht: Während jüngere und auch ältere Kinder auf der Jagd nach Süßigkeiten so zahlreich wie noch nie durch die Straßen zogen, viele Grundstücke in ganz Wunstorf entsprechend dekoriert und mit Halloween-Symbolik aufwarteten, stach in der südlichen Kernstadt eine Adresse plötzlich heraus.

Wer zufällig In der Kleinen Südheide unterwegs war an jenem Abend, bekam durchaus das Gruseln. Denn der Vorgarten der Hausnummer 21 sah nicht mehr aus wie der übliche Vorgarten an dieser Stelle, sondern hatte sich in einen halben Friedhof verwandelt. Ein Friedhof mit Kürbissen, erwachenden Toten in gespenstischen Farben, waberndem Nebel und tanzenden Skeletten.

Schockmomente waren inklusive, nicht nur wegen des ebenfalls vorhandenen düsteren Klangteppichs. Zwei der dunklen Figuren auf dem „Friedhof“, die wie erstarrt wirkten, bekamen bei Besucherkontakt Eigenleben: Sie setzten sich in Bewegung und verfolgten die neugierig Gewordenen manchmal bis auf die Straße hinaus. Einer der düsteren Gevatter zog dazu grässlich-polternd eine Schneeschaufel, die im ersten Eindruck auch als Sense durchgegangen wäre, hinter sich über den Steinboden.

Erschreckend

Hinter den düsteren Gestalten mit vollem Einsatz stecken Niko Riggers und Jan Anderle. Sie sind die Bewohner des Hauses und haben in den letzten Wochen noch eine Schippe draufgelegt: Der Gruselgarten ist für den 31. Oktober 2025 gewachsen und wurde stadtweit sogar mit tausenden selbstgedruckten Flyern beworben.

Aus der kleinen Nachbarschaftsparty soll nun ein richtiges Event werden: Ab 16.30 Uhr ist das Gelände für den Besuch geöffnet und präsentiert sich als „schaurig-schöne Erlebniswelt für große und kleine Besucherinnen und Besucher“.

Rundtour

„Letztes Jahr konnte man nur etwas in den Vorgarten gehen, diesmal haben wir den ganzen Garten gestaltet“, erzählt Anderle im Gespräch mit der Auepost. Rings ums Haus herum kann man eine Gruselrunde drehen und sich dem Schauer hingeben. Teils sehr aufwändig sind die Installationen angelegt und wollen die Wirkung des Vorjahres noch übertreffen. Dazu gehört auch die Selfie-Ecke.

Es wird nun auch gegrillt: Nicht die Besucher, sondern Würstchen für den guten Zweck. Der Erlös des „Gruselgrills“ kommt dem Projekt „Kurze Wege“ als Spende zugute. „Wir freuen uns, mit dem Gruselgarten Wunstorf nicht nur Freude und Nervenkitzel zu schenken, sondern auch etwas Gutes für unsere Stadt zu tun“, sagen die beiden Initiatoren und hoffen, dass viele Gruselfreunde vorbeischauen werden. Der Eintritt ist frei, gegruselt wird bis 21.30 Uhr. Weitere Infos gibt es zum Beispiel auf Instagram.