Wunstorf (red). Eine Hochzeitsmesse in Wunstorf? Das gehörte bislang nicht zu den Pflichtterminen in der Auestadt. Solche Messen erwartet man eher in größeren Städten – dabei bietet Wunstorf mit einem malerischen Standesamt und vielen wunderschönen Locations diverse Gründe zum Heiraten vor Ort. Vor allem ist das Angebot der lokalen Hochzeitsdienstleister ebenfalls nicht zu unterschätzen.

Mit dem Gedanken, eine Hochzeitsmesse in Wunstorf zu etablieren, hatte Veranstalter Dennis Wiegand deshalb schon länger gespielt. Denn Dutzende Hochzeitsgesellschaften waren schon im Hotel Cantera zu Gast, hatten im dazugehörigen Restaurant meat & eat rauschende Feiern gefeiert – doch der Gesamtüberblick über die Hochzeitsdienstleister-Szene interessierte den Hotelchef auch persönlich, erzählte Wiegand im Gespräch mit der Auepost. Denn er selbst plant seine eigene Hochzeit im kommenden Jahr – allerdings nicht im eigenen Hotel. „Dann hätte ich immer ein Auge auf das Drumherum“, gibt er lächelnd zu.

Ganz regional

Dem Ruf zur Hochzeitsmesse waren ein gutes Dutzend Dienstleister gefolgt – und das Interesse war am vergangenen Sonntag beachtlich: Da es sich um die allererste Messe dieser Art handelte, war es im Grunde auch eine große Generalprobe für künftige Messen im Hotelgebäude. Denn die sollen kommen, sagt Wiegand, die Messen sollen sich als regelmäßiges Event in Wunstorf etablieren. Der Eintritt war deshalb diesmal noch kostenlos.

Alle Dienstleister kamen tatsächlich aus Wunstorf und der näheren oder etwas weiteren Umgebung – die Modenschau war somit ein wirkliches Abbild der örtlichen Hochzeitsdienstleister. Brautkleider, Frisuren, Blumen und Hochzeitsfotos aus Wunstorf, Torten aus Bückeburg, Gesang und freie Traureden aus Barsinghausen sowie Hochzeits-DJ-Musik aus Wennigsen waren darunter.

Die Gelegenheit nutzten viele Besucher, die sich vor allem um die Mittagszeit und den frühen Nachmittag herum auf dem Hotelgelände drängten. Hochzeitssängerin Michelle sang im Hotelgartenbereich und beeindruckte dabei mit ihrer Stimme sogar manchen Dienstleisterkollegen nachhaltig.

Der Chef kann nicht hinsehen

Eine Person musste während der Modenschau jedoch aus dem Saal verwiesen werden. Der Hotelchef persönlich geleitete ihn hinaus: sich selbst. Dennis Wiegand durfte die Modenschau aus einem ganz speziellen Grund nicht verfolgen und wurde sozusagen strikt ausgeschlossen. Auch dieser Grund war ein persönlicher, denn seine zukünftige Braut nahm selbst als Model an der Modenschau teil und präsentierte dabei auch Kleidung, wie sie sie im kommenden Jahr auf ihrer eigenen Hochzeit tragen wird. Als Bräutigam in spe durfte Wiegand seine Zukünftige der Tradition nach vor der Hochzeit natürlich nicht in Weiß zu sehen bekommen. Er musste daher mit den übrigen Programmpunkten vorliebnehmen.

Für die Dienstleister war die Messe eine willkommene Gelegenheit, sich auch untereinander einmal besser kennenzulernen – denn eine solche Gelegenheit zum Austausch gab es in Wunstorf bislang noch nicht. Obwohl man voneinander weiß und die Angebote der Kollegen kennt, manchmal nur wenige Meter voneinander entfernt arbeitet, ist die Vernetzung noch ausbaufähig.

Das ist auch für Empfehlungen untereinander wichtig: Wer gefragt wird, ob er dieses oder jenes Angebot weiterempfehlen könne, kann dies nicht guten Gewissens, ohne zuvor einmal einen persönlichen Eindruck von den Kollegen erhalten zu haben. Aber die Chemie zwischen den Dienstleistern stimmte, die Angebote wirkten damit auf der Hochzeitsmesse fast schon wie aus einem Guss.

Mai ist Hochzeitsmonat

Die meisten Hochzeiten werden im Cantera by Wiegand im Monat Mai gefeiert, verrät der Hotelier. Für das kommende Jahr seien die freien Termine schon allmählich knapp – in den übrigen Monaten wäre aber noch viel möglich. Zwei der Besucherpaare am Messesamstag entschieden sich tatsächlich gleich, einen Termin für eine Hochzeit im Hotel zu buchen.

Der Auftakt ist gemacht – die Hochzeitsmesse soll nun regelmäßig in Wunstorf stattfinden. Im kommenden Jahr wird es jedoch Eintrittspreise im Rahmen einer vorherigen Anmeldung geben.

Fotos: Deppe/Dombrowski/Schneider