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Friedlies trifft … Kyra Wittek

04.04.2018 • Friedlies Reschke • Aufrufe: 1482

Die Wunstorfer Auetaler – wer kennt sie nicht? Bei keinem Schützenfest in Wunstorf fehlen sie. Die schmissige Musik der 30 aktiven Mitglieder begeistert immer die Zuhörer. Seitdem die Oststadtkompanie ihr Standquartier in Jannis Quelle hat, bekommen wir Nachbarn in der Wilhelmstraße am Schützenfestsamstag auch immer ein kostenloses Konzert.

04.04.2018
Friedlies Reschke
Aufrufe: 1482

Die Wunstorfer Auetaler – wer kennt sie nicht? Bei keinem Schützenfest in Wunstorf fehlen sie. Die schmissige Musik der 30 aktiven Mitglieder begeistert immer wieder die Zuhörer. Einer der Auetaler ist Kyra Wittek.

Auetaler mit Kyra Wittek

Die 1. Vorsitzende der Wunstorfer Auetaler Kyra Wittek (rechts) mit 2 Kolleginnen auf dem Schützenumzug. | Foto: privat

Die 32-jährige Mutter ist seit 1989 dabei. Ihre Tante nahm die damals Vierjährige zu einem Übungsnachmittag mit. Ihr erstes Instrument war eine Rassel, noch heute oft das erste Instrument von Kindern, und ihren ersten Musikunterricht nahm Kyra Wittek im Hause des Gründers der Auetaler, Billy Mo.

Billy Mo, mit bürgerlichem Namen Dr. Peter Mico Joachim, war nicht nur Wunstorfer, sondern auch eine Berühmtheit. Die jüngeren Leser können ihn heute vielleicht nicht mehr spontan einordnen, doch den auf Trinidad geborenen Musiker und seine Musik kannte früher jeder. Vor seinem kommerziellen Durchbruch mit deutschem Schlager in den 60er Jahren war sein Metier die Jazz-Trompete, die er auch in späten Jahren nie aufgab. Sein Nummer-eins-Hit „Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut“, mit dem er zunächst bundesweit und später international bekannt wurde, zählt weiterhin zu den Evergreens der volkstümlichen Musik. In der Bundesrepublik der 60er Jahren wurde er zu einem deren bekanntesten Vertreter, der Tirolerhut sein Markenzeichen. Billy Mo spielte in (Musik-)Filmen mit und hatte seine eigene Fernsehsendung.

Billy Mo mit seinem größten Hit

Auch als Vorsitzende des Vereins ist Kyra Wittek immer noch aktiv. Bei den rund 25 Auftritten pro Jahr in ganz Deutschland spielt sie die Bariton-Trompete. Die Auetaler marschieren und musizieren beim Karneval in Düsseldorf, aber auch beim Schützenfest in Hannover und natürlich in Wunstorf – wobei die Wunstorfer, wohl typisch norddeutsch, sehr zurückhaltend seien. Seitdem die Oststadtkompanie ihr Standquartier in Jannis Quelle hat, bekommen die Nachbarn in der Wilhelmstraße am Schützenfestsamstag auch immer ein kostenloses Konzert.

Die Gemeinschaft steht im Vordergrund

Kyra Wittek gibt sich ganz bescheiden, während unseres Gesprächs will sie gar nicht über sich, sondern vielmehr über die Auetaler erzählen. Ganz wichtig nämlich ist die Gemeinschaft unter den Mitgliedern. Nicht eine einzelne Person – Billy Mo ausgenommen – steht im Vordergrund, sondern die ganze Gruppe an sich.

In den ersten Jahren hat Billy Mo speziell für die Auetaler die Musik arrangiert – mit handgeschriebenen Noten. Es waren eigene Kreationen des Jazzmusikers, aber auch Musik von den Pet Shop Boys, Gospels, deutsches Liedgut und Märsche. Sogar eine gemeinsame CD nahmen sie auf. Noch heute tragen die Auetaler stolz sein Konterfrei auf ihren rot-schwarzen Uniformen. Ausgerechnet seine eigene Musik, die ihnen auf den Leib geschrieben war, dürfen sie aus rechtlichen Gründen jedoch nicht mehr spielen. Den „Tirolerhut“ wird man von den Auetalern daher nicht zu hören bekommen. Das hat aber ihre Spielfreude nicht getrübt. Seit über 10 Jahren kaufen sie nun andere für sich passende Noten.

An zwei Abenden die Woche wird geübt. Die Ausbildung der Anfänger (Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene), das Arrangieren von Noten und auch das Einstudieren neuer Stücke, alles leisten die Auetaler selbst. Stellvertretend seien dafür genannt: Pierre Meiners, Torsten Meiners und Danjela Brandes sowie Pascal Wiechmann. Nachwuchsmusiker, egal ob alt oder jung, sind immer gern eingeladen. Details und Kontakte gibt es auf der Webseite www.auetaler.com.

30-jähriges Jubiläum

Zum 30-jährigen Jubiläum im September letzten Jahres haben sich die Auetaler Gäste eingeladen: Sieben befreundete Musikzüge aus der Umgebung. Nach einem Sternmarsch durch die Wunstorfer Innenstadt wurde den ganzen Tag im Rathausinnenhof musiziert und gefeiert. Im eigenen Vereinsheim in Luthe ging es dann Abends weiter. Auch am Jubiläumstag zeigte sich, dass die Gemeinschaft sehr wichtig ist: Das zweitjüngste Mitglied Morice (2) wurde mit einem seltenen Gendefekt geboren – statt Jubiläumsgeschenken wünschten sich die Auetaler Spenden für den Verein ZNM gemeinsam Stark e. V., der sich der Erforschung dieser seltenen Krankheit verschrieben hat. Insgesamt kamen so 2.500 Euro zusammen.

Was ist Wunstorf für Kyra Wittek

W – Willensstark
U – Umgehungsstraße
N – Naturschutzgebiete
S – Stur (Wunstorfer Bürger sind nicht so einfach zu begeistern, vor allem bei Musik und Darbietungen)
T – Traditionell (Neuerungen sind erstmal schwierig. Warum was ändern, wenn das „Altbekannte“ noch gut ist …
O – Oststadt  (Hier bin ich aufgewachsen, da fühle ich mich wohl, aber Mesmerode ist auch sehr schön ;-) )
R – Region  (Man ist schnell in Hannover, ohne in der „Großstadt“ leben zu müssen. Ich liebe Wunstorf und möchte, wenn es geht, immer hierbleiben)
F – Fröhlich

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