Wunstorf (fr). Unter der Anleitung von Thomas Pietzsch, dem Leiter Gartenbau bei der Stadt Wunstorf, haben Mitglieder des Wunstorfer Ortsrates sechs Obstbäume und zwei Walnussbäume am Blumenauer Kirchweg an der Abzweigung zur Nordstadt, gepflanzt. Die Walnussbäume, die Wespen abhalten sollen, flankieren einen ebenfalls neu errichteten Picknicktisch mit zwei Bänken.
Der Baubetriebshof hatte alles perfekt vorbereitet. Abgesicherte Löcher waren vorhanden, die Bäume wurden vormittags noch beschnitten und positioniert, so dass die 15 Ortsratsmitglieder „nur“ noch die Bäume ins vorbereitete Erdreich heben und befestigen mussten. Das war jedoch gar nicht so einfach.
Die Ratsmitglieder brachten ihre eigenen Schaufeln und Spaten mit. Der Boden war vom vielen Regen sehr schwer. Der Zeitpunkt zum Einsetzen war dennoch perfekt: Die Regenpause wurde zum Einsetzen genutzt, und nach 45 Minuten kam der nächste Wolkenbruch. So mussten die Bäume nicht extra angewässert werden. Am kommenden Montag werden dann die Mitarbeiter des Baubetriebshofes die Bäume an den Holzstämmen befestigen.
In ein paar Jahren werden die noch jungen Bäume dann ein lauschiges Plätzchen bilden. Eingeweiht wurde die Sitzgelegenheit unter den Bäumen jedoch schon am Freitag – mit Marillenschnaps als Stärkung zwischendurch und zum Abschluss. Wenn es nach dem Willen des Ortsrates geht, dann entsteht auf dem Gelände ein Hochzeitswald.
Für Gartenbauamtsleiter Thomas Pietzsch war die Aktion einer seiner letzten Einsätze, er geht in den Ruhestand und wurde von Ortsbürgermeister Silbermann noch einmal mit anerkennenden Worten bedacht. Seine Nachfolgerin Kerstin Neff war samt Töchterchen ebenfalls zum Pflanztermin erschienen.
Die Bewegung Fridays for Future, deren Wunstorfer Aktivisten am selben Tag in der Fußgängerzone einen Infostand aufgebaut hatten, war Gesprächsthema während der Baumpflanzaktion. Kritik an Greta Thunbergs Überfahrt per Segelyacht zur UNO-Vollversammlung war ebenso zu vernehmen wie generelle Kritik an den Zielen der Bewegung. Angeblich wüssten die Jugendlichen nicht, wofür sie am Freitag eigentlich auf die Straße gingen – und würden sich außerdem nicht parteipolitisch engagieren.
Annegret Dalig wiederum war weniger erfreut darüber, dass für die bereitgestellten Getränke Plastikbecher besorgt worden waren. Auch das Abschiedsgeschenk für Pietzsch war in Folie verpackt. Es würde noch lange dauern, bis hier ein Umdenken stattfände, merkte die Grünenpolitikerin an.
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