Region (red). Weniger Autos, mehr ÖPNV und Radverkehr: Die Verkehrswende steht für die Region Hannover ganz oben auf der Agenda. Wie sie gelingen kann, gibt künftig der Verkehrsentwicklungsplan (VEP) 2035+ vor, der unter der Überschrift „Aktionsplan Verkehrswende“ steht. Das Konzept ist eine Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans Pro Klima aus dem Jahr 2011. Jetzt geht es in die politische Vorberatung. Das Ziel: Bezogen auf die zurückgelegten Wegstrecken soll sich der Autoverkehr halbieren, Fahrrad- und ÖPNV-Nutzung verdoppeln.
„Das ist ehrgeizig, aber unumgänglich“, sagt Regionspräsident Steffen Krach. „Klimaneutralität bis 2035 werden wir nur mit einer erfolgreichen Verkehrswende schaffen. Die Region Hannover eignet sich besonders gut für eine Verkehrswende, denn wir verbinden Stadt und Land.“ Immerhin 31 Prozent der CO2-Emissionen in der Region Hannover stammten aus dem Bereich Verkehr, berichtet Krach: „Das Auto ist immer noch das Verkehrsmittel Nummer eins. Wir wollen keine Autos verbieten, wir wollen den ÖPNV und die Radinfrastruktur so attraktiv machen, dass ein Verzicht auf das Auto möglich ist.“
Der Trend zeige, dass sich Mobilitätsgewohnheiten nicht änderten, wenn die Rahmenbedingungen die alten blieben, weiß Krach. Auf rund 80 Seiten trägt der VEP 2035+ Vorhaben zusammen, um Verkehr zu vermeiden, zu verlagern und verträglich und sicher abzuwickeln. Ziel ist, den jetzigen CO2-Ausstoß im Bereich Verkehr um 70 Prozent zu verringern.
„Ein wichtiger Baustein ist der Ausbau des S-Bahn- und des Stadtbahnnetzes“, erläutert Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover. Seine Vision für die Zukunft: Ein 30-Minuten-Takt auf allen Regionalexpress- und S-Bahn-Linien, auf Stammstrecken sogar ein 15-Minuten-Takt. Damit das möglich wird, muss die Gleiskapazität nicht nur am Hauptbahnhof, sondern insgesamt in der Region Hannover und darüber hinaus ausgebaut werden. „Das ist kein Ziel, das 2035 umgesetzt sein wird, aber wir müssen daran arbeiten, die entsprechenden Planungen voranzutreiben“, sagt Franz.
Das Maximalszenario sieht vor, dass in Wunstorf irgendwann statt wie heute zwei S-Bahnlinien dann vier Linien halten könnten: Neben der S1 und S2 auch die neue S3 und die XS2.
Auch ins Stadtbahnnetz Hannover soll weiter investiert werden, perspektivisch mit Streckenverlängerungen bis Hemmingen-Arnum, Garbsen, zum Neubau der Medizinischen Hochschule und zum Bahnhof Bismarckstraße. Damit auf den neuen Gleisen auch Bahnen fahren, muss der Fahrzeugpool der Üstra aufgestockt werden. „Wir brauchen mindestens 100 zusätzliche Stadtbahnen und einen neuen Betriebshof“, erläutert Franz. Zudem soll geprüft werden, wie die Realisierungschancen für eine Ringstrecke aussehen.
Neben dem ÖPNV spielt auch der Radverkehr eine wesentliche Rolle im „Aktionsplan Verkehrswende“. Das Radwegenetz soll weiter ausgebaut werden mit Radschnellwegen und Velorouten. Dazu kommt das Vorhaben, 10.000 Fahrradabstellplätze pro Jahr zu schaffen. „Dafür müssen dann auch Parkplätze für Autos umgewidmet werden“, sagt der Verkehrsdezernent. Ihm ist zudem wichtig, dass die Maßnahmen auch dazu beitragen, die Lebensqualität in der Region Hannover zu erhöhen. Mithilfe sogenannter Fußverkehrs-Checks in ausgewählten Stadtteilen sollen zudem die Bedürfnisse der Fußgänger im Straßenverkehr explizit in den Blick genommen werden. Temporäre Schulstraßen sollen dafür sorgen, dass Kinder sicher zum Unterricht kommen.
Die politische Beratung des VEP 2035+ begann mit der Vorstellung im Verkehrsausschuss am 7. Februar. Für den 21. Februar steht das Konzept zur Abstimmung in der Regionsversammlung auf der Tagesordnung.
Da passt die Nordumgehung halt gar nicht mehr ins Konzept. Ein Relikt aus der verkehrsplanerischen Steinzeit.
Vielleicht wäre das Einführen einer Schwebebahn eine gute Lösung. Von Haus zu Haus, von Tür zu Tür sollte sie pendeln und das natürlich mit exaktem Fahrplan, dass Elterntaxis an Bedeutung verlieren und unnötig werden.
Schienennetze oberirdisch, das passt und schont die Umwelt. Und natürlich sollte die Schwebebahn Anschluss an den Wunstorfer Bahnhof bekommen, dass gleich zwei Dinge erfüllt sind: der Stadtverker wird dezimiert und der Gästeverkehr zum Steinuder Meer ist oberhalb der Straße, Autos sollen dann bitte stehenbleiben, möglichst nicht vorm Bahnhof, bitteschön gleich am Heimatort. Und natürlich erlaubt eine Schwebebahn das Sperren der Straßen sowieso. Ampeln werden unnötig, alles ist oberhalb, die Natur wird auch geschont.
Eine super Attraktion für eine moderne Stadt. Das I-Tüpfelchen über dem Leuchtturm.
Mehr Blödsinn fällt eigentlich zu den Plänen zum Autoverbot im Barneviertel nicht mehr ein, Pardon. Also auf zur Schwebe. Schwerelos und frei.
Pardon, natürlich Stadtverkehr.
Wenn man bedenkt, dass gerade in Hannover der geplante Ausbau der Schnellstraße auf herbe Kritik stösst und Umweltliebhaber großen Einfluss gewonnen haben, Danke, ihr Lieben, sind die im Artikel angesprochenen Töne sehr merkwürdig.
Einerseits Straßenausbau, andererseits Verkehrshalbierung, fragwürdig, nicht? Auch der weitere Ausbau des Schienennetzes nun im Schnelldurchlauf ist hoffentlich nicht umweltverletzend. Des Einen Freud, des Anderen Leid. Es bedeutet schlichtweg nur Inkonsequenz, Allüren einer umweltgerechten Welt mit Hilfe von Parolen, die sich beißen mit den tatsächlichen Bauvorhaben oder gerade in Ausführung Geratenen, siehe Schnellstraße.
Tatsache ist, dass der Autoverkehr zu- statt abnimmt. Auch die Einführung von E-Bikes, E-Rollern, Babboe-Fahrrädern (die mit dem Vorbau) oder des alten neu in Aktion sehenden Motorfahrrades haben nichts geändert an übervollen Parkplätzen vor Einkaufszentren, vollgestopfte, eigentlich zu Wiesen gehörende Plätze im Grün, umformierte Parkplätze, die eigentlich keine sind, laut losheulende Harleys im sonnigen Steinhude, wo Mütter mit Kinderwagen schnell zur Seite springen, alle ignorieren die kleinen Strafzettelchen, ach, was macht´s schon, wer hält sich an die Gedanken jener, die wirklich Mitleid mit Flora und Fauna haben?
Und so wird sich nichts ändern. Trotz Fahrradturmbau, trotz großartiger Pläne und Maßnahmen: Der Mensch unterliegt der Bequemlichkeit seiner Selbst, und so wird keiner den SUV zu Hause lassen, wenn der montägliche Einkauf auf den sonntäglichen Kühlschrankleerstand folgt, garantiert.
Ihr seid Helden