Wunstorf (red). In der Aula der Otto-Hahn-Schule fand am vergangenen Samstag eine von der SPD Wunstorf organisierte Zukunftswerkstatt zum Thema „Mobilität und Verkehr“ statt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Sören Thoms, dem Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Wunstorf. Mit insgesamt 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, darunter sowohl SPD-Mitglieder als auch interessierte Bürger, wurden zukunftsweisende Ideen für die Mobilität in der Auestadt entwickelt.
Im Mittelpunkt stand die Frage: „Wie kann die Mobilität der Zukunft in Wunstorf aussehen?“ In intensiven Diskussionen nach der Methode „Von der Kritik zur Utopie hin zur umsetzbaren Idee“ wurden verschiedene Perspektiven beleuchtet. Ein wesentlicher Konsens war, dass eine erfolgreiche Verkehrswende nur gelingen kann, wenn alle Verkehrsmittel gleichberechtigt betrachtet werden. Ein besonderer Handlungsbedarf wurde dabei aber im Bereich des Radverkehrs identifiziert.
Vor dem Hintergrund der ambitionierten Radwegeziele der Stadtverwaltung und des Rates erarbeiteten die Teilnehmer konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur. Ein Beispiel hierfür ist der Vorschlag, zukünftig sukzessive baulich getrennte Radwege zum Beispiel nach dem Kopenhagener Modell einzuführen. Diese sollen durch Bordsteine klar von den Fahrspuren für Autos getrennt werden. Darüber hinaus wurden auch weitere Ideen erarbeitet, um gerade den Radverkehr sicherer und flüssiger zu gestalten. Zudem wurde auf gefährliche Verkehrssituationen im Stadtgebiet hingewiesen, insbesondere an der Kreuzung Südstraße/Hindenburgstraße. Hier sei eine detaillierte Überprüfung und Neugestaltung notwendig, um die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden – insbesondere Radfahrerinnen und Radfahrer – zu erhöhen.
Der verkehrspolitische Sprecher der SPD, Torben Klant, kündigte an, die erarbeiteten Ideen in die Fraktion einzubringen. Er dankte den Teilnehmenden für den produktiven Austausch und betonte, dass die Vorschläge in die politische Arbeit der SPD einfließen werden. „Die Zukunftswerkstatt war ein gelungenes Beispiel für gelebte Bürgerbeteiligung“, findet Klant. Thoms zeigte sich ebenfalls erfreut über die konstruktiven Diskussionen und hob hervor, wie wichtig der Austausch zwischen Politik und Bürgerschaft für die Weiterentwicklung der Verkehrspolitik in Wunstorf sei: „Gute Ideen werden am besten gemeinsam im Dialog entwickelt und dann von vielen getragen.“ Die SPD wird die Ergebnisse der Werkstatt in den kommenden Wochen intensiv weiterverfolgen.
Grundsätzlich bin ich Ihrer Meinung.
Aber ICH war bei der Veranstaltung und war erschrocken ob der geringen Beteiligung. Und ich kann Ihnen mitteilen, es ging in den paar Stunden tatsächlich nur um Wunstorfer Straßen und nicht um die deutsche Wirtschaft.
Ob ich mich als Autofahrerin (zur Arbeit und für den großen Einkauf), die ein Rad besitzt (für Kleinkram) und zwei gesunde Füße hat (auch Kleinkram, aber fußläufig), nun gut mit meinen Meinungen vertreten fühle, weiß ich ehrlich gesagt nicht genau.
Aber ich fand es sehr interessant und sage Danke für die Möglichkeit, mich einzubringen.
Radwege sind super. In Kopenhagen, wo die Verkehrsdichte hoch ist und sich kaum ändern wird, ist das sinnvoll.
Vor dem Hintergrund einer drastischen Verkehrsreduzierung nach Fertigstellung der Umgehungsstraße stellt sich in unserer Kleinstadt jedoch die Frage der Notwendigkeit.
Im Anbetracht drängender Fragen – wie die Ganztagsbetreuung an allen Schulen umzusetzen, das Kleingewerbe in der Innenstadt zu stärken, das Ärzteangebot zu erweitern, unsere Straßen instand zu halten (Schlaglöcher gefährden auch Radfahrer) oder die Steuereinnahmen langfristig zu generieren – wirkt eine Radwege-Diskussion, als nehme man die Bedürfnisse der Bürger nicht mehr wahr.
„Die Resonanz [die Verkehrswende zu diskutieren, anm. von mir] war gering“, heißt es im Text. Hoffentlich fällt es noch jemanden auf.
Tja. Wunstorf ist halt für die SPD ein Abenteuerspielplatz.
Kümmert euch erstmal um die deutsche Wirtschaft bevor radwege gebaut werden