Wunstorf (ds). Für den einen ist es ein Abschied, für den anderen ein Neuanfang: Seit Donnerstag ist die Postagentur im Mobilfunkladen „Dr. Mobile“ in neuen Händen. Der bisherige Inhaber hört auf, aber hat einen Nachfolger gefunden.
Damit gibt es weiterhin eine Postagentur in der Wunstorfer Innenstadt, nahe der Fußgängerzone in der Südstraße, der Betrieb wird nahtlos fortgesetzt. Nicht weit entfernt hatte sich einst auch das Wunstorfer Postamt befunden.
Am Mittwochmorgen war nur eine Stunde lang geöffnet, um anschließend die Übergabe zu vollziehen. Am Donnerstag, den 16. Januar, wurde dann wieder ganz regulär geöffnet – mit Adem Üner als neuem Chef und Agenturnehmer. Der 33-Jährige ist damit auch neu in Wunstorf, er kommt aus Sehnde. Dort hatte er die vergangenen drei Jahre bereits eine kleinere Postagentur betrieben – und vergrößert sich in Wunstorf nun auf zwei Schalter.
Üner bleibt sich damit treu – er wollte schon immer als Selbstständiger arbeiten. Zur Postagentur ist der gelernte Altenpfleger eher durch Zufall gekommen: Seine Schwester hatte eine Agentur übernommen, doch es war nicht das Richtige für sie. Üner sprang helfend ein – und blieb dabei.
Neben der Postagentur übernimmt Üner auch das Mobilfunkladengeschäft. Den Namen „Dr. Mobile“ will er nicht ändern, auch wenn er kein Doktor ist. Aber studiert hat er tatsächlich: Geschichte und Philosophie.
Es gab eine Woche Einarbeitung in Wunstorf, dann einen Tag Revision mit Übergabe des Geschäftes – und nun ist Üner der Verantwortliche in Laden und Agentur. Er tritt damit die Nachfolge von Khesrau Daschna an. Der Unternehmer war am vergangenen Mittwoch zum letzten Mal in dem Geschäft, das er die vergangenen 6 Jahre geführt hatte. Auf den Tag genau. Am 15. Januar 2019 hatte er es übernommen.
Die Überlegung, sich aus dem Laden zurückzuziehen, hatte Daschna schon länger beschäftigt. Nun ergab sich die Möglichkeit, tatsächlich einen Schlusspunkt zu setzen. Der Wunstorfer startet damit beruflich noch einmal neu und auch in etwas Ungewissheit: Was er künftig machen wird, steht noch nicht endgültig fest. „Vielleicht Makler“, sagt er. Bereits früher hatte er als Vertriebler gearbeitet. Zunächst aber soll die Familie ganz vorn stehen, für sie will er sich erst einmal Zeit nehmen, die er in den vergangenen Jahren zu wenig hatte.
Der Abschied von Laden und Postagentur fällt trotz der freien Entscheidung nicht ganz leicht, die Kunden sind Daschna über die Jahre ans Herz gewachsen. Die Kunden seien immer ein „super Publikum“ gewesen, meist dankbar für Hilfe in Alltagsdingen – neben „ein paar grummeligen“ oder denjenigen, die sich bei ihm über die Parkplatzsituation beschwert hätten, sagt er. Ohne all die Kontakte zu den Menschen auszukommen, daran müsse er sich nun erst gewöhnen.
Große und kleine Geschichten hat Daschna in den Jahren erlebt, an manche erinnert er sich besonders. Bewegt hat ihn das Schicksal einer Kundin, die Demenz bekam und der er weiter bei ihren Briefen half. Oder der hochbetagte Herr, der nicht mehr so recht mit Geld umgehen konnte – so dass irgendwann dessen Kinder vorbeikamen und darum baten, keine Auszahlungen mehr zu ermöglichen. Das war allerdings nicht der wahre Grund, weshalb die Postbank inzwischen aus den Wunstorfer Filialen verschwunden ist.
Trotz aller Kontinuität: Einige Änderungen wird es dennoch geben, Daschnas Nachfolger Üner hat ein paar neue Ideen für den Laden. Eine ist bereits zu sehen: Es gibt nun einen Ständer mit Grußkarten neben dem Eingang.
Die Schaufenster sollen bald neu beklebt werden, und auch ein gastronomisches Angebot wird Einzug halten: In Zukunft wird man in der „Post“ auch einen Kaffee trinken können. „Für 1 oder 2 Euro“ wolle er das anbieten, sagt Üner. Es ist gedacht als ergänzendes ganz normales Angebot, nicht nur als Aufmerksamkeit für potenzielle Handyvertragskunden. Vielleicht ergibt sich auch dabei wieder die ein oder andere Geschichte.
Im Gegensatz zu der Vorposterin habe ich den Service durch den vorigen Inhaber immer als sehr freundlich, angenehm und zuvorkommend erlebt. Das bezieht sich ausdrücklich auf den Inhaber, nicht auf die Crew. Ich folge hier dem Motto: Wenn du nichts Positives zu sagen hast, schweig. Vor allem „Nachtreten“ finde ich persönlich sehr überflüssig.
Ich sehe aber dem neuen Inhabermanagement positiv entgegen und hoffe auf gleiche angenehme Erfahrungen wie bei dem alten.
Alles Gute für die Zukunft und einen tollen Start!
Als Jurist möchte ich anmerken, dass die Vorrednerin sich ausdrücklich auf die Crew und nicht den Inhaber bezog. Der Grundsatz „Wenn du nichts Positives zu sagen hast, schweig“ mag in der heutigen Zeit verbreitet sein, fördert jedoch eine Kultur der Zensur, bei der berechtigte Kritik unterdrückt wird – das ist bedenklich! Sich moralische Überlegenheit anzueignen, kann langfristig nach hinten losgehen. Zudem ist es wichtig, auch in kritischen Äußerungen keine „negative Nachrede“ zu unterstellen, wie es in Ihrem Kommentar klingt. Auch bei einer objektiven Analyse des Kommentars kann ich kein „Nachtreten“ feststellen.
In Wunstorfs Straßen, mittendrin,
Da tut sich etwas, macht mal Sinn!
Die Post bleibt, welch ein großes Glück,
Adem Üner kommt, gibt den Betrieb zurück.
Der alte Chef, Herr Daschna war,
Sechs Jahre hielt er’s wunderbar.
Doch nun soll’s anders weitergehen,
Ein Abschied, doch kein Untergehen.
Der Neue bringt Ideen herbei,
Kaffee gibt’s bald, und dazu noch drei
Grüßkarten frisch am Eingangsstand,
Das lockt Kunden her, ist wohl bekannt.
Ein Altenpfleger, ganz charmant,
Vom Postgeschäft nun gut bewandert.
Philosophie, Geschichte studiert,
Hat nun die Schalter gut sortiert.
Doch wie bei Wilhelm Busch, o weh!
Ein Grummel-Kunde kommt im Geh’.
„Die Parkplätze, die sind ein Graus!“
Da schreit er laut, bringt Kummer raus.
Doch Üner lächelt still und sacht,
Denn was ihn wirklich glücklich macht:
Die Post bleibt offen, voller Leben,
So kann man Wunstorf Freude geben.
Daschna, der alte Recke nun,
Mag künftig etwas Neues tun.
Ein Makler vielleicht – wer kann’s wissen?
Doch erst mal wird die Fam’ geküsst.
So endet hier das Busch-Gedicht,
Der neue Postmann strahlt im Licht.
Mit Kaffee, Charme und Kundenglück,
Bringt er die Post auf neuen Strick!
Beim Durchklicken der Artikel in dieser Rubrik der #Auepst auch auf diesen gestoßen.
Mit Herrn Daschna durfte ich als „Privat-Mensch“ einen ausgesprochen angenehmen geschäftlichen Kontakt haben.
Musste im vergangenen Jahr ein neues Smartphone erwerben (das alte „geschrottet“).
Die Empfehlung für ein Samsung-Modell von Herrn Daschnas nahm ich an und musste das nicht bereuen.
Mangels Zugang zum stationären Internet musste ich zum Einrichten meines neuen Endgeräts auf das mir zur Verfügung stehende mobile Datenvolumen zurückgreifen.
Da war es mir natürlich sehr angenehm, dass ich zu diesem Zweck das Okay für die Nutzung des geschäftlichen WLAN bekommen habe.
Inzwischen besitze auch ich ein Tablet, für das ich leider einen gesonderten Vertrag abschließen muss.
Im kommenden Monat möchte ich das endlich angehen.
Dazu hatte ich mich aufgrund meiner positiven
Erfahrung bereits für den Herrn entschieden.
Hat sich nun leider erledigen müssen.
Meiner persönlichen Meinung nach hat jeder Mensch einen Chance verdient.
Warum also nicht den Nachfolger „unter die Lupe nehmen“? Eben.
Herrn Daschna möchte ich hier für seinen weiteren Weg das beste wünschen und dem neuen Geshäftsinhaber ein glüclkiches Händchen für die Kundschaft.
Dann wird der Erfolg nicht sehr lange auf sich warten lassen müssen.
Ich hatte das Vergnügen, den „Neuen“ bereits persönlich kennenzulernen, und muss sagen, dass er einen sehr positiven Eindruck hinterlassen hat. Er ist nicht nur unglaublich freundlich, sondern auch sehr kompetent in der Kundenberatung. Es war eine erfrischende Erfahrung, sich in einem Laden beraten zu lassen, wo man spürt, dass die Zufriedenheit der Kunden wirklich wichtig ist. Es wäre großartig, wenn alle Mitarbeiter in dieser Branche denselben Servicegedanken verfolgen würden. Wer die „Post“ früher besucht hat, weiß, dass es nicht immer so war. Aber mit dem neuen Inhaber scheint sich wirklich etwas zu verändern, und das ist sehr zu begrüßen. Ich wünsche ihm viel Erfolg und hoffe, dass sich seine positiven Ideen auch weiterhin umsetzen lassen.