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K+S-Pipeline soll ab Ende des Jahres Salzlösung zum Schacht Kolenfeld leiten

21.04.2022 • Achim Süß • Aufrufe: 2138

Das 10-Millionen-Projekt in Kolenfeld nimmt Gestalt an: Die Entlastungen für den Zugverkehr fallen jedoch nur gering aus.

21.04.2022
Achim Süß
Aufrufe: 2138
Hafen Kolenfeld
Hafen Kolenfeld (Archiv) | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf/Kolenfeld (as). Schon Ende dieses Jahres will die Kali und Salz AG mit dem Betrieb der Salz-Pipeline zwischen dem Kolenfelder Hafen und dem Wetterschacht in der Gemarkung nahe Haste beginnen. Nach mehr als zweijähriger Planung soll die Anlage dazu beitragen, das aufgegebene Bergwerk Sigmundshall in Bokeloh zu verfüllen. Die Entlastung für die Laugentransporte auf der Kleinbahntrasse durch Wunstorf ist dabei jedoch allenfalls „geringfügig“.

Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt haben K+S-Experten aus Bokeloh und der Konzernzentrale in Kassel das Projekt in den vergangenen zwei Jahren vorangetrieben – in enger Abstimmung mit der Stadt Wunstorf und weiteren Genehmigungsbehörden. Die etwa fünf Kilometer lange, vor allem unterirdisch verlaufende Rohrleitung ist Teil eines zehn Millionen Euro teuren Logistikkonzepts, mit dem einerseits salzhaltiges Abwasser aus Hessen entsorgt, andererseits die Bokeloher Grube nach dem Ende des Abbaus planmäßig geflutet werden soll. K+S nutzt dabei schon bestehende Einrichtungen in Sehnde und Kolenfeld, richtet aber den Laugentransport mit Kanalschiffen und Zügen neu ein.

Großes Zwischenlager in Kolenfeld

In Sehnde wird eine Rohrleitung gebaut, um die Binnenschiffe beladen zu können. Die Spezialschiffe der Reederei Deymann aus Haren/Ems bringen die Lauge 40 Kilometer weiter in den Kolenfelder Hafen, wo sie am Standort von Agrarvis entladen werden. Dort entsteht ein großes Becken als Zwischenlager. Per Rohrleitung – doppelwandig und nach höchstem Sicherheitsstandard – wird die Flüssigkeit zum Belüftungsschacht am Kanal zwischen Haste und Kolenfeld gepumpt. Über den Wetterschacht soll die Grube Sigmundshall geflutet werden.

Gravierende Auswirkungen auf die Zahl der Kesselwagenfahrten auf der alten Strecke der Steinhuder Meer-Bahn zwischen Wunstorfer Bahnhof und Kalischacht erwarten Firmensprecher nicht. Die Nutzung der Gleise zum Laugentransport, die in der Stadt zunehmend auf Kritik und Widerstand stößt, werde nach der Inbetriebnahme der Pipeline allenfalls „geringfügig“ reduziert, so ein Unternehmenssprecher am Donnerstag zur Auepost.

In einer Sondersitzung des Ortsrates Kolenfeld haben Vertreter von Kali und Salz am Abend zuvor detailliert über die Pipeline informiert. Tim Warncke, Projektbetreuer bei K+S, bewertete den Termin als „sehr positiv“.

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Kommentare


  • Basti g. sagt:

    Schifffahrt ist kein Umweltschutz! Verbrennung von diesel und schweröl

    • Dieter sagt:

      Ohne Schiffe wäre die Menscheit bereits verhungert.

      Lieber ein Schiff von USA nach TEuropa, als umgerechnet 1000 Flugzeuge. Und wer fängt den Fisch, der so gern gegessen wird?

      Umweltschädlich sind unsere dummen Politiker, deren dumme Wähler und die Mitläufer des Mainstream.

      Der kleine Rest – ca. 15% – von Menschen über dem IQ von 65, begeht keine Umweltfrevel.

    • Marc H. sagt:

      So ein Blödsinn – Schweröl darf in der Binnenschifffahrt gar nicht eingesetzt werden. In der Binnenschifffahrt wird als Treibstoff ausschließlich Schiffsdiesel verwendet, der bei der Verbrennung deutlich weniger schädlich ist als Schweröl. Und womit sollen die Schiffe sonst fahren? Segeln??? Da ein Schiff deutlich mehr laden kann als ein LKW ist das ein zu vernachlässigender Posten. Ein Schiff wird zwar nicht ganz so viel laden können, wie ein langer Güterzug – aber so ein Schiff braucht sicher auch nicht soviel Diesel wie so eine Diesellok – die ja aktuell nach Bokeloh fahren, denn so eine Diesellok braucht immerhin 3L/Km was also locker 300L Diesel pro 100km sind.
      Das die momentan direkt durch Wunstorf fahren und dabei 3L Diesel pro Km verbrennen und die Abgase dabei in die Wunstorfer Luft entlassen scheint Dich ja wenig zu stören.

  • Dieter sagt:

    Wobei, da kommt mir ein Gedanke.

    Was wäre denn, wenn der Schlick und Schlamm aus dem Steinhuder Meer dort entsorgt würde?

    MEn. eine Lösung, oder?

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