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Strom vom Dach der Mietwohnung: Stadtwerke und Bauverein kooperieren bei Solarenergie

28.03.2022 • Redaktion • Aufrufe: 1349

Erneuerbare Energie vom eigenen Dach auch für Mieter: Wunstorfer Bauverein und Stadtwerke planen, Solaranlagen auf Mehrfamilienhäuser zu bringen.

28.03.2022
Redaktion
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Solarpanels auf dem Dach eines Bauverein-Mehrfamilienhauses | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (red). Während Hauseigentümer selbst entscheiden können, ob sie eigenen Solarstrom produzieren und beziehen möchten, haben Mieter in der Regel keine Möglichkeit, aktiv zur Energiewende beizutragen. In diese Lücke stoßen vor allem genossenschaftlich organisierte Gemeinschaftsanlagen. Auch in Wunstorf soll es sie bald geben. Der Wunstorfer Bauverein und die Wunstorfer Stadtwerke beabsichtigen, im Zeichen der Energiewende gemeinsam aktiv zu werden und sogenannten Mieterstrom in Wohngebäuden anzubieten. Dazu wird nun eruiert, wie ein Mietstrommodell umgesetzt werden kann.

Strom wird als Mieterstrom bezeichnet, wenn er von Photovoltaikanlagen auf dem Dach eines Wohngebäudes erzeugt und dort direkt an Endverbraucher in diesem Gebäude oder dem Quartier geliefert wird.

Es handelt sich dabei um eine Idee, die grundsätzlich bereits Frank Kettner-Nikolaus im zurückliegenden Bürgermeisterwahlkampf formuliert hatte. Auch der Bauverein hat bereits Erfahrung mit Pilotprojekten und hatte in der Vergangenheit Solarzellen auf Mehrfamilienhäusern installiert, um die gewonnene Energie teilweise für den Warmwasserkreislauf eines Gebäudes zu nutzen.

Mieterstrom aus Photovoltaikanlagen wird dabei als ein wichtiger Bestandteil der dezentralen Stromerzeugung angesehen, ohne die eine Energiewende kaum gelingen kann. Der Strom wird direkt vor Ort erzeugt und verbraucht. Ist eine Photovoltaikanlage mit dazugehöriger Messtechnik installiert, erhalten Kunden sauberen Sonnenstrom von ihrem Dach. Scheint die Sonne nicht, wird Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energien zugeliefert.

Eine Pflicht den Strom vom „eigenen“ Dach abzunehmen, besteht für die Bewohner aber nicht, der Stromanbieter kann weiterhin frei gewählt werden. Dennoch ist die Teilnahme attraktiv, da der lokale Strommix in der Regel günstiger als zu vergleichbaren Marktpreisen an die Mieter verkauft wird.

Win-win-win-Situation für Klima, Anbieter und Kunden

Somit tragen Stromkunden in Mietwohnungen zur Energiewende bei und profitieren auch noch von günstigeren Bezugspreisen. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wird aktuell untersucht, welche Bestandsgebäude oder Neubauprojekte aus dem Portfolio des Wunstorfer Bauvereins grundsätzlich für ein Mieterstrommodell geeignet sind. Geplant, errichtet und betrieben werden die Anlagen dann von den Stadtwerken Wunstorf, sodass der Solarstrom anschließend zu attraktiven Konditionen an die Mieterstromkunden in den jeweiligen Gebäuden fließen kann.

„Im Gebäudesektor steckt noch sehr viel Potential um die Energiewende zu beschleunigen und CO₂-Einsparungen zu realisieren. Wir freuen uns, dass der Wunstorfer Bauverein dabei auf die Mieterstromlösung von den Stadtwerken Wunstorf setzt“, sagt Henning Radant, Geschäftsführer der Stadtwerke Wunstorf. „Das Bedürfnis nach einer unabhängigen und umweltfreundlichen Energieversorgung wächst kontinuierlich. Wir möchten unseren Mitgliedern hierfür passende Lösungen anbieten. Mieterstrom ist hierbei ein wichtiger Baustein, um CO₂-Emissionen zu reduzieren und unabhängiger von fossilen Energieträgern zu werden. Wir sind der Meinung, dass die geplanten Klimaziele nur gemeinsam mit den örtlichen und übergeordneten Energieversorgern durch geeignete Kooperations- und Betreibermodelle gelingen kann“, fügt Jost Kemmerich, Vorstand des Wunstorfer Bauvereins, hinzu.

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