Wunstorfer Auepost
[Anzeige]

Wunstorf bekommt sein Müllproblem nicht in den Griff

16.01.2016 • Daniel Schneider • Aufrufe: 350
16.01.2016
Daniel Schneider
Aufrufe: 350

Viele sind ohnehin nicht gut zu sprechen auf das hiesige Müllsystem: Statt Mülltonnen sind auch die Wunstorfer bislang gezwungen, ihre Abfälle in dünne Plastiktüten zu stopfen und diese nur zu festgelegten Terminen auf die Straße zu stellen. Säuberlich getrennt nach Tüten für die verschiedenen Abfallarten.

aha-papiermuell

Doch nicht genug mit der Säckewirtschaft an sich, nun sind auch noch unterschiedliche Versorger für die verschiedenen Müllarten zuständig. Seit Beginn des Jahres hat das Unternehmen Remondis im Hannoverschen Umland die Verantwortung für die gelben Säcke vom bisherigen Alleinversorger AHA übernommen – auch in Wunstorf.

Der recyclebare Plastikmüll, also Kunststoffabfälle aus dem dualen System, wird nun von einem anderen Anbieter abgeholt als die übrigen Müllsorten. Das jedoch klappt auch nach der zweiten Woche noch alles andere als perfekt. In manchen Gegenden Wunstorfs kocht die Vorgartenbesitzerseele schon förmlich, da sich in den Straßen die unabgeholten Säcke der letzten 14 Tage regelrecht stapeln, zugeschneit werden, wieder auftauend auftauchen, wieder zuschneien – und allmählich wirklich keinen schönen Anblick mehr bieten. Der Wind trägt manche Müllsäcke davon, lässt sie aufreißen und den Müll auf den Straßen verwehen.

Dabei können die Betroffenen noch von Glück reden, dass es „nur“ der Verpackungsmüll ist, der sich auf den Gehwegen ansammelt. Nicht auszudenken, wenn es Papier und Restmüll wären, die sich langsam in ihre Einzelteile zersetzten.

Die Stadt Wunstorf selbst gibt sich hilflos, da sie mit der Müllabfuhr nichts unmittelbar zu tun habe. Sie kann nur auf den Anbieter weiterverweisen, was sie auch tut, da sich die verärgerten Wunstorfer, die allmählich in ihrem Plastikmüll zu ersticken drohen, zuhauf direkt bei der Stadtverwaltung beschweren. Noch wurden keine Mülltüten direkt vor dem Rathaus abgeladen, doch wirkt es so, als ob dies nur noch eine Frage der Zeit ist, wenn nicht bald Besserung einkehrt.

Andere betroffene Kommunen reagieren da teils pragmatischer. So droht der Barsinghausener Bürgermeister dem Unternehmen mit Bußgeldern – mit Hinweis auf das fehlende Sondernutzungsrecht bei Sonderabholfahrten an anderen Tagen.

Remondis, das den Aufwand der Übernahme des Abfuhrgebietes offenbar unterschätzt hat, hat bereits Besserung versprochen und setzt zusätzliche Fahrzeuge ein – doch bislang hat dies für die Betroffenen nur teilweise Wirkung gezeigt. Noch immer bleiben an bestimmten Stellen die Säcke liegen. Den unfreiwilligen Müllsackbesitzern bleibt nur, sich unmittelbar bei Remondis zu beschweren – und am besten bis auf Weiteres so wenig Müll wie möglich zu produzieren.

[Anzeigen]
Auepost wird unterstützt von:

Kommentare


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kontakt zur Redaktion

Tel. +49 (0)5031 9779946
info@auepost.de

[Anzeigen]

Artikelarchiv

Auepost auf …