Luthe (red). Am Montag funktionierte sie schon wieder, nachdem sie am vergangenen Freitag beschädigt worden war: Die Ampelanlage auf der Bundesstraße 441 in Höhe des Abzweigs Richtung Schloß Ricklingen. Ein Ampelmast blieb jedoch leer, stattdessen wurde von der zuständigen Straßenmeisterei Wennigsen eine provisorische Ampel als Ersatz errichtet. Ein mobiler Ampelmast trägt nun die drei Lichtzeichenanlagen in Fahrtrichtung Wunstorf.
Grund für die Maßnahme: Ein Autofahrer war am 10. Januar gegen 22 Uhr von der Autobahn kommend in Richtung Wunstorf unterwegs. Auf Höhe der Kreuzung rannte plötzlich ein Reh vor seinen VW.
Der Fahrer wich dem Tier aus und konnte eine Kollision mit dem Reh verhindern. Das Auto kam bei dem Ausweichmanöver jedoch von der Fahrbahn ab und geriet rechts in den Grünstreifen. Dabei wurden mehrere Verkehrsschilder beschädigt – und auch die Ampelanlage.
Der Fahrer wurde bei den Kollisionen leicht verletzt. Ein Rettungswagen brachte ihn in ein Krankenhaus. Das nicht mehr fahrbereite Auto wurde abgeschleppt. Die Höhe des entstandenen Sachschadens ist bislang noch unklar.
Die Spuren des Unfalls sind weiterhin deutlich sichtbar. Umgefahrene Straßenschilder liegen am Fahrbahnrand, der beschädigte Ampelmast wurde weggedreht und zeigt in die falsche Richtung. Der Verkehr im Einmündungsbereich ist jedoch nicht mehr beeinträchtigt, die Ampelschaltung funktioniert wieder wie üblich.
Es freut uns außerordentlich, dass dem Reh mit dem charmanten Vornamen Kartoffelpü nichts passiert ist – ein wahrer Glücksfall für die Natur und ein Triumph des Tierwohls! Dass der Fahrer in seiner edlen Geste, dem Tier auszuweichen, dann jedoch ein kleines Missgeschick mit dem Ampelmast und den Verkehrszeichen hatte, ist nur eine kleine Randnotiz. Schließlich kann man ja nicht alles im Blick haben, wenn man heldenhaft das Leben eines Rehs rettet. Natürlich müssen wir die gesamten Begleitumstände und die verursachten Schäden als vollkommen akzeptabel betrachten – wer würde sich schon über solch eine läppische Sachbeschädigung aufregen, wenn man ein solches Tierwohl opfern könnte? Alles andere wäre schließlich eine wenig nachvollziehbare Prioritätensetzung.