Wunstorf (red). Die ökumenische Osternacht feiern die Stifts-Kirchengemeinde und die St.-Bonifatius-Gemeinde gemeinsam am Ostersamstag, den 8. April, um 21 Uhr in der Bonifatiuskirche in der Hindenburgstraße – bei Kerzenschein mit Taufe, Tauferinnerung und Eucharistiefeier. Die Stifts-Kirchengemeinde hat alle ihre Infos für Ostern 2023 auf einer Seite zusammengestellt.

Ein weiteres Highlight ist am Karfreitag das Konzert um 15 Uhr in der Stiftskirche. Zur „Todesstunde Jesu“ singt die Schola die „Passio secundum Matthaeum“ von Jacob Obrecht (1450-1505). Obrechts Matthäuspassion ist eine der ältesten Motettenpassionen der Musikgeschichte. Sie wurde im späten 15. Jahrhundert komponiert und gilt als ein Meisterwerk der polyphonen Musik, das sich durch komplexe Strukturen und emotionale Ausdruckskraft auszeichnet. Es singen unter der Leitung von Stifts- und Kreiskantorin Claudia Wortmann: Katja Lohmann (Sopran), Karin Engel (Alt), Tobias Krüger (Tenor), Hartmut Mittelstädt (Bass). Der Eintritt ist frei.

Familiengottesdienst in Corvinus

Die Corvinuskirche lädt an Ostersonntag um 11 Uhr herzlich zu einem Familiengottesdienst ein. Ostern ist Verwandlung: Wie die Raupe zum Schmetterling wird – davon erzählen Pastorin Franziska Oberheide und das Gottesdienstteam. Und Ostern ist Suchen und Finden: Nach dem Gottesdienst können die Kinder im Kirchgarten Ostereier finden und die Erwachsenen Osterzopf und Kaffee genießen.

Lebendiges und buntes Ostern in Bokeloh

Gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde lädt die Dorfwerkstatt Bokeloh am Ostermontag, den 10. April, auf den Sportplatz ein. Getreu dem Dorfmotto „lebendig und bunt“ startet die Veranstaltung um 14 Uhr mit einer Osterandacht: Unter Mitwirkung der Tanzgruppen des TSV Bokeloh wird das Fest der Auferstehung Jesu in tanzender Weise begangen, dazu können die Teilnehmenden die Taufe eines Babys miterleben und kräftig Osterlieder singen. Im Anschluss an den Gottesdienst mit Pastorin v. Stemm lädt die Dorfwerkstatt zum Mitbring-Picknick ein und hofft, zusammen mit den Kindern die ein oder andere Osterüberraschung zu entdecken. Bei Regenwetter wird die Veranstaltung in die Pausenhalle der Grundschule verlegt.

Tischabendmahl

Mit dem Tischabendmahl am Gründonnerstag begann das Stift die Osterfeierlichkeiten. Es verband gemeinsames Abendbrot und Abendmahlsfeier wie in urchristlicher Zeit. Eine Bildbetrachtung als Predigt erinnerte an das letzte Mahl Jesu mit den Jüngern. Damit das gemeinsame Abendbrot gelingen konnte, wurden alle Besucher gebeten, etwas zum Buffet beizusteuern, wie Salat, Brotaufstrich, etwas Käse, Früchte oder anderes. In Erinnerung an das Passahmahl des Volkes Israel gehörten auch symbolische Speisen wie ungesäuertes Brot und bittere Kräuter dazu.

„Nachdem wir in den letzten Jahren eher modernere Künstler hatten wie Nolde, Dali oder Kandinsky, geht es in diesem Jahr mit Dirk Bouts um einen alten flämischen Meister“, erläuterte Pastor Volker Milkowski. Er sprach über den Abendmahlsaltar aus der Sint-Pieterkirche zu Löwen. „Wenn wir als Gemeinschaft der Christen am festlich gedeckten Tisch sitzen, Brot und Wein teilen und gemeinsam essen, dann erleben wir, dass Abendmahl mit Gemeinschaft, mit Sättigung und mit spürbarem Segen zu tun hat“, so Milkowski. Das gemeinsame Essen stärke den Zusammenhalt der Gemeinde. Jesus schenkte seinen Jüngern das Erinnerungsmahl und blieb so mit ihnen verbunden. Genauso sei er auch mit der Gemeinde verbunden und in jeder Abendmahlsfeier nahe in den Zeichen von Brot und Wein.

Kerzentausch

Nach dem Mahl ging Jesus mit seinen Jüngern zusammen an den Ölberg in den Garten Gethsemane. Dort wurde er von Judas verraten und von den Schergen des Hohepriesters gefangen genommen. Auch deshalb markiert dieses Mahl zugleich den Beginn der dunklen Tage vor Ostern: Gemeinschaft und Abschied, Freude und Trauer liegen dicht beieinander. Beim Abendbrot wurden als besonderer ökumenischer Akzent die Osterkerzen vorgestellt.

Sorgsam gestalten seit vielen Jahren der Mütterkreis um Familie Röhr und die Familiengruppe um Familie Leschik die Kerzen, die dann mit Grüßen zwischen der Stifts-Kirchengemeinde und der St.-Bonifatiusgemeinde ausgetauscht werden. In der gemeinsamen Osternachtsfeier werden die mächtigen Kerzen in einer feierlichen Prozession in die dunkle Kirche getragen und das erste Mal entzündet. Ihre Flammen symbolisieren das neue Licht Gottes und den auferstandenen Christus am Ostermorgen.