Wunstorf (ds). Kurz vor Mitternacht kam der Alarm: Gegen 23.50 Uhr ging die Alarmierung gleichzeitig bei mehreren Feuerwehren ein, auch über Sirenen wurde teils Alarm ausgelöst. Der Grund: Ein LKW war verunglückt und stand in Flammen.
In der scharfen Rechtskurve kurz vor dem Ende der Adolf-Oesterheld-Straße auf der K344 südlich des Gewerbegebietes und nahe des Kolenfelder Hafens war der Lastwagen geradeaus weitergefahren, statt die Kurve Richtung L392 zu nehmen. Die Zugmaschine prallte gegen die Bäume im Straßengraben.
Der Fahrer wurde bei dem Unfall leicht verletzt und konnte sich selbst aus der Fahrerkabine befreien. Der Rettungswagen, der gemeinsam mit der Feuerwehr alarmiert worden war, brachte ihn in ein Krankenhaus. Auch ein Notarzt war zur Unfallstelle gekommen.
Der Lastwagen fing infolge des Unfalles allerdings Feuer. Aus Richtung Luthe und Wunstorf war ein großer Feuerschein zu sehen. Während die Feuerwehr noch auf Anfahrt war, seien platzende Reifen zu hören gewesen, berichtete Stadtfeuerwehrsprecher Ruven Rintelmann vor Ort der Auepost. Ursprünglich nur wegen eines Verkehrsunfalles alarmiert, wurde sofort die Alarmstufe entsprechend erhöht. Auf der Adolf-Oesterheld-Straße reihte sich ein Feuerwehrfahrzeug ans nächste. Die Ortswehren aus Kolenfeld, Luthe und Wunstorf waren im Einsatz.
Die Feuerwehr setzte Wasser ein und bedeckte den LKW auch mit einer Schaumschicht. Das Feuer, das zuletzt noch im Bereich des Dieseltanks gelodert hatte, war damit schnell unter Kontrolle, bereits eine gute Stunde nach Einsatzbeginn konnten die ersten Kräfte wieder abgezogen werden.
Betriebsstoffe waren ausgelaufen, doch von der Ladung des Lastwagens selbst ging keine Gefahr aus. Bei dem Inhalt handelt es sich nicht um Gefahrgüter – sondern Tiefkühlpizza. Bei den Löscharbeiten ergab sich damit das durchaus surreale Bild, dass plötzlich Fertigpizza an der Einsatzstelle herumlag – allerdings noch unzubereitet. Die Hitzeeinwirkung war insgesamt zu kurz gewesen, obwohl das Feuer ansatzweise wie ein Ofen auf die Ladung des Sattelzuges gewirkt haben musste.
Für die Nachlöscharbeiten war die Feuerwehr jedoch noch länger im Einsatz. Technisch aufwändig wurde der Einsatz auch deshalb, weil der Auflieger des Lastwagens von der Zugmaschine weggezogen werden musste, um an noch brennendes Material heranzukommen. So wurde mit dem neuen Rüstfahrzeug der Wunstorfer Feuerwehr der Auflieger zurückgezogen, anschließend der Auflieger auch von vorn geöffnet und die Ladung von dieser Seite teilweise entfernt und gelöscht.
Auch auf das Führerhaus wurde zwischendurch immer wieder Löschwasser gegeben. Mit einer Wärmebildkamera wurde beobachtet, ob das Feuer unter Kontrolle blieb.
Nach gut zwei Stunden konnte der Einsatz für die Feuerwehr dann beendet werden, Polizei und Straßenmeistereien kümmerten sich weiterhin um die Sperrung und Absicherung des Straßenabschnittes, ein privates Bergungsunternehmen mit einem Spezial-Abschleppfahrzeug ging im Auftrag der Spedition ans Werk.
Weitere Sattelzüge, die unmittelbar nach dem Unfall in die Adolf-Oesterheld-Straße eingebogen waren, mussten während der Einsatzdauer warten, denn es bestand keine Möglichkeit zum Wenden. Erst als die Feuerwehrfahrzeuge weggefahren waren, konnten die LKW-Fahrer mit Hilfe der Polizei rückwärts aus der engen Straße gelotst werden, da die Bergung des ausgebrannten LKWs weiter andauerte.
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