Neustadt a. Rbge (red). Auf glatteisbedingte Unfälle hatten sich die Feuerwehren für den Donnerstagabend eingestellt, der Deutsche Wetterdienst hatte vor markanter Glatteisbildung in der Region gewarnt. In der Tat wurde es auch in Wunstorf vor allem nach 18 Uhr etwas rutschig, ein gefrierender Sprühregenfilm sorgte für glänzend-glatte Straßen und Gehwege.
Dass es aber bereits am Donnerstagnachmittag einen auf Eis eingestellten Schlittschuhläufer aus Neustadt treffen würde, kam dann doch überraschend: Um 16 Uhr wurden gleich zwei Feuerwehren zur Unterstützung des Rettungsdienstes alarmiert, der sich bereits im Einsatz auf einem Feld in der Nähe der Kläranlage Empede befand.
Dort war der Schlittschuhläufer auf dem vom Leinehochwasser überfluteten Feld, das sich nun beim Frost der vergangenen Tage in eine Eislandschaft verwandelt hatte, unterwegs gewesen. Der Freizeitsportler war gestürzt und hatte dabei auch kurzzeitig das Bewusstsein verloren. Ein Notarzt war ebenfalls vor Ort.
Der Rettungsdienst konnte den Patienten jedoch nicht allein zum Rettungswagen auf der Straße transportieren, mit der Trage aus dem Rettungswagen kam man nicht zum Verunglückten. Daher forderte die Rettungswagenbesatzung die Hilfe der Feuerwehr an. Die Feuerwehren Neustadt und Bordenau rückten mit 20 Einsatzkräften zur Einsatzstelle im Bereich der L191 aus.
Mit einer sogenannten Schleifkorbtrage der Feuerwehr gelang der Transport: Der Patient wurde in die Trage gelegt und dann mit einem Unimog vom Feld geholt. Die Retter hatten dabei einen Weg von etwa 400 Metern zu überbrücken. Als die Straße erreicht war, konnte wieder die Rettungsdiensttrage zum Einsatz kommen. Der gerettete Schlittschuhläufer kam mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus.
Schleifkorbtragen sind ein Rettungshilfsmittel, das einer Art Wanne gleicht und für Rettungsaktionen in unwegsamem Gelände eingesetzt werden können, um z. B. Höhenunterschiede zu überwinden, ohne dass ein darin liegender Patient von der Trage rutscht bzw. er in Schräglagen stabilen Halt hat. Schleifkorbtragen werden deshalb normalerweise bei der Höhenrettung in bergigem Gebiet eingesetzt. Auch von Rettungsmaßnahmen in Höhlen sind die bekannt.
Während der Rettungsarbeiten wurde der Verkehr auf der L191 von der Polizei geregelt, da die Einsatzfahrzeuge von Rettungsdienst und Feuerwehr eine Straßenseite belegten.
Hier konnte sich die meinem Eindruck nach nicht schlechte Ausstattung der eingesetzten Wehren zeigen, ohne die der Verletzte ein zusätzlichen Problem bekommen hätte!