Wunstorf (ms). „Lasst uns feiern“, rief Carsten Piellusch den Besuchern von der großen Bühne am Rathaus kurz nach 17 Uhr zu, nachdem die Feuerwehrkapelle aus Kirchwehren die Runde mit Nina Hagens „Du hast den Farbfilm vergessen“ in Schützenfestlaune zu bringen versucht hatte. Piellusch versprach, das traditionelle Schützenfest werde nicht aufgegeben. Die Fete im Innenhof sei nicht als Ersatz gedacht.
Er übergab Thomas Silbermann, der den Arbeitskreis Schützenfest leitet und Ortsbeauftragter der Johanniter ist, einen Scheck über 300 Euro. Bei einem Gesundheitstag hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung auf einem Heimtrainer insgesamt 300 Kilometer erradelt. Schnell kam die Idee, pro Kilometer für die Ukraine-Hilfe der Johanniter einen Euro zu spenden. Auch der Erlös der Spendenboxen beim Stattfest geht an die Johanniter.
Rolf Herrmann, immer noch amtierender Kommandeur – bis der Rat zum nächsten Schützenfest einen neuen bestimmt –, war mit einem zu kleinen Hammer ausgerüstet worden, und so klappte der Bieranstich nicht auf Anhieb. Es waren mehrere Schläge nötig. Das störte ihn und die Bürgermeister allerdings nicht, als sie die den Besuchern zuprosteten. Auch das Missverhältnis zwischen Schaum und Flüssigkeit in den ersten Gläsern war kein Problem.
Die Stimmung war gut, und Adis Bajric und sein Team von La Sol hatten ausreichend Lüttje Lagen parat. Auch Atomhappen, die wiederentdeckte Spezialität der Schützenfestfeierer, waren ausreichend vorbereitet. Nicht alle kannten sie und mussten von erfahrenen Besuchern eingeführt werden: Es ist eine Kombination aus Mettwurst, Gurke und scharfem Meerrettich. Die Organisatioren Susanne de Riese und Thomas Silbermann zeigten sich sehr zufrieden vom „Sta(d)tt-Schützenfest“.
Brechend voll der Rathaus-Innenhof am Abend: Disjockey Ruven Rintelmann servierte Hits zwischen den 90ern und Gegenwart. Er nennt sich selbst „Mischung aus Musikjunkie und Rampensau“, verdient sein Geld jetzt bei radio ffn und heizte den mehr als 300 Besuchern mächtig ein.
Schreibe einen Kommentar