Wunstorf (red). Vorgestern noch überfrierender Regen und Schneematsch – gestern Frühlingstemperaturen, Regen – und reichlich Sturm. Gegen 18 Uhr am Montagabend fegten teils heftige Sturmböen über Wunstorf. Sturmtief „Bernd“ war angerückt.
Der deutsche Wetterdienst hatte zuvor gewarnt, dass in Schauernähe auch mit starken Sturmböen bis zu 95 km/h Windgeschwindigkeit – das ist Windstärke 10 – gerechnet werden müsse. Das trat auch im Bereich Wunstorf ein.
Bäume bogen sich, am Straßenrand abgelegte Weihnachtsbäume flogen über Fahrbahnen, Mülltonnen wurden umgeweht und deren Inhalte verteilten sich ebenfalls auf Gehwegen und Straßen. Äste und Zweige bedeckten die Strecken in der Stadt.
Mobile Straßenschilder wurden einfach umgeweht, manche an Masten befestigte Schilder änderten wie von Geisterhand die Richtung. Ein Stoppschild an der Hagenburger Straße zeigte plötzlich um 45 Grad versetzt in die falsche Richtung und vermittelte den Eindruck, als würde mitten auf der B441 plötzlich aus dem Nichts eine Kreuzung auftauchen. Die Sicherungsplanen am Gerüst der Stadtkirche wehten bedenklich. Am Bürgerbüro wurde ein Teil der noch hängenden Weihnachtsbeleuchtung heruntergerissen.
Ansonsten kam Wunstorf aber recht gut durch den Sturm: Die Feuerwehr hatte nur einen Einsatz zu verzeichnen: An der Hagenburger Straße waren Dachziegel von einem Haus geweht worden.
Im Schaumburger Land wurden Böen von 96 km/h gemessen, was die Feuerwehren und Straßenmeistereien im Landkreis entsprechend beschäftigte. Rund 40 Einsätze gab es. Bis zum späten Abend mussten meistens umgestürzte Bäume beseitigt werden. Aber auch Werbeschilder, Dachpfannen und eine Ampel in Rinteln mussten durch die Einsatzkräfte gesichert werden.
Zwei Menschen wurden verletzt: In Rinteln wurde eine Passantin durch ein Schild getroffen, im Auetal krachte ein Baum auf ein Fahrzeug und verletzte die Fahrerin. Beide wurden durch den Rettungsdienst versorgt.
Auch in Neustadt rückte die Feuerwehr aus, die Stadt kam jedoch ebenfalls glimpflich durch den Sturm. Die Ortsfeuerwehr Bordenau kümmerte sich um einen auf die Straße gestürzten Baum, und die Kernstadtfeuerwehr entfernte einen Baum, der an der Moorstraße auf eine Telefonleitung gestürzt war und Leitungen zu reißen drohten.
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