Wunstorf (red). In der Wunstorfer Kernstadt war es in den vergangenen Wochen zu einer Reihe von Sachbeschädigungen gekommen: Mehrmals hinterließen Vandalen vor allem im März eine Spur der Verwüstung, betroffen waren vor allem Straßenzüge im Süden der Kernstadt. In zahlreichen Straßen schienen geparkte Autos nicht mehr sicher, auch Wohnungen und Häuser wurden attackiert, Fensterscheiben gingen duch Steinwürfe zu Bruch, offenbar wahllos. Nur durch Zufall kam es nicht zu Personenschäden. Auch Bushaltestellen wurden zerstört.
Nun haben die Täter wieder zugeschlagen: Am gestrigen Freitagabend gingen unter anderem wieder Scheiben zu Bruch. Gegen 21.30 Uhr geschahen die Taten. Wieder war die Kernstadt betroffen, diesmal neben der Barne auch der Bereich am Bahnhof.
Eine der Taten wurde dabei von einer Videoüberwachungsanlage aufgezeichnet, die in der Lukas-Cranach-Straße an einem Haus installiert war. Auf den Aufnahmen ist deutlich zu erkennen, wie sich drei männliche Jugendliche auf Fahrrädern dem Tatort nähern. Einer der Jugendlichen stieg vom Fahrrad ab und warf dann einen Gegenstand gegen das betreffende Haus. Anschließend flüchteten die Jugendlichen vom Tatort.
Die Polizei geht davon aus, dass es sich um dieselben Täter handelt, die schon im März für Schrecken und Zerstörung in der Südstadt sorgten: Schon damals waren Jugendliche auf Fahrrädern beobachtet worden, die von einigen der Tatorte geflüchtet waren.
Die Videoaufnahmen sind von guter Qualität, so dass der Polizei ein vielversprechender Ermittlungsansatz vorliege, wie Kriminalermittlungsleiter Volker Wöpking heute mitteilte. An den Tatorten wurde ferner eine umfangreiche Spurensuche durchgeführt. Für eine Öffentlichkeitsfahndung freigegeben sind die Bilder bislang jedoch nicht.
Insgesamt wird mittlerweile von einer Gesamtschadenhöhe im mittleren fünfstelligen Bereich ausgegangen. Das Kommissariat Wunstorf ermittelt derzeit weiter und bittet unterdessen die Wunstorferinnen und Wunstorfer, bei auffälligen Beobachtungen in diesem Zusammenhang sofort die Polizei unter der Notrufnummer 110 zu verständigen.
Update, 2.5.: Schon in der Folgenacht kam es zu weiteren Beschädigungen von Fahrzeugen.
Eine private Überwachungskamera – und womöglich kein Hinweis vor dem Haus, dass dort gefilmt wird – zudem liegt kein Einverständnis der Gefilmten vor, so dass womöglich Persönlichkeitsrechter verletzt wurden … in der heutigen Zeit wäre es nicht verwunderlich, wenn die Videoaufzeichnungen nicht als Beweis vor Gericht zugelassen werden. (Ich bringe hier niemanden auf Ideen, denn so etwas gehört zum Handwerk jedes Winkeladvokaten).
Bin mals gespannt, wie das weiter geht …
@ Andreas R. Niepel
Mir fehlt mangels entsprechendem Studiums jegliche juristische Fachkenntnis.
Jedoch ist mir zumindest soviel der DSGV geläufig, dass es tatsächlich sehr schwierig werden würde, die Aufnahmen, insofern die denn überhaupt im Zusammenhang mit diesen Straftaten veröffentlicht werden könnten, vor einem Gericht gegen die Täter zu nutzen.
Datenschutz muss zwingend sein- keine Frage!
Doch meiner unmaßgeblichen Ansicht sollten die Ermittlungen von Straftätern Ausnahmen erlauben- wir reden nicht vom „geklauten Apfel aus ’ner Obstkiste“
Ich hoffe sehr, dass es der Polizei Mithilfe des Videomaterial gelingen wird, diese Vandalen zu ermitteln.
Es könnte sich durchaus als hilfreich erwiesen, wenn die Bilder zeitnah zur Veröffentlichung freigegeben werden:
Es ist davon auszugehen, dass es dem einen und anderen Bürger oder Bürgerin möglich sein wird, eine der Personen zu identifizieren.
Ohne Fan der ’schwingenden Rechtskeule‘ zu sein:
hier halte ich dennoch eine empfindliche (!) Strafe für sehr angebracht.